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Neues Abo-Modell 33 Prozent Aufschlag oder schlechteres Bild: Disney+ wird für viele teurer

Das Logo des Streaming-Anbieters Disney+ prangt an einem Gebäude
Das Logo des Streaming-Anbieters Disney+ prangt an einem Gebäude
© Robyn Beck / AFP
Seit November hat Disney+ seine Abo-Struktur neu aufgestellt. Bestandskunden verschonte man bisher. Ab heute werden auch sie stärker zur Kasse gebeten.

Marvel, Star Wars – und natürlich jede Menge Zeichentrick-Klassiker: Disney+ ist gerade für Familien oft ein Pflicht-Abo. Zum Start 2020 lockte der Streamingdienst zudem mit einem günstigen Abopreis. Das ist nun aber vorbei: Ab dem 24. Juni gelten auch für Bestandskunden die Ende des vergangenen Jahres eingeführten neuen Preise. 

Seit November gibt es in Deutschland nämlich nicht mehr ein Einheitsabo, sondern eine Staffelung über drei Angebote. Das vorherige Einheitsabo mit allen Features heißt seitdem "Premium". Darunter gibt es nun zusätzlich zwei weitere Abonnements, die nur eingeschränkte Features bieten und teilweise Werbung zeigen. Dass die Bestandskunden davon oft gar nichts wissen, hat einen einfachen Grund: Sie wurden automatisch zum alten Preis als Premium-Kunden weitergeführt. Doch damit ist nun Schluss: Die Kunden müssen sich entscheiden.

Zahlen oder schlechteres Bild: Disney-Kunden müssen sich entscheiden

Das geht aus einer Mail hervor, die Kunden laut mehrerer Medien aktuell erhalten. Demnach bleibt den Kunden die Wahl, ob sie zum alten Preis das im November eingeführte Standard-Abo buchen wollen – oder eine kräftige Preiserhöhung mitmachen. Als Alternative bleibt zudem, etwas Geld zu sparen, dafür aber Werbung gezeigt zu bekommen. Wer sein Abo erst seit November gebucht hat, ist indes nicht betroffen: Alle seitdem gebuchten Abonnements sind bereits Teil der neuen Struktur.

Dass die Erhöhung kommt, war abzusehen: Schon bei der Ankündigung im November, bereits aktive Abos zum alten Preis laufen zu lassen, erklärte Disney, man behalte sich "zukünftige Änderungen" vor. Indem man den Kunden die Entscheidung für eines der neuen Abos überlässt, dürfte man auch Klagen wie die der Verbraucherzentrale gegen Amazon Prime Video vermeiden wollen. Der Streaming-Anbieter hatte seine Kunden lediglich per Mail über die Änderungen informiert und ihnen keine Wahl gelassen, nun wurde eine Sammelklage gegen ihn zugelassen (hier erfahren Sie mehr). 

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Disney+: So unterscheiden sich die Abos

Wer die volle Leistung des früheren Einheitsabos will, muss für das Premium-Abo zahlen. Für 12 Euro im Monat bekommt man weiterhin ein besseres Bild mit scharfer 4K-Auflösung und HDR, den Raumklang mit Dolby Atmos und kann auf bis zu vier Bildschirmen gleichzeitig schauen. Etwas Geld spart man mit dem Jahresabo, das nun 120 Euro kostet.

Reicht auch eine geringere Bildqualität und zwei Streams gleichzeitig, kann man beim alten Preis von 9 Euro bleiben – und das sogenannte Standard-Abonnement buchen. Hier werden die Inhalte nun in FullHD-Auflösung gezeigt, technische Verbesserungen wie HDR oder Dolby Atmos entfallen. Das Jahresabo kostet 90 Euro.

Noch mehr sparen kann man beim neuen Angebot "Standard mit Werbung". Wie der Name verrät, entspricht die Leistung dem Standard-Abo – also FullHD und zwei Streams gleichzeitig –, wird aber zusätzlich mit Werbung finanziert. Dafür kostet es mit einem Preis von 6 Euro im Monat aber einige Euro weniger. Ein weiterer Nachteil: Donwloads sind nicht möglich, vermutlich weil sich im Offline-Modus der Werbezwang unterbinden ließe.

Auf das Programm hat die Entscheidung übrigens keinen Einfluss: Alle drei Abos beinhalten den gleichen Zugriff auf alle Serien und Filme bei Disneys+ und den zusätzlichen Kanal Stars.

Unten finden Sie eine Übersicht der neuen Abo-Angebote:

 Premium
(bisheriges Einheitsabo)
Standard                        Standard mit Werbung
Preis12 Euro pro Monat
120 Euro pro Jahr
9 Euro pro Monat
90 Euro pro Jahr
6 Euro pro Monat
(kein Jahresabo)
Bild- und Tonqualität4K, HDR
Dolby Atmos
FullHD (1080p)
Stereo 5.1
FullHD (1080p)
Stereo 5.1
Gleichzeitige Streams422
Downloads möglichJaJaNein
WerbungNeinNeinJa

 

Teures Streaming

Mit der Preiserhöhung folgt Disney dem Trend auf dem Streaming-Markt: Auch die Konkurrenten wie Netflix, Apple TV+ oder Amazon Prime Video haben in den letzten Jahren kräftig ihre Preise angezogen. Neben gestiegenen Kosten bei der Produktion dürfte dabei auch der Druck der Aktionäre eine Rolle spielen. Nachdem die Firmen jahrelang investiert hatten, erwarten die Anleger langsam auch Gewinne.

Bei Disney ist man nun soweit, wohl auch Dank der jüngsten Preiserhöhungen: Laut dem Finanzbericht für das erste Quartal 2024 konnte der Konzern mit seiner Sparte für Entertainment-Streaming 48 Millionen Dollar Gewinn machen. Im Vorjahreszeitraum hatte Disney noch 587 Millionen Dollar Minus für die Sparte gemeldet.

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