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Kreuzfahrt-Fall: In Warnemünde vermisster Teenager war bei Zocker-Kumpel


Von Kreuzfahrtschiff verschwunden
Vermisster Teenager tauchte bei Zocker-Kumpel ab

Von t-online, mtt

08.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Der US-Teenager auf einem von seiner Großmutter veröffentlichten Foto: Er hatte in Warnemünde heimlich das Kreuzfahrtschiff verlassen, um einen Gamer-Freund zu treffen.Vergrößern des BildesDer US-Teenager auf einem von seiner Großmutter veröffentlichten Foto: Er hatte in Warnemünde heimlich das Kreuzfahrtschiff verlassen, um einen Gamer-Freund zu treffen. (Quelle: Anne Yaktiyol/Facebook)
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Ein Junge aus den USA verschwindet in Deutschland von einem Kreuzfahrtschiff. Drei Tage lang läuft die Suche auf Hochtouren. Jetzt ist klar, wo er war.

Für Aydins Familie ist ein Albtraum zu Ende gegangen. "Lieber Gott, ich wollte nur 'Danke' sagen für alles, was du für mich getan hast", schrieb seine Oma am Sonntag bei Facebook.

Wenige Stunden zuvor hat die Polizei ein Rätsel gelöst, das die Beamten seit Tagen beschäftigte. Donnerstagmorgen hatten Überwachungskameras den 14-jährigen Teenager aus den USA in Rostock-Warnemünde aufgezeichnet, kurz zuvor war er von Bord eines Kreuzfahrtschiffes gegangen, auf dem er mit seiner Großmutter eine Reise machte.

FBI ermittelte, Familie fürchtete Schlimmes

Bescheid hatte er seiner Oma nicht gegeben, jetzt sah man ihn auf den Aufnahmen an der Seite eines Unbekannten. Beide liefen lachend durchs Bild, die Hände lässig in die Taschen gesteckt.

Die Familie machte sich große Sorgen. Aydins Mutter flog aus den USA nach Deutschland, seine Großmutter bat die Öffentlichkeit bei Facebook um Mithilfe bei der Suche: "Es wird angenommen, dass er von einem Stalker oder Angreifer von seiner Familie weggelockt wurde. Das FBI sucht mit den lokalen Behörden Beweise. Wir sind zutiefst besorgt und erschüttert über all dies."

US-Teenager verabredete sich über Computerspiele-Plattform

Erst am späten Samstagabend erreichte die Familie erlösende Nachricht: Gegen 22 Uhr hatten die Beamten Aydin 250 Kilometer entfernt von Warnemünde in der brandenburgischen Gemeinde Kloster Lehnin südwestlich von Potsdam gefunden. Er war bei einem Gamer-Bekannten, mit dem er sich laut Polizei über eine Computerspiele-Plattform verabredet hatte.

"Der Mann und mein Enkel haben wohl das gleiche Handyspiel genutzt, sich darüber kennengelernt und sich dann verabredet", sagte die Großmutter der "Bild"-Zeitung. Aydin habe an Bord ein Smartphone genutzt, "auf dem er 'Minecraft' spielte und ein Spiel, mit dem man Häuser bauen kann".

Keine Hinweise auf Straftat

Der 19-Jährige aus Brandenburg habe den US-Teenager in Rostock abgeholt und mit zu sich nach Hause genommen. Laut "Bild" fanden die Ermittler das heraus, als sich am Samstag das Handy des 14-Jährigen mit einem WLAN-Router verband und die Beamten zur Adresse des Anschlussinhabers fuhren.

Sowohl der 14-jährige Aydin als auch der 19-jährige Brandenburger sollen der Polizei zufolge eine Form von Autismus haben. "Hinweise auf eine Straftat liegen nach derzeitigem Ermittlungsstand nicht vor", teilten die Beamten mit.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa

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