„Tagesschau“ in einfacher Sprache

„Nachrichten für Idioten“? AfD-Vorsitzende Weidel widerspricht Krah

AfD-Vorsitzende Alice Weidel mit AfD-Europaparlamentarier Maximilian Krah: Bei dem Thema „Nachtichten in einfacher Sprache“ stärkt Weidel ihm nicht den Rücken.

AfD-Vorsitzende Alice Weidel mit AfD-Europaparlamentarier Maximilian Krah: Bei dem Thema „Nachtichten in einfacher Sprache“ stärkt Weidel ihm nicht den Rücken.

Seit zwei Wochen sendet die „Tagesschau“ ein neues Format: „Nachrichten in einfacher Sprache“. Die Zielgruppe seien Menschen mit Lernschwierigkeiten, so die ARD. Der EU‑Parlamentarier der AfD, Maximilian Krah, nennt das „Nachrichten für Idioten“. Das sagt er in einem Tiktok-Video. Die AfD-Parteivorsitzende Alice Weidel hat sich gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) nun kritisch zu Krahs Tiktok-Video geäußert.

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Weidel sagte, dass das Thema „Nachrichten in einfacher Sprache“ auch in der Wissenschaft kontrovers geführt werde. „Das grundsätzlich begrüßenswerte Ansinnen, Nachrichten für einen größeren Personenkreis verständlich zu verfassen, gerät natürlich schnell in den Verdacht, diese zu infantilisieren.“ Als „alternative Variante zu komplexeren Darstellungen“ halte sie Nachrichten in einfacher Sprache „durchaus für sinnvoll, um Menschen, die sonst ausgeschlossen wären, informiert zu halten“, sagte Weidel und widersprach Krah damit deutlich.

Personalie Krah beim AfD-Bundesparteitag ausgeklammert

Vor der EU‑Parlamentswahl hatte der als Spitzenkandidat der AfD angetretene Krah der italienischen Zeitung „La Repubblica“ gesagt, dass nicht alle Mitglieder der SS Verbrecher gewesen seien. Daraufhin schloss die rechtsextreme ID‑Fraktion alle neun AfD-Mitglieder aus der Fraktion aus. Insbesondere Marine Le Pen vom französischen Rassemblement Nationale (RN) hatte dies vorangetrieben. Die AfD erteilte Krah im EU‑Wahlkampf in der Folge ein Auftrittsverbot.

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Beim Bundesparteitag Ende Juni in Essen wurde ein Antrag, der gefordert hatte, sich mit dem Fall Krah und dem Verhalten des Bundesvorstands zu beschäftigen, von der Tagesordnung genommen. Das Thema sei vorher hinter den Kulissen geklärt worden, hieß es am Rande des Parteitags. Krah selbst nahm am Parteitag nicht teil.

Sozialverbände: „Verunglimpfung der Zielgruppe in unerträglicher Weise“

Nun kritisierte Weidel ihren Parteikollegen Krah. Der EU‑Parlamentarier hatte in dem umstrittenen Video gesagt, dass mit den „Nachrichten für Idioten man die linken Unsinnsbotschaften jetzt auch entsprechend des inhaltlichen Niveaus verbreiten will: AfD ist doof, Höcke pipi-kacka.“ Dreißig Sozialverbände wie die Bundesvereinigung Lebenshilfe und der Paritätische Gesamtverband reagierten auf Krahs Aussagen empört.

Sie schrieben in einer Pressemitteilung: „Wenn Maximilian Krah in den Sozialen Medien die ARD-,Tagesschau‘ in einfacher Sprache als ‚Nachrichten für Idioten‘ angreift, verunglimpft er die Zielgruppe des Angebots in unerträglicher Weise.“ Weiter hieß es: „Die systematische Abwertung von Personengruppen durch die Rhetorik und Politik der AfD ist verletzend und gefährlich.“ Krah nannte die Sozialverbände auf X „öffentlich üppig finanzierte Sozialmafia“ und kündigte ein weiteres Video an.

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