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  3. Ufo-Absturz 1947: Aliens oder eine „Reichsflugscheibe“? Die Faszination des Roswell-Mythos

Geschichte Vorfall in New Mexico 1947

Aliens oder eine „Reichsflugscheibe“? Die Faszination des Roswell-Mythos

Am 8. Juli 1947 berichtete eine Lokalzeitung aus New Mexico, die US-Luftwaffe habe eine „fliegende Untertasse erbeutet“. Damit war der Roswell-Mythos geboren, der bis heute zu Spekulationen anregt. Denn Mitte der 1990er gab die Air Force zu, entscheidende Details des Vorfalls vertuscht zu haben.
Managing Editor Geschichte
Die legendäre Titelseite des „Roswell Daily Record“ Die legendäre Titelseite des „Roswell Daily Record“
Die legendäre Titelseite des „Roswell Daily Record“
Quelle: picture alliance/United Archives/WHA

Die Sommermonate sind für Zeitungen eine Saure-Gurken-Zeit. Während viele Leser lieber am Strand sitzen und Eis essen, anstatt sich mit (meist schlechten) Nachrichten aus aller Welt zu befassen, passiert im alljährlichen „Sommerloch“ in der Regel auch so wenig Spannendes, dass Titelseiten oft nur mit Mühe zu füllen sind.

Umso bemerkenswerter ist es, wenn eine Sommer-Schlagzeile eines kleinen Lokalblatts auch nach mehr als sieben Jahrzehnten immer noch für Gesprächsstoff sorgt, und das weltweit. Dazu muss einiges zusammenkommen – etwa die Faszination, die Verschwörungsmythen auf viele ausüben; tatsächliche Vertuschungsaktionen von Behörden und die ganz große Frage, ob wir Erdenbürger alleine im Universum sind. Das alles kam im Fall der Titelseite des „Roswell Daily Record“ vom 8. Juli 1947 zusammen.

„RAAF erbeutet fliegende Untertasse auf Ranch in der Region Roswell“, schrieb die Zeitung aus dem US-Bundesstaat New Mexico. Mit RAAF war „Roswell Army Air Field“ gemeint, ein Stützpunkt der US-Luftwaffe, der 1941 eingerichtet und 1967 geschlossen wurde. Demnach habe sich ein Rancher bei den Militärs gemeldet, der das „Instrument“ auf seinem Gelände gefunden habe. Eine RAAF-Einheit habe die „Scheibe“ daraufhin abgeholt, sie sei untersucht und an „höhere Stellen“ weitergegeben worden. Ein Ehepaar habe einige Tage zuvor am Abend ein großes, schimmerndes Objekt am Himmel gesehen, das sich mit hoher Geschwindigkeit bewegt habe. Nach einer knappen Minute sei es verschwunden gewesen.

Am Nachmittag des 8. Juli 1947 gab die US-Armee bekannt, bei dem gefundenen Objekt habe es sich lediglich um Teile eines abgestürzten Wetterballons gehandelt. Damit war die Geschichte für die breite Öffentlichkeit zunächst erledigt, aber unter Ufologen und Verschwörungstheoretikern kursierten weiterhin allerhand Gerüchte über das, was sich „in Wahrheit“ in Roswell abgespielt habe: eine Bruchlandung Außerirdischer.

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Diverse andere Geschichten über angebliche UFO-Sichtungen quer durch die USA machten in den späten 1940er- und 1950er-Jahren die Runde, das Thema war en vogue und auch im Spielfilm populär. 1977 elektrisierte „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ von Steven Spielberg die Kinogänger.

Neuen Auftrieb bekam der Roswell-Mythos 1980, als Ufologen das Buch „The Roswell Incident“ veröffentlichten, in dem angebliche Zeugen zu Wort kamen, laut denen statt eines Wetterballons ein außerirdisches UFO abgestürzt sei. Es werde seither zusammen mit den Leichen seiner Alien-Piloten an einem geheimen Ort gelagert.

Zu dieser Zeit lag die Watergate-Affäre, welche Präsident Richard Nixon das Amt gekostet und das Vertrauen in den Staat zutiefst erschüttert hatte, erst wenige Jahre zurück. Das bewog selbst Zeitgenossen, die ansonsten solch haarsträubenden Berichten eher skeptisch gegenübergestanden hätten, eine „kosmische Vertuschungsaktion“ der Behörden nicht gleich als erfundenen Unsinn abzutun. Für hartgesottene UFO-Gläubige war die Story ohnehin ein gefundenes Fressen. Etliche weitere Bücher, Dokumentationen und Artikel erschienen.

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Und tatsächlich sollten diejenigen recht behalten, die vermuteten, an der Sache mit dem angeblichen Wetterballon sei etwas faul – wenn auch nicht im kosmischen Maßstab. Die Air Force gab 1994 zu, dass die US-Militärs 1947 nicht die Wahrheit gesagt, sondern vertuscht hatten, dass es sich bei dem Roswell-Objekt um einen streng geheimen Aufklärungsballon handelte, der dazu diente, russische Atomtests auszuspionieren. Codename: Projekt Mogul.

Eine Erklärung, die freilich bis zum heutigen Tag nicht alle überzeugt; und so geht das muntere Theoretisieren über Roswell weiter. Was für den Ort in New Mexico durchaus lukrativ ist: Etliche Andenken-Shops, Hotels und Touristen-Attraktionen profitieren dort vom Mythos und den vielen Besuchern, die an diesen Ort pilgern, den ansonsten wohl kaum jemand kennen würde.

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Neben denjenigen, die weiter an den Besuch von Aliens glauben, halten andere das Roswell-Wrack für eine Hinterlassenschaft nicht des Projekts Mogul, sondern der Operation Paperclip. Bei dieser fanden Hunderte, wenn nicht Tausende deutsche Wissenschaftler nach dem Zusammenbruch Nazi-Deutschlands in Amerika neuer Wirkungsstätten, zumal in der Rüstungsindustrie.

Kaum etabliert, so das für viele Hobby-Forscher und Verschwörungstheoretiker entscheidende Indiz, begannen die UFO-Sichtungen in den USA. Sie spekulieren, in Roswell sei eine „Reichsflugscheibe“ niedergegangen, gebaut nach futuristischen Plänen aus der Endphase des Dritten Reichs, welche die Forscher in die Neue Welt mitgebracht hätten.

Sicher ist, dass die Air Force in den 1950er-Jahren an einem scheibenförmigen Fluggerät gearbeitet hat, das „Flying Saucer“ (Fliegende Untertasse) genannt wurde. Da der thermophysikalische Antrieb aber nur dazu ausreichte, es wenige Zentimeter über dem Boden gleiten zu lassen, wurde die Entwicklung eingestellt. Zumindest offiziell.

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