Wolle waschen

Wolle waschen: Die 7 besten Tipps für die Pflege

Wolle hat so einiges drauf: Sie hält warm und sieht gut aus, ist aber in der Pflege ein ziemliches Sensibelchen. Wie Wolle waschen richtig funktioniert und welche Fehler (einlaufen, verfilzen & Co.) ihr wie vermeiden könnt, verraten wir euch hier
Wolle waschen
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Wolle waschen: So geht’s richtig! Das sind die 7 besten Tipps für die Pflege – ohne Einlaufen und Verfilzen

Sie hält warm, ist kuschlig weich, atmungsaktiv und knitterfrei: Nicht ohne Grund ist Wolle unser Lieblingsmaterial das ganze Jahr über. Doch das Naturprodukt hat nicht nur Vorteile, es ist leider auch ein echtes Sensibelchen: Wird Wolle nicht richtig gewaschen, kann sie einlaufen oder verfilzen. Hier kommen die fünf besten Tipps, die ihr beim Waschen (in der Waschmaschine oder per Hand) und Trocknen von Wolle unbedingt beachten solltet.

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Was ist Wolle: die Eigenschaften des Stoffes

Um Wolle richtig zu waschen, müssen wir erst mal verstehen, was Wolle eigentlich ist. Der weiche Stoff besteht nämlich aus tierischen Naturfasern. Das bedeutet, dass das Fell von Tieren wie Schafen, Ziegen oder Kaninchen verarbeitet wird. Dabei werden drei Arten besonders häufig verwendet, nämlich Alpaka-, Merino- und Schurwolle.

Alpaka Wolle: Die Wolle des Alpakas ist besonders glatt. Sie ist besonders wärme- und feuchtigkeitsregulierend und strapazierfähig. Wenn ein Pullover besonders warm halten soll, ist Alpaka die beste Wahl.

Merinowolle: Die Merinowolle stammt vom Merinoschaf und gilt als das weichste Fell. Daher ist das Trage-Gefühl besonders luxuriös. Merino ist besonders beliebt für feine Strickteile für Frühling und Sommer.

Schurwolle: Als Schurwolle gilt nur Wolle, die durch die Schur von lebenden Schafen gewonnen wird. (Recycelte Wolle zählt beispielsweise nicht dazu.) Sie besitzt im Vergleich zu anderweitig gewonnener Wolle eine höhere Qualität.

Das solltest du vor dem Waschen beachten

Vor dem Waschen ist es wichtig zu wissen, um welche Wolle es sich hierbei handelt. Dank ihrer verschiedenen Oberflächenstrukturen reagieren einzelne Wollarten anders mit unterschiedlichen Waschmitteln und Waschgängen. Fragt euch zudem: Muss die Wolle überhaupt gewaschen werden? Oder reicht es, sie draußen zu lüften oder an einzelnen Stellen die Flecken zu entfernen? Da Wolle sehr empfindlich ist, sollten unnötige Waschgänge vermieden werden.

Wie wäscht man Wolle richtig? 7 Tipps

Mit diesen sieben Tipps kann bei der Reinigung von Wolle garantiert nichts schiefgehen:

1. Flecken auf Wolle behandeln statt ganz waschen

Je nach Schmutz gibt es eine Vielzahl an Fleckenentfernern, die euch schonend, aber effektiv die Flecken vom Pullover zaubern. Die meisten davon habt ihr vielleicht bereits zu Hause. Besonders effektiv sind Essiglösungen sowie Gall- oder Kernseife. Wer auf Nummer sicher gehen will, greift zu einem milden Fleckenentferner.

Flüssige Gallseife von Sonett
Fleckenentferner mit Tannenduft von Tangent GC
2. Wollpullover so vorsichtig wie eure Haare waschen

Wolle ist ein Naturprodukt und stammt aus dem weichen Fell von Schafen (Merinowolle), Ziegen (Mohairwolle) oder Alpakas. In ihrem Aufbau ist Wolle dem menschlichen Haar sehr ähnlich, denn jede einzelne Wollfaser ist von einer feinen Schuppenschicht umschlossen. Wird diese beim Wäschewaschen nass und starker Reibung ausgesetzt, kann sie aufrauen. Die Schuppenschicht der einzelnen Fasern verhakt sich ineinander und verfilzt. Kommen dazu noch hohe Temperaturen in der Waschmaschine, kann die Wolle beim Waschen ihre Form verlieren und einlaufen. Aus diesem Grund sollte man Wolle so schonend waschen und gut behandeln wie die eigenen Haare.

