Grafiken und Karten

Benzin, Gas, Strom: Die wichtigsten Zahlen zur Energieversorgung

Gas ist knapp und teuer.

Gas ist knapp und teuer.

Russland hat vor dem Angriffskrieg auf die Ukraine die Hälfte der deutschen Gas- und Kohleimporte und ein Drittel des Öls nach Deutschland geliefert. Gas dient vor allem dem Heizen von Häusern und Wohnungen, in der Industrie auch als Grundstoff. Auch zur Stromerzeugung ist Gas bislang unverzichtbar, um die Schwankungen der Erneuerbaren auszugleichen.

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Gaspreise fast wieder auf altem Niveau

Der Anteil der Importe aus Russland ist drastisch gesunken. An ihre Stelle sind Gasimporte aus anderen europäischen Staaten und Lieferungen von Flüssiggas (LNG) aus verschiedenen Ländern weltweit getreten. Diese Ersatzlieferungen mussten die deutschen Verbraucher zeitweilig teuer bezahlen. Mittlerweile sind die Preise aber wieder fast auf das Niveau vor dem Krieg gesunken.

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Bereits im Herbst 2021 stieg der Durchschnittspreis pro Kilowattstunde für Neukunden deutlich an. Weitere Preissprünge folgten nach Russlands Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 und in Folge der reduzierten Gaslieferungen ab Juni 2022. Seit Herbst 2022 wurden die Preise wieder niedriger und liegen derzeit unter dem Niveau zur Zeit des Kriegsbeginns.

Die Gaspreise können sich je nach Region um einige Cent unterscheiden.

Daten

Die Daten zu den Gaspreisen stammen vom Vergleichsportal Verivox, das eine Datenbank mit aktuellen Gastarifen verschiedener Anbieter betreibt. Für Gas berechnet das Portal beispielhaft die jährlichen Gesamtkosten für einen Drei- bis Vierpersonenhaushalt, der 20.000 Kilowattstunden verbraucht. In jedem Postleitzahlgebiet ermittelt Verivox nun das günstigste Angebot für diese Beispielhaushalte. Daraus errechnet das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) in unregelmäßgien Abständen einen Mittelwert für Deutschland, gewichtet nach der Zahl der Haushalte im jeweiligen PLZ-Gebiet. Die Auswertung bezieht sich auf Neuverträge mit einer Preisgarantie von mindestens 12 Monaten (bis 19. Dezember 2022 wurden auf dieser Seite auch Preise ohne Preisgarantie dargestellt) – Bestandskunden mit älteren Verträgen bezahlen meist weniger. Gasversorger, die nicht bei Verivox gelistet sind, bleiben unberücksichtigt. Für die Deutschlandkarte werden die PLZ-Gebiete der Kreise und kreisfreien Städte zusammengefasst.

Gasverbrauch hängt von Temperaturen ab

Seit der russischen Invasion im Februar 2022 hat Deutschland meistens weniger Gas verbraucht als in den Vorjahren. Insgesamt wurde weniger Gas als üblich zum Heizen verwendet. Hinzu kamen Einsparungen der Industrieunternehmen, die damit auf die gestiegenen Gaspreise reagiert haben (wählen Sie in der Grafik unten “Industrieunternehmen” aus).

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Daten

Die Daten zum Gasverbrauch Deutschlands stammen von Trading Hub Europe (THE), einem Gemeinschaftsunternehmen der deutschen Ferngasnetzbetreiber. Der Verbrauch von Großkunden wird täglich über Zähler gemessen. Den Verbrauch privater Haushalte und kleiner Unternehmen schätzt THE anhand der Werte aus den Vorjahren unter Berücksichtigung der aktuellen Witterung, die großen Einfluss auf den Heizbedarf hat. Die Daten ab dem 1. Oktober 2021 werden in unregelmäßigen Abständen über eine Schnittstelle abgefragt, die Daten bis zum 30. September 2021 stammen aus dem Archiv von THE für die ehemaligen Marktgebiete NetConnect Germany und Gaspool. Wir zeigen den täglichen Verbrauch in Deutschland im Sieben-Tage-Durchschnitt. Die Daten werden in unregelmäßigen Abständen aktualisiert. Die Daten zur durchschnittlichen Lufttemperatur in Deutschland stammen vom Deutschen Wetterdienst. Aus den Werten der einzelnen Stationen ermittelt das RND den bundesweiten Durchschnitt.

