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  4. Caesar: Mit den gefürchteten Sichelwagen machten seine Veteranen kurzen Prozess

Kopf des Tages „Veni, vidi, vici“

Caesars Veteranen machten mit den Sichelwagen kurzen Prozess

Schlechte Nachrichten drängten Caesar 47 v. Chr. zur Rückkehr nach Rom. Doch ein Überfall in Kleinasien ließ ihn in Eilmärschen nach Norden ziehen. Seinen schnellen Sieg machte er mit berühmten Worten bekannt – aus gutem Grund.
Freier Autor Geschichte
Roman bronze portrait bust of Julius Caesar, now in the Vatican Museum, 1st century BC. ( CM Dixon / Heritage Images) Roman bronze portrait bust of Julius Caesar, now in the Vatican Museum, 1st century BC. ( CM Dixon / Heritage Images)
2. August 47 v. Chr.: Gaius Iulius Caesar (100–44) schlägt Pharnakes II. von Pontos
Quelle: picture alliance / Heritage Imag
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Vielleicht kam ihm der Umweg nicht einmal ungelegen. Nachdem Gaius Iulius Caesar 48/47 v. Chr. schöne Monate in den Armen seiner Geliebten, der ägyptischen Königin Kleopatra, verbracht und mit ihr einen Sohn gezeugt hatte, sah er sich wohl oder übel gezwungen, sich wieder der Politik zu widmen. Aus Rom erreichten ihn alarmierende Nachrichten von seinen Parteigängern, die die Lage nicht mehr im Griff hatten. Und in Nordafrika stellte sein unermüdlicher Gegner Cato wieder ein neues Heer auf die Beine.

Da erfuhr Caesar von einem neuen Krisenherd. Pharnakes II., der Sohn des berühmten Königs Mithradates VI. (ca. 132–63) von Pontos, hatte den seit 49 v. Chr. tobenden Bürgerkrieg in Rom nicht nur genutzt, weite Teile von Armenien und Bithynien zu erobern. Sondern seine Leute waren auch in die römische Provinz Asien eingedrungen und hatten dort ein Heer von Caesars Gefolgsmann Calvinus über den Haufen gerannt.

Schon Mithradates hatte in seinen drei Kriegen gegen Rom bewiesen, wie schwierig sich Feldzüge am Schwarzen Meer gestalteten. Den Konflikt in seinem Rücken schwelen zu lassen, schien Caesar nicht opportun. Vielleicht aber erkannte er auch die Chance, die sich ihm eröffnete: Nach der Eroberung Galliens (58–50) hatte er seine Siege gegen innenpolitische Rivalen errungen, also in unpopulären Bürgerkriegen, denen nach römischem Verständnis jegliche Legitimation fehlte. Nun bot sich die Möglichkeit, als Sieger aus einem Kampf gegen einen auswärtigen Gegner nach Rom zurückzukehren.

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In Eilmärschen marschierte Caesar Ende Juli 47 nach Armenien, wo sich Pharnakes in Zela verschanzt hatte. Da der Römer nur ein kleines Heer dabei hatte, hoffte sein Gegner, ihn mit seiner Reiterei und seinen gefürchteten Sichelwagen zu überrumpeln. Doch Caesars Veteranen meisterten die Situation und brachten Pharnakes eine vernichtende Niederlage bei. Der konnte zwar fliehen, wurde aber bald darauf von einem Usurpator ermordet.

Nun konnte sich der Sieger in die ruhmreiche Liste seiner Vorgänger einreihen, die einst Mithradates niedergeworfen hatten. Dazu gehörte neben Sulla und Lucullus auch jener Pompeius, den Caesar 48 bei Pharsalos entscheidend geschlagen hatte und bei dessen Verfolgung er nach Ägypten und in die Arme der schönen Kleopatra gelangt war.

Triumph Caesars / nach Mantegna nach: Mantegna, Andrea 1431-1506. "Triumph Caesars - Julius Caesar auf dem Triumphwagen". (9. Bild der Serie von neun Gemaelden "Der Triumph Caesars"). Kopie nach dem Gemaelde, um 1480/95, von Mantegna (Original in Hampton Court). Wien, Kunsthistorisches Museum.
So stellte sich der Maler Mantegna Caesars Triumphzug nach dem Sieg über Pharnakes vor
Quelle: picture-alliance / akg-images

Umgehend ließ Caesar seinen Sieg über Pharnakes in Rom mit den berühmten Worten bekannt machen: „Veni, vidi, vici“ – „Ich kam, sah, siegte.“ Damit bewies er zum einen, dass er schnell und brutal durchgreifen konnte und dass gegen einen Gegner, der die römische Armee mehr als einmal in eine schwierige Lage gebracht hatte. Wenn Caesar sein Bonmot aber auch während seines anschließenden Triumphzuges in Rom plakativ herausstellte, dann auch, weil er seinen Sieg in einem „gerechten Krieg“ errungen hatte, in dem keine Römer zu Zehntausenden niedergemetzelt worden waren.

Sein Erbe Octavian sollte sich daran übrigens ein Beispiel nehmen. Als 31 v. Chr. der entscheidende Feldzug gegen seinen Konkurrenten Marcus Antonius anstand, wurde der Krieg nicht dem römischen Oberbefehlshaber im Osten erklärt, sondern dessen Geliebter, der ägyptischen Königin Kleopatra. Die ahnte wohl, welche Rolle ihr bei der Rückkehr des Siegers nach Rom zugedacht war und beging in Alexandria Selbstmord.

Dieser Artikel wurde erstmals im August 2021 publiziert.

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