EM-Kolumne von Almuth Schult

Warum das deutsche EM-Aus noch immer so wehtut

Die deutsche Nationalmannschaft ist im Viertelfinale der Heim-EM ausgeschieden.

Die deutsche Nationalmannschaft ist im Viertelfinale der Heim-EM ausgeschieden.

Spanien gegen Frankreich und Niederlande gegen England lauten nun also die Halbfinalpartien bei dieser Fußball-Europameisterschaft. Das heißt: Vier Mannschaften aus den Top acht der Weltrangliste kämpfen um den Titel, demnach sind das in gewisser Weise Begegnungen, die man auch im Vorfeld schon erwarten konnte. Allerdings hätte es auch deutlich anders aussehen können in der Runde der besten vier Teams.

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Zum einen natürlich, wenn es die deutsche Mannschaft ins Halbfinale geschafft hätte. Das Team von Julian Nagelsmann wusste schließlich auch gegen Spanien zu überzeugen. Schon im Vorhinein war klar, dass Kleinigkeiten und ein gewisses Maß an Glück die Partie entscheiden werden. Die deutschen Spieler entwickelten von Anfang an Zug zum Tor und suchten mutig die Abschlüsse. Doch immer wieder rettete Unai Simon, der Pfosten oder ein spanisches Bein. Und eine Unaufmerksamkeit nutzten die Spanier mit ihrer Klasse.

Wunsch nach mehr Klarheit rund um das Thema Handspiel

Als dann in der 89. Minute endlich der deutsche Bann durch Florian Wirtz gebrochen wurde, hatte man das Gefühl, dass die Verlängerung zur richtigen Zeit kommt und nun die Deutschen nachlegen werden. Leider bestätigte sich das nicht und es kochte mal wieder eine Handspieldiskussion hoch. Zu Recht wird darüber weiter diskutiert werden, wie diese Regel neu gefasst werden muss.

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In einem Spiel gibt es Elfmeter, in einem anderen nicht. Und immer wieder sprechen die Benachteiligten über die Abläufe der Entscheidungsfindung. Muss man sich in einer solchen Situation das Videomaterial nicht zwingend anschauen? Nachher ist es natürlich müßig, darüber zu sprechen, weil das an der Niederlage auch nichts ändert. Aber irgendwie wünscht man sich als Fan mehr Klarheit rund um das Thema Handspiel im Strafraum. Und dann kam in der 119. Minute noch die kalte Gegentor-Dusche dazu, es fühlte sich fies an.

Das Spiel hätte natürlich auch zu anderen Zeitpunkten einen Sieger finden können, auch gab es noch die Möglichkeit, nach dem spanischen Treffer das Tor zum Elfmeterschießen zu erzielen. Aber so, mit dieser Niederlage, war es schon sehr hart. Immerhin haben wir Spannung von der ersten bis zur letzten Sekunde erlebt. Das Spiel hat viel von dem gehalten, was man sich vorher ausgemalt hatte.

Es ist schlussendlich unheimlich bitter, nicht mehr bei dieser Heim-EM dabei zu sein. Denn zuvor hat die Mannschaft begeistert – vor zwölf Monaten noch undenkbar. Dafür ein großes Danke!

Die EM hat viele begeistert

Auch die anderen Mannschaften in der Runde der letzten vier benötigten Glück. Die Engländer nehmen es schon seit der Vorrunde in Anspruch, die Franzosen hatten nun auch erst im Elfmeterschießen das bessere Ende für sich. Die Einzigen, die keine Überstunden machen mussten, waren die Holländer. Dabei hatten sie große Mühe, das richtige Mittel gegen die türkische Mannschaft zu finden.

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Tatsächlich hätte es auch eine Überraschungsmannschaft ins Halbfinale schaffen können. Die Österreicher, die Schweizer, auch die Türken haben ihre Fans zu Recht hoffen lassen und ihre Gegner vor große Probleme gestellt.

Mein erstes Gesamtfazit: Die EM hat viele begeistert, und ich freue mich nun auf drei spannende letzte Spiele, auch wenn ein Wermutstropfen mit dem Ausscheiden der Deutschen bleibt.

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