Schlafverhalten bei Säuglingen und Kindern

VonDeborah M. Consolini, MD, Thomas Jefferson University Hospital
Überprüft/überarbeitet Sept. 2023
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Das Schlafverhalten ist kulturell bestimmt, sodass Probleme als Verhaltensweisen definiert sind, die von den jeweils geltenden Bräuchen und Normen abweichen. In den Kulturen, in denen die Kinder im gleichen Haus, aber getrennt von ihren Eltern schlafen, zählen Schlafprobleme zu den häufigsten Sorgen, mit denen sich Eltern und Kinder auseinandersetzen müssen.

Die Rückenschlafposition wird für jede Schlafperiode für alle Säuglinge empfohlen, um das Risiko für plötzlichen Kindstod zu senken. Bauch- oder Seitenschlafpositionen setzen Säuglinge einem hohen Risiko für plötzlichen Kindstod aus, vor allem für diejenigen, die auf ihre Seite gelegt und auf dem Bauch aufgefunden werden. Siehe auch Prävention von SIDS.

Beim "Co-Sleeping" schlafen Eltern und Säuglinge nahe beieinander (auf der gleichen Oberfläche oder verschiedenen Oberflächen), sodass sie einander sehen, hören und/oder berühren können. Co-Schlaf-Arrangements können Folgendes umfassen

  • Bett teilen (das Kind schläft auf der gleichen Oberfläche wie das Elternteil)

  • Room-sharing (der Säugling schläft im gleichen Zimmer wie die Eltern in unmittelbarer Nähe)

Ein geteiltes Bett für Eltern und Säugling ist üblich, jedoch umstritten. Oft gibt es kulturelle und persönliche Gründe dafür, dass sich Eltern dazu entscheiden, das Bett zu teilen, einschließlich Bequemlichkeit für die Fütterung, Bindung, die Überzeugung, dass ihre eigene Wachsamkeit der einzige Weg ist, um ihr Kind zu beschützen, und der Glaube, dass es ihnen ein geteiltes Bett ermöglicht, sogar im Schlaf wachsam zu sein. Allerdings ist das Teilen eines Betts mit einem erhöhten Risiko für plötzlichen Kindstod sowie Verletzungen oder Tod des Säuglings, die aus Ersticken, Strangulation und Einklemmung resultieren, in Verbindung gebracht worden.

Das Teilen eines Zimmers ohne ein geteiltes Bett ermöglicht eine unmittelbare Nähe zum Säugling und die Erleichterung der Fütterung, Beruhigung und Überwachung; es ist sicherer als ein geteiltes Bett oder das Schlafen allein (das Kind schläft in einem separaten Zimmer) und ist mit einem verringerten Risiko für plötzlichen Kindstod verbunden. Aus diesen Gründen ist das Teilen eines Zimmers ohne ein geteiltes Bett die empfohlene Schlafgestaltung für Eltern und Säuglinge in den ersten Lebensmonaten.

Säuglinge passen sich in der Regel im Alter von 4–6 Monaten einem Tag-Nacht-Rhythmus an. Schlafprobleme, die über diese Zeitspanne hinausgehen, können viele Formen annehmen, z. B. nächtliche Einschlafschwierigkeiten, häufiges nächtliches Erwachen, atypisches Nickerchen am Tag und die Abhängigkeit von der Nahrungsaufnahme oder vom Halten, bevor sie einschlafen können. Diese Probleme stehen in Beziehung zu den Erwartungen der Eltern, dem Temperament und dem Biorhythmus des Kindes sowie der Eltern-Kind-Interaktion.

Faktoren, die Schlafmuster beeinflussen können, sind je nach Alter unterschiedlich. Für Säuglinge sind angeborene biologische Muster von zentraler Bedeutung. Um ein Alter von 9 Monaten und dann wieder um das Alter von 18 Monaten werden Schlafstörungen häufig, weil

  • Trennungsangst tritt auf

  • Unabhängiges Bewegen des Kindes und Entdeckung der Kontrolle über die Umgebung

  • Langes Schlafen am späten Nachmittag

  • Überstimulierung beim Spielen vor dem Schlafengehen

  • Albträume werden häufiger

Partielle Erregungszustände während des Schlafs sind in allen Altersgruppen verbreitet. Säuglinge, die immer getragen und geschaukelt oder im Auto gefahren werden, um ihnen beim Einschlafen zu helfen, lernen in ihrer typischen Schlafumgebung nicht von selbst einzuschlafen und können Probleme mit häufigem nächtlichem Erwachen entwickeln. Diese Probleme können vermieden werden, indem man Säuglinge immer in ihr Kinderbettchen oder ihre Wiege legt, wenn sie schläfrig, aber noch wach sind, und sie von sich aus einschlafen lässt. Bei Kleinkindern und älteren Kindern werden emotionale Bedingungen und etablierte Gewohnheiten wichtiger. Belastende Ereignisse (z. B. Umzug, Krankheit) können akute Schlafstörungen bei älteren Kindern verursachen.

