„Unaussprechliche Tragödie“

Zwei Tote und 19 Verletzte bei Schüssen während Straßenfest in Detroit

Die Polizei von Detroit untersucht den Tatort, an dem mehrere Schüsse gefallen waren.

Die Polizei von Detroit untersucht den Tatort, an dem mehrere Schüsse gefallen waren.

Bei Schüssen in der Stadt Detroit im US-Bundesstaat Michigan sind zwei Menschen getötet und 19 weitere verletzt worden. Das teilte eine der zuständigen Polizeibehörden auf der Online-Plattform X mit. Aktuell sei noch kein Verdächtiger in Gewahrsam genommen worden, hieß es. Die Behörde bat Augenzeugen um Hinweise.

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Nach Angaben der Lokalzeitung „The Detroit News“ ereignete sich der Vorfall in den frühen Morgenstunden (Ortszeit) bei einem Straßenfest in einem Viertel, in dem es häufig zu Schusswaffengewalt kommt. Ein Augenzeuge sagte der Zeitung, viele der Anwesenden hätten sich aus Schulzeiten gekannt. Der Lokalsender Fox 2 berichtete, bei den zwei Toten handle es sich um eine 21-jährige Frau und einen 21-jährigen Mann. Die Verletzten sind demnach alle unter 30, fünf von ihnen erst 17 Jahre alt.

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Die Präsidentin des Stadtrats von Detroit, Mary Sheffield, nannte laut „The Detroit News“ die Schießerei eine „unaussprechliche Tragödie“ und „eine weitere Erinnerung daran, dass Waffengewalt eine Epidemie in Detroit und in dieser Nation ist“. Sheffield forderte: „Wir müssen eine neue Vorgehensweise aufzeigen, und ich fordere einen All-Hands-on-Deck-Ansatz, um die sinnlosen Tötungen und die Zerstörung von Familien in unserer Gemeinde zu beenden.“

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Straßenfeste müssen genehmigt werden

Polizeichef James White wies im Gespräch mit „The Detroit News“ darauf hin, die Stadt gehe gegen die illegalen Straßenfeste vor; Bewohner müssten bei der Stadt 30 Tage vor dem Datum der Veranstaltung einen Antrag stellen, der genehmigt werden müsse. Auch auf X wies die Polizei Detroit immer wieder darauf hin.

Bei weiteren Schießereien im Juni waren in Detroit zahlreiche Menschen an- oder erschossen worden, berichtet „The Detroit Times“. Viermal sei Waffengewalt allein in dem Monat eskaliert.

„Das Problem ist die Normalität dieser Schießereien“, sagte der Leiter der Polizeibehörde von Detroit, Ricardo Moore. „Am 1. Januar wird die Polizei sagen, dass die Kriminalität zurückgegangen ist und dann werden wir wieder von vorne anfangen. Bestatter, Krankenhäuser und Floristen sind die einzigen, die von den Verbrechen in Detroit profitieren.“

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Schusswaffen sind in den USA leicht erhältlich und massenhaft im Umlauf. Regelmäßig erschüttern Attacken mit vielen Opfern das Land – etwa an Schulen, in Supermärkten, Nachtclubs oder bei großen Veranstaltungen. Aber auch private Auseinandersetzungen, Polizeikontrollen, Streitigkeiten zwischen Kriminellen und Gangs enden weit häufiger als in anderen Ländern tödlich, weil so viele Menschen in den USA Waffen bei sich tragen.

RND/ew/dpa

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