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  4. Uhren aus Glashütte: So trägt sich das Jubiläumsmodell von Nomos

Uhren Nomos

Eine Uhr für alle, die nicht zum Protzen neigen

Textchef ICON / Welt am Sonntag
Tragetest am Arm: Das Jubiläumsmodell von Nomos mit seinen 36 Millimetern Durchmesser wahrt das Understatement Tragetest am Arm: Das Jubiläumsmodell von Nomos mit seinen 36 Millimetern Durchmesser wahrt das Understatement
Tragetest am Arm: Das Jubiläumsmodell von Nomos mit seinen 36 Millimetern Durchmesser wahrt das Understatement
Quelle: ICONIST
Glashütte, eine kleine Stadt in Sachsen, gilt als Zentrum der Feinuhrmacherei – und das seit nunmehr 175 Jahren. Zum Jubiläum hat Nomos eine Sonderkollektion herausgebracht. Wir machten den Tragetest.

Beim Namen Glashütte bekommen Uhrenenthusiasten weltweit ein wohliges Gefühl in der Magengegend. Anders als bei den Schweizer Kollegen, die traditionell mechanische Zeitmesser unterschiedlicher Güteklassen produzieren, war es bis auf die Unterbrechung von 1945 bis 1989 immer der Anspruch des sächsischen Ortes, ein Hort allerbester Feinuhrmacherei zu sein. Dieses Denken erhielt vor genau 175 Jahren Einzug in der Region – damals ließ sich Adolph Lange mit seiner Manufaktur hier nieder.

An den Mythos des kleinen Dorfes im Osterzgebirge, in dem nur Qualität zählt, knüpfen heute viele Unternehmen an, wobei vor allem drei von ihnen seit 1990 auch international dafür gesorgt haben, Glashütte wieder auf die Agenda zu setzen. Die Rede ist von A. Lange & Söhne, die mit der „Lange 1“ im Jahr 1994 Luxusprodukten aus den neuen Ländern ein Gesicht gaben. Glashütte Original ist es ebenfalls gelungen, mit seiner „Senator“-Linie für Aufsehen in der Szene zu sorgen.

Während diese beiden Hersteller mit Richemont und der Swatch Group zu Schweizer Mutterkonzernen gehören, ist der dritte Anbieter unabhängig: Nomos Glashütte, 1990 von Roland Schwertner gegründet, hat ein niedrigeres Preisniveau als die Konkurrenten und setzte von Anfang an auf eine reduzierte Ästhetik. Das bekannteste Modell ist die „Tangente“, die wie alle Uhren des Unternehmens seit ihrer Markteinführung 1992 immer weiterentwickelt wurde. Heute arbeiten in den allermeisten Gehäusen eigene Werke – im Preislevel zwischen etwa 2000 und 5000 Euro ist das beileibe keine Selbstverständlichkeit.

Werksbesuch bei Nomos Glashütte

Zum 175. Jubiläum hat die Firma drei Sondermodelle ihrer „Ludwig“-Kollektion im Angebot: Römische Ziffern, feine Indizes, ein flaches Gehäuse, das in der Form an eine Taschenuhr erinnert – all diese Merkmale machen diese Produktlinie ohnehin optisch zum klassischsten Zeitmesser des Herstellers. Daher war es nur konsequent, die Produktlinie dem Anlass gemäß noch klassischer zu machen.

Alle drei Modelle haben ein glänzend Emaille-weißes Zifferblatt, das an frühe Taschenuhren erinnert. Technik von heute macht das Stück noch robuster. Die ovalen Zeiger in historischer Feuille-, also Blattform, sind besonders – und temperaturgebläut, wie es die Tradition des Ortes verlangt. Sie stellen eine besonders gute Ablesbarkeit sicher. Neben der Handaufzugsversion mit dem Werk Alpha für 1754 Euro gibt es zwei Varianten mit hauseigenen Automatikuhrwerken: die Neomatik-Kaliber DUW 3001 für 2826 Euro und DUW 6101 für 3216 Euro, das noch ein Schnellschaltdatum integriert hat, das erstmals Römische Ziffern zeigt.

Dreifache Verneigung vor 175 Jahren Glashütter Uhrmacherei: Modell Ludwig von Nomos Glashütte
Dreifache Verneigung vor 175 Jahren Glashütter Uhrmacherei: Modell „Ludwig“ von Nomos Glashütte
Quelle: NOMOS/Holger Wens

Durch den Glasboden sind typische Glashütter Merkmale zu sehen: Dreiviertelplatine, temperaturgebläute Schrauben, Streifenschliff, dazu kommt das Swing-System, das taktgebende Uhrenherz, das Nomos selbst entwickelte. Die drei Modelle sind nach Chronometerwerten reguliert, sie dürfen also pro Tag höchstens sechs Sekunden vor- oder nachgehen. Jedes Modell ist auf 175 Stück limitiert – ein Anreiz für Sammler, die das Unternehmen inzwischen mehr und mehr für sich einnimmt. Das ist sicher auch der Grund für den Juwelier Wempe, in vielen seiner Boutiquen ab dem 4. August gemeinsam mit den Glashüttern Ausstellungen zu 175 Jahren Uhrmacherei in Sachsen zu machen.

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Beim Tragetest am Arm wahrt das Handaufzugsmodell mit seinen 36 Millimetern Durchmesser bei höchster Genauigkeit stets das Understatement. Leute, denen die Formensprache des Unternehmens ein Begriff ist, erkennen an der Zeigerform schnell, dass es sich um ein Sondermodell handelt. Jeder Besitzer kann sich also auf einen treuen Begleiter freuen, der unauffällige Blicke auf sich zieht, sehr individuell ist und viel Gesprächsstoff mit Eingeweihten zur Verfügung stellt. Für alle, die nicht zum Protzen neigen, sind das schöne Nachrichten – und für das Unternehmen ist es Teil eines gut durchdachten Comebacks in der Corona-Krise.

Alle Folgen unserer Kolumne „Zehn Minuten Zeit“ finden Sie hier.

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