Abklärung

Anamnese

Die Anamnese konzentriert sich auf die Schlafumgebung, feste Abläufe und Zeiten in Bezug auf das Zubettgehen und die Erwartungen der Eltern. Eine detaillierte Beschreibung der Aktivitäten des Kindes während eines durchschnittlichen Tages kann hilfreich sein. In der Anamnese sollte nach Stressoren im Leben des Kindes gefragt werden, wie z. B. Schwierigkeiten in der Kindertagesstätte oder in der Schule, sowie nach dem Kontakt mit beunruhigenden Fernsehsendungen und koffeinhaltigen Getränken (z. B. Soft Drinks). Berichte über unregelmäßige Zubettgehzeiten, eine unruhige und chaotische Schlafumgebung oder häufige Versuche des Kindes, das Schlafverhalten als Instrument zur Manipulation der Eltern zu benutzen, lässt Änderungen der Lebensweise sinnvoll erscheinen. Extreme Frustration der Eltern deutet auf Spannungen innerhalb der Familie hin oder auf Eltern, die Schwierigkeiten haben, konsequent und angemessen streng zu sein.

Ein Schlaftagebuch über mehrere Tage kann dazu beitragen, ungewöhnliches Schlafverhalten und Schlafstörungen (z. B. Schlafwandeln, Nachtschreck) aufzudecken.

Eine sorgfältige Befragung älterer Kinder und Jugendlicher zu Schule, Freunden, Ängsten, depressiven Symptomen und dem allgemeinen Gemütszustand kann oft die Ursache für Schlafprobleme erkennen lassen.

Körperliche Untersuchung und Tests

Untersuchungen und Tests erbringen in der Regel keine nützlichen Informationen.

Behandlung

  • Optionen für Eltern

  • Maßnahmen, um Kindern das Einschlafen zu erleichtern

Die Rolle des Arztes besteht darin, den Eltern Erklärungen und Empfehlungen zu geben, welche Veränderungen sinnvoll erscheinen, damit das Kind zu einem akzeptablen Schlafrhythmus kommt. Das Vorgehen hängt vom Alter und den Umständen ab. Säuglinge können oft durch Wickeln, Umgebungsgeräusche und Bewegung beruhigt werden. Allerdings führt ständiges Wiegen beim Einschlafen dazu, dass das Kind nicht lernt, von alleine einzuschlafen, was aber ein wichtiger Entwicklungsschritt ist. Als Ersatz für das Wiegen kann ein Elternteil ruhig neben dem Kinderbett sitzen, bis das Kind einschläft, und letzten Endes lernt das Kind, sich dadurch getröstet zu fühlen und einzuschlafen, ohne gehalten zu werden.

Alle Kinder wachen während der Nacht auf, aber diejenigen, die gelernt haben, alleine einzuschlafen, werden in der Regel auch wieder ihren Schlaf finden. Wenn Kinder nicht wieder einschlafen können, können die Eltern nach ihnen sehen, um sich zu überzeugen, dass alles in Ordnung ist und um sie zu beruhigen, Kinder sollte dann jedoch die Möglichkeit gegeben werden, allein in den Schlaf zu finden.

Bei älteren Kindern erleichtert eine Zeit, die mit ruhigen Aktivitäten wie Lesen verbracht wird, das Einschlafen. Eine feste Zubettgehzeit ist wichtig; ein festgelegtes Ritual kann für kleine Kinder sinnvoll sein. Albträume und nächtliches Aufwachen können bei einem schon sprechenden Kind dadurch verhindert werden, dass man es erzählen lässt, was es tagsüber alles erlebt hat. Auch die Förderung körperlicher Aktivitäten am Tage und das Vermeiden angsteinflößender Filme können ebenso zum Abbau von Schlafproblemen beitragen wie die klare Regel, dass die Zubettgehzeit nicht verhandelbar ist.

Wenn belastende Ereignisse die Ursache sind, helfen Beruhigung und Ermutigung sehr. Kindern zu erlauben, in diesen Situationen im Bett der Eltern schlafen zu dürfen, verlängert die Problematik fast immer anstatt sie zu verkürzen.