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Uhren Zehn Minuten Zeit

Diese Uhr ist ein Generationen-Projekt in Stahl

Textchef ICON / Welt am Sonntag
Diskret sportlich: Chopards „Alpine Eagle“ in Stahl (um 11.000 Euro) Diskret sportlich: Chopards „Alpine Eagle“ in Stahl (um 11.000 Euro)
Diskret sportlich: Chopards „Alpine Eagle“ in Stahl (um 11.000 Euro)
Quelle: Chopard
Der jüngste Scheufele hat mit einer Kollektion nun seinen ersten Schritt ins Familienunternehmen getan. Die Spuren der Generationen lassen sich in der „Alpine Eagle“-Kollektion unschwer zurückverfolgen.

Ohne einen Hauch von Nostalgie lässt sich kaum eine hochwertige Armbanduhr vermarkten. Die allermeisten Hersteller legen Wert auf die lange Tradition von Handwerkskunst, die die mechanische Zeitmessung vorweisen kann, und sie betonen auch besonders gern die familiäre Atmosphäre in ihren Ateliers. Deshalb ist es ironisch, dass viele große Marken zu Konzernen gehören. Und in diesen regieren eindeutig die Zahlen. Entsprechend läuft ihr Verhalten am Markt diesem Bild zuwider. Doch es gibt auch große Namen, die sich tatsächlich noch in der Hand von Familien befinden, zu nennen sind vor allem Patek Philippe, Audemars Piguet und Chopard. Selbstverständlich sprechen diese Unternehmen viel und gern darüber, wie es sich anfühlt, eigenständig zu sein – und Chopard hat das Thema bei seiner neuen „Alpine Eagle“-Kollektion nun ins Zentrum gerückt.

Ein geschicktes Manöver: Seit der Pforzheimer Schmuck- und Uhrenfabrikant Karl Scheufele 1963 die kleine Feinuhrmacherei Chopard in der Nähe Genfs kaufte, hat die Firma einen beachtlichen Aufstieg hingelegt. Bei den Uhren reicht die Palette heute von robusten Sportmodellen im Preisbereich um 5000 Euro bis zu ultraflachen Zeitmessern mit Tourbillon für sechsstellige Beträge, die vollständig in der eigenen Manufaktur entwickelt und hergestellt werden. Das Gold, das das Unternehmen dafür verwendet, stammt wie auch beim Schmuck ausschließlich aus ethisch korrektem Abbau. Die Geschäfte führt heute mit Karl-Friedrich Scheufele die zweite Generation – und dessen Sohn, der 22-jährige Karl-Fritz, hatte vor vier Jahren die Idee zu einer Kollektion, die nun den Preisbereich in der Mitte abdeckt.

Lesen Sie hier das Interview mit Caroline Scheufele

Inspiriert hatte den jungen Mann eine Linie, die Chopard 1980 auf Betreiben seines Vaters präsentiert hatte: Die „Sankt Moritz“ hatte ein Gehäuse, dessen Form an ein Kleeblatt erinnert, und war deshalb bei Männern und Frauen beliebt. Doch genau wie der Senior Karl Scheufele seinem Sohn Karl-Friedrich zufolge damals zögerte, das Projekt anzugehen, musste auch diesmal Karl-Fritz seinen Vater überzeugen. Laut Karl-Friedrich stand Scheufele senior diesmal eher an der Seite seines Enkels – ein klarer Beleg dafür, dass es in Familienunternehmen eher selten langweilig wird.

Dem Hin und Her zwischen den Generationen ist es wohl auch zu verdanken, dass man eine Uhr wie diese bei der Marke noch nie gesehen hat: Alle „Alpine Eagle“-Modelle sind mit einem Werk ausgestattet, das aus der eigenen Manufaktur kommt. Zu haben ist die Uhr in Stahl und Gold, die Stahlvariante besteht aus einer besonders strapazierfähigen Legierung, die Überreste bei der Produktion recycelt das Unternehmen. Die matte Oberfläche mit den Schrauben im oberen Gehäusering zitieren die 70er-Jahre und verleihen dem Modell eine Bullaugen-Optik; vier römische Ziffern sorgen für gute Ablesbarkeit, das Datumsfenster steht zwischen vier und fünf Uhr.

Zwei Größen sind erhältlich – einmal ein Durchmesser von 41 Millimetern, der sich in erster Linie an Männer richtet, aber auch an schmalen Handgelenken nicht wuchtig wirkt. Die 36-Millimeter-Version dürfte eher für Damen gedacht sein. Wahrscheinlich hat der jüngste Scheufele, der zurzeit noch in Lausanne Business Management studiert, mit der Kollektion den ersten Schritt ins Familiengeschäft getan. Sein Vater wirkte bei der Vorstellung, als ob ihn das freuen würde. Und das ist bei einem Projekt, das er anfangs nicht befürwortete, allemal ein achtbares Ergebnis für den Junior.

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