Zum Inhalt springen

Krebserkrankung Mutter von befreiter Hamas-Geisel Noa Argamani gestorben

Liora Argamanis letzter Wunsch war es, ihre von der Hamas entführte Tochter Noa noch einmal zu sehen – er ging in Erfüllung. Israelische Medien berichten nun von ihrem Krebstod.
Noa Argamani und ein Verwandter am Tag ihrer Befreiung

Noa Argamani und ein Verwandter am Tag ihrer Befreiung

Foto:

AFP

Liora Argamanis Schicksal berührte Menschen weltweit: Die krebskranke Frau musste erleben, wie ihre Tochter Noa beim Überfall auf Israel im vergangenen Oktober in den Gazastreifen verschleppt wurde. Liora Argamani wusste, dass sie nicht mehr lange zu leben hatte und äußerte mehrfach in Interviews und Briefen an hochrangige Politiker den Wunsch, Noa noch einmal sehen zu können.

Vor knapp vier Wochen wurde die Tochter befreit und konnte zu ihrer Mutter – diese ist nun gestorben. Das teilte mehreren Medienberichten zufolge das behandelnde Tel Aviv Sourasky Medical Center mit. Argamani hatte Krebs im Endstadium. In den Berichten ist von einem Gehirntumor die Rede. Liora Argamani wurde 61 Jahre alt.

»Heute Morgen schmerzt das Herz bei der Nachricht von ihrem Tod«

Sie habe »ihre letzten Tage an der Seite ihrer Tochter Noa und ihrer engen Familie verbracht«, heißt es demnach in der Mitteilung des Krankenhauses. »Wir geben die Bitte der Familie weiter, ihre Privatsphäre in dieser schwierigen Zeit zu respektieren.«

Ex-Verteidigungsminister Benny Gantz sprach den Hinterbliebenen sein Beileid aus. Monatelang sei Liora ein Symbol dafür gewesen, dass es keine Zeit zu verlieren gebe. Nicht für die Entführten, und auch nicht für jene, die daheim auf sie warteten, schreibt Gantz auf X. »Heute Morgen schmerzt das Herz bei der Nachricht von ihrem Tod.«

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von X.com, der den Artikel ergänzt und von der Redaktion empfohlen wird. Sie können Ihre Zustimmung jederzeit wieder zurücknehmen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Noa Argamanis Schicksal berührte Menschen weltweit, das Video ihrer Entführung wurde weithin bekannt – ebenso wie die rührenden Szenen nach ihrer Befreiung nach mehr als acht Monaten Geiselhaft Anfang Juni. Der ebenfalls verschleppte Freund der Studentin befindet sich nach Angaben des Forums der Geiselfamilien allerdings noch immer in der Gewalt der Hamas.

Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete nach der Befreiung von Argamani und dreier weiterer Geiseln durch die israelische Armee, die junge Frau sei sehr intensiv an der Betreuung ihrer Mutter im Krankenhaus beteiligt gewesen. Am Tag nach dem Militäreinsatz sei die 26-Jährige zwei Stunden lang allein mit ihrer Mutter im Behandlungszimmer gewesen, hieß es.

Beim ersten Treffen habe die Mutter wegen ihres angeschlagenen Zustands noch kaum auf ihre Tochter reagieren können. »Ich glaube, dass sie verstanden hat, dass Noa befreit worden ist«, sagte Noas Vater Yakov Argamani nach der Befreiung: »Sie konnte ihr einfach nicht sagen, was sie ihr acht Monate lang sagen wollte.«

Die Hamas und andere extremistische Gruppen hatten am 7. Oktober 2023 den Süden Israels überfallen und dabei 1200 Menschen ermordet und weitere 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. In dem abgeriegelten Küstenstreifen werden noch 120 Geiseln vermutet, es wird aber befürchtet, dass viele von ihnen tot sind.

sak