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Wer in Deutschland Weihnachtsgeld bekommt – und wie viel

Kleiner warmer Regen zum Jahresende – wenn er denn kommt: das Weihnachtsgeld.

Für die, die es bekommen, ein willkommener Bonus auf dem Konto: Das Weihnachtsgeld (Symbolfoto).

Alle Jahre wieder können sich deutsche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über ein Extra auf dem Konto freuen. Weihnachtsgeld gibt es für Beschäftigte in der Bundesrepublik schon seit Jahrzehnten – allerdings nicht für alle. Und nicht alle, die die Sonderzahlung erhalten, bekommen auch gleich viel.

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Die besten Chancen auf Weihnachtsgeld haben Beschäftigte, die nach Tarif bezahlt werden. „Für Beschäftigte mit Tarifvertrag gehört vor Weihnachten ein Extra auf dem Gehaltszettel quasi zum Standard“, sagte Malte Lübker, Experte beim Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung kürzlich der Deutschen Presseagentur. Seltener zahlen Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen den Bonus, wenn keine Tarifbindung besteht. Nach einer WSI-Umfrage gaben 77 Prozent der Befragten mit Tarifvertrag an, Weihnachtsgeld zu erhalten – bei Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen ohne waren es nur 42 Prozent.

Tarifbeschäftigte kommen eher in den Genuss

Mit befristetem Vertragsverhältnis gibt es seltener ein Weihnachtsgeld, ebenso, wenn man im Osten der Bundesrepublik arbeitet. Und noch etwas fällt in den neuen Bundesländern geringer aus: Die Höhe des Weihnachtsgeldes. So erhielten Tarifbeschäftigte in Ostdeutschland 2023 nach Daten des Statistischen Bundesamtes im Durchschnitt 2664 Euro Weihnachtsgeld. Im früheren Bundesgebiet waren es dagegen 2831 Euro.

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Insgesamt konnten viele Tarifbeschäftigte in Deutschland in diesem Jahr aber mit einem etwas höheren Weihnachtsgeld rechnen. Der Schnitt liegt demnach bei 2809 Euro brutto, das ist ein Anstieg um 2,3 Prozent oder 62 Euro gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt bekommen 85,8 Prozent der Tarifbeschäftigten eine solche Jahressonderzahlung im November oder Dezember. Allerdings unterscheidet sich je nach Branche der Anteil der Menschen, die vom Weihnachtsgeld profitieren. So erhalten nahezu alle Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen im Finanz- und Versicherungsdienstleistungswesen, im Grundstücks- und Wohnungswesen oder im Baugewerbe die Zahlung. Im Bereich Information und Kommunikation sind es dagegen nur gut zwei Drittel.

Höhe des Weihnachtsgeldes unterscheidet sich stark nach Branche

Je nach Branche ist auch die Höhe der Zahlung unterschiedlich. Über ein besonders kräftiges Zusatzplus zum Jahresende von durchschnittlich 5733 Euro können sich alle Tarifbeschäftigten in der Gewinnung von Erdöl und Erdgas sowie im Bereich Kokerei und Mineralölverarbeitung (5586 Euro) freuen.

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Am geringsten fällt die Sonderzahlung in der Leiharbeit mit 380 Euro aus. In der Tabakverarbeitung sind es 564 Euro, zudem haben hier lediglich 50,4 Prozent der Tarifbeschäftigten den Statistikern und Statistikerinnen zufolge einen Weihnachtsgeldanspruch.

Kein gesetzlicher Anspruch auf Weihnachtsgeld

Ein gesetzlicher Anspruch auf das Weihnachtsgeld besteht nicht. „Der Anspruch auf die Sonderzahlung ergibt sich aus Tarifvertrag, Betriebsvereinbarung oder Arbeitsvertrag“, erläutert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB). Ein Anspruch kann sich zudem aus dem Gleichbehandlungsgrundsatz sowie aus der betrieblichen Übung ergeben – wenn Weihnachtsgeld ohne vertragliche Regelung oder Vereinbarungen wiederholt gezahlt wurde.

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Tarifverträge gelten allerdings längst nicht für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland. Nach jüngsten Daten der Statistikerinnen und Statistiker waren im vergangenen Jahr nur knapp die Hälfte (gut 49 Prozent) der Beschäftigten in einem tarifgebundenen Betrieb tätig. Es gibt aber Unternehmen, die ihre Zahlungen an Tarifverträgen orientieren, ohne verbindlich daran gebunden zu sein.

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Nach jüngsten Angaben des DGB aus dem vergangenen Jahr, für die Daten des WSI berücksichtigt wurden, erhalten in Deutschland rund 54 Prozent aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine Sonderzahlung am Jahresende.

Mit Agenturmaterial

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