Strom zu 50 Prozent ausgefallen

Hurrikan „Beryl“ erreicht Mexiko – Einwohner und Urlauber suchen Schutz

Jesus Sánchez und seine Mutter Jazmin werden von der Nationalgarde vor der Ankunft des Hurrikans Beryl in eine Notunterkunft gebracht.

Jesus Sánchez und seine Mutter Jazmin werden von der Nationalgarde vor der Ankunft des Hurrikans Beryl in eine Notunterkunft gebracht.

Tulum. Nach seinem zerstörerischen Durchzug über dem Karibischen Meer wütet der Hurrikan „Beryl“ jetzt in der Urlaubsregion der mexikanischen Halbinsel Yucatán. Er traf am frühen Morgen Ortszeit nahe dem viel besuchten Badeort Tulum auf Land, wie das US-Hurrikanzentrum NHC mitteilte. In der Region, zu der auch die Stadt Cancún gehört, hielten sich nach Angaben der örtlichen Behörden zuletzt noch mehr als 340.000 Besucher auf. Der heftige Wind des Wirbelsturms bringt Bäume und Strommasten zum Umstürzen und deckt Häuser ab. Unter anderem in Tulum ist laut Mexikos Zivilschutzchefin Laura Velázquez der Strom zu 50 Prozent ausgefallen.

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Die Gouverneurin des betroffenen mexikanischen Bundesstaates Quintana Roo, Mara Lezama, rief die Menschen auf, einen sicheren Ort aufzusuchen, sich von Fenstern fernzuhalten und die Ruhe zu bewahren. Es gelte die höchste Warnstufe. „Das Wichtigste ist im Moment, sich zu schützen und auf sich selbst aufzupassen. Geh kein Risiko ein“, sagt sie in einem Video auf der Plattform X – neben ihrer Stimme ist heulender Wind zu hören.

Dutzende Flüge waren in der Region gestrichen und der internationale Flughafen in Tulum geschlossen worden. Viele Touristen wollten trotz „Beryl“ in der Region bleiben, sagte Lezama. Die größeren Hotels richteten eigene Sicherheitszonen für ihre Besucher ein. Notunterkünfte wurden bereitgestellt, manche Bewohner evakuiert.

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Bereits zehn Tote durch „Beryl“ in der Karibik

Der erste Hurrikan, der sich in der diesjährigen Saison über dem Atlantik gebildet hat, verwüstete seit Wochenbeginn mehrere kleinere Inseln im Südosten der Karibik. Ab der Nacht zum Donnerstag richtete er auch auf Jamaika große Schäden an und zog anschließend nah an den Kaimaninseln vorbei. Mindestens zehn Menschen kamen ums Leben - je drei in Grenada, St. Vincent und den Grenadinen und Venezuela sowie eine Person auf Jamaika.

12.06.2024, Griechenland, Athen: Touristen spazieren auf der Straße Dionysiou Areopagitou nahe der Akropolis. Warme Luftmassen aus Nordafrika sorgen noch mindestens bis zum 14.06.2024 in Griechenland und auch der Türkei für Temperaturen von örtlich bis zu 45 Grad. Auf Anweisung des Kulturministeriums blieb der Touristenmagnet Akropolis während der heißen Mittagsstunden geschlossen. Foto: Socrates Baltagiannis/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Kommentar: Flugreise in den Klima-Hotspot – hier beginnt die Pflicht des Einzelnen

In Südosteuropa gibt es die ersten Hitzerekorde des Jahres. Die Touristen und Touristinnen buchen trotzdem fleißig. Die Empörung darüber fällt leicht, kommentiert Anna Schughart. Hier sollten sich viele Menschen fragen: Was unternehme ich, um meiner Verantwortung gerecht zu werden?

„Beryl“ war mit einer anhaltenden Windgeschwindigkeit von bis zu 175 Kilometern pro Stunde ein Hurrikan der Stufe 2 auf die Küste getroffen. Er schwächte inzwischen leicht ab und wird dem NHC zufolge voraussichtlich über Land weiter an Stärke verlieren, dann über dem Meer im Golf von Mexiko wieder kräftiger werden – und den Nordosten Mexikos sowie den US-Bundesstaat Texas ansteuern.

Zuvor hatte er die höchste Hurrikan-Kategorie erreicht und war zum stärksten je erfassten Atlantikwirbelsturm im Juli geworden – was wohl mit den hohen Meerestemperaturen und damit auch dem Klimawandel zusammenhängt.

Über Land verlieren Hurrikane ihre Kraft

Von einem Hurrikan spricht man ab einer anhaltenden Windgeschwindigkeit von 119 Kilometern pro Stunde. Ab der Kategorie 3 ist von einem schweren Hurrikan die Rede. Bei einem Hurrikan der höchsten Kategorie 5, der mit einer Windgeschwindigkeit von mehr als 252 Kilometern pro Stunde wirbelt, drohen verheerende Schäden. Bei „Beryl“ wurden zwischenzeitlich anhaltende Windgeschwindigkeiten von bis zu 270 Kilometern pro Stunde gemessen.

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Oft gewinnen Wirbelstürme über dem Meer an Stärke. Über Land verlieren sie schnell ihre Kraft, da der Nachschub feuchtwarmer Luftmassen fehlt. Die Hurrikan-Saison beginnt im Atlantik am 1. Juni und endet am 30. November.

RND/dpa

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