Trotz der entfallenen Erdgaslieferungen aus Russland ist es seither gelungen, die Speicher zu füllen. Dank zusätzlicher Lieferungen durch Pipelines und an LNG-Terminal ist Deutschland ohne Gasmangel durch den Winter gekommen. Auch im Winter 2023/2024 dürfte das Gas reichen. Anfang Oktober 2023 waren Deutschlands Gasspeicher zu mehr als 95 Prozent gefüllt. Das Gesetz schreibt diesen Füllstand zum 1. November vor; das Befüllen für den Winter gelang also früher als erforderlich.

Daten

Die Füllstände der Gasspeicher in Deutschland werden von den Betreiberfirmen laufend an die Plattform AGSI des Verbands GIE gemeldet. Diese Daten fragen wir in unregelmäßigen Abständen über eine Schnittstelle ab.

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Altes Niveau nach Tankrabatt

Der Krieg in der Ukraine führte in Deutschland nicht nur zu einer Explosion der Gaspreise, sondern auch zu einem enormen Anstieg der Benzin- und Dieselpreise. Um Autofahrer finanziell zu entlasten, hat die Bundesregierung im Sommer 2022 den sogenannten Tankrabatt eingeführt. Die Energiesteuer wurde dafür zeitweise auf das europäische Mindestmaß gesenkt.

Nach Auslaufen der vorübergehenden Steuersenkung stieg der Preis erwartungsgemäß wieder, erreichte aber nicht wieder die Höchststände von Anfang des Jahres. Mittlerweile sind auch die Spritpreise wieder gesunken. Insbesondere die Dieselpreise sind zurückgegangen und liegen nun wieder unter den Preisen für E5 und E10.

Daten

Die Spritpreisdaten werden vom Bundeskartellamt an Anbieter von Verbraucherinformationsdiensten weitergegeben. Einer davon ist das Portal tankerkönig.de, über dessen Schnittstelle das RND die Daten bezieht. Die Preise basieren auf Meldungen aller Tankstellen in Deutschland. Wir berechnen daraus den täglichen Durchschnitt der Preise für Diesel, Super E10 und Super E5. Die Daten werden immer werktags aktualisiert.

Strompreis hängt an Gaskraftwerken

Nach dem geltenden „Merit-Order-Prinzip“ wird der Strombedarf gedeckt, indem zunächst das Kraftwerk mit den niedrigsten Kosten zugeschaltet wird. Weitere, teurere folgen, und am Ende bestimmt das letzte Kraftwerk, das zur Bedarfsdeckung benötigt wird, den Preis. Das waren besonders in der Zeit hoher Gaspreise die Gaskraftwerke. In der Folge hat der Gasmangel auch die Strompreise in die Höhe getrieben. Die Logik gilt auch in die andere Richtung: Wenn die Gaspreise sinken, folgen die Strompreise.

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Auch der Strompreis unterscheidet sich in den Regionen. Im Nordosten sind die Preise in der Regel höher als im übrigen Bundesgebiet.

Daten

Die Daten zu den Strompreisen stammen vom Vergleichsportal Verivox, das eine Datenbank mit aktuellen Stromtarifen verschiedener Anbieter betreibt. Für Strom wird mit dem Bedarf eines Drei- bis Vierpersonenhaushaltes gerechnet, der durchschnittlich 4.000 Kilowattstunden verbraucht. In jedem Postleitzahlgebiet ermittelt Verivox nun das günstigste Angebot für diese Beispielhaushalte. Daraus errechnet das RND in unregelmäßigen Abständen einen Mittelwert für Deutschland, gewichtet nach der Zahl der Haushalte im jeweiligen PLZ-Gebiet. Für die Deutschlandkarte werden die PLZ-Gebiet der Kreise und kreisfreien Städte zusammengefasst. Die Auswertung bezieht sich auf Neuverträge mit einer Preisgarantie von mindestens 12 Monaten (bis 19. Dezember 2022 wurden auf dieser Seite auch Preise ohne Preisgarantie dargestellt) – Bestandskunden mit älteren Verträgen bezahlen meist weniger. Stromversorger, die nicht bei Verivox gelistet sind, bleiben unberücksichtigt. Darunter fallen auch die Grundversorger, die in manchen Regionen Deutschlands der günstigste Anbieter sind, aber nicht immer für einen Wechsel offenstehen.

Die hohen Energiepreise verteuern derzeit fast alle Produkte des täglichen Bedarfs. Die Inflationsrate in Deutschland lag im November 2023 noch immer bei 3,2 Prozent. Zwischenzeitlich hatte sie mehr als 10 Prozent betragen.

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Um die aktuelle Lage der Energieversorgung in Deutschland kontinuierlich abzubilden, ruft das RedaktionsNetzwerk Deutschland in unregelmäßigen Abständen die aktuellen Daten ab und veröffentlicht sie auf dieser Seite.

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