3. Wolle in der Waschmaschine waschen: Den richtigen Waschgang und die richtigen Umdrehungen einstellen

Vorausgesetzt, auf dem Pflegeetikett steht nichts anderes, wäscht man Strickpullover aus Wolle, Wollmützen & Co. am besten in der Waschmaschine. Als Waschmaschinen-Programme eignen sich “Wollwäsche” oder “Handwäsche” gut. Beide Waschgänge arbeiten sehr schonend, ohne viel Bewegung der Waschmaschinentrommel, was das Aufrauen der Fasern verhindert. In der Waschmaschine schleudern sollte man Kleidung aus Wolle aus dem gleichen Grund so wenig bzw. so kurz wie möglich.

4. Die richtige Waschtemperatur für Wolle beachten

Die Waschtemperatur in der Maschine darf 30 Grad auf keinen Fall überschreiten – am besten wird Wolle kalt gewaschen. Hier findet ihr eine Anleitung dazu:

5. Vorsicht beim Reinigen per Handwäsche

Entgegen der weit verbreiteten Meinung, Handwäsche sei beim Wollewaschen das Beste, können auch hier viele Fehler passieren: Oft wird die Wolle heißer gewaschen als in der Maschine und durch starkes Rubbeln, Kneten oder Wringen zu stark beansprucht. Die Folge: Sie verfilzt oder läuft ein. Wer seine Wollkleidung trotzdem lieber per Hand als in der Waschmaschine reinigen sollte, weicht diese zunächst in lauwarmem Wasser richtig ein, spült sie unter fließendem, lauwarmem Wasser richtig gut aus und zieht sie anschließend wieder vorsichtig in Form.

Pflege-Tipp: Heller Essig im Spülwasser gilt als gutes Hausmittel, um die Farbe der Wolle aufzufrischen.

6. Richtiges Waschmittel für Wolle beim Waschen verwenden

Ohne das richtige Waschmittel läuft bei der Pflege von Wolle gar nichts – das gilt für die Handwäsche genauso wie für das Waschen in der Waschmaschine. Milde Wollwaschmittel (zur Not auch Shampoos für Babys) haben einen neutralen pH-Wert, erhalten die Struktur der Wollfasern und schützen so am besten vor Verfilzen und Formverlust bei der Wäsche. Voll-, Colorwaschmittel sowie Weichspüler sind dagegen für robustere Textilien und höhere Temperaturen beim Waschen entwickelt worden und eignen sich nicht für das Waschen von Wolle. Schlimmstenfalls können sie die Eiweißmoleküle der sensiblen Wollfasern aufspalten und zerstören.

Pflege-Tipp: Wer seiner Kleidung aus Wolle eine Extraportion Pflege verpassen will, greift hin und wieder zu speziellen Wollspülungen mit natürlichem Wollwachs (Lanolin), denn diese wirken wie auch Wollwaschmittel rückfettend.

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7. Wie trocknet man Wolle? Immer liegend!

Wolle saugt sich beim Waschen per Hand oder in der Waschmaschine stark mit Wasser voll und wird schwer. Wollkleidung sollte man deshalb nicht wie andere Wäsche hängend trocknen, denn so kann sie die Form verlieren, sich verziehen oder ausleiern. Breitet die Wäsche lieber erst auf einem großen Handtuch aus und rollt es zusammen. Das Handtuch saugt das überschüssige Wasser in der Wäsche auf. Anschließend wird das Kleidungsstück aus Wolle auf einem Wäscheständer liegend ausgebreitet und getrocknet.

Warum stinkt Wolle nach dem Waschen?

In seltenen Fällen kann der geliebte Wollpullover nach der Wäsche unangenehm riechen. Das kann an Bakterien oder Waschmittelresten im Textil liegen. Die häufigste Ursache ist jedoch das falsche Trocknen: Wenn das Kleidungsstück nicht genug durchlüftet wird oder bei zu hohen Temperaturen getrocknet wird, kann das Gerüche verursachen.

So bügelt ihr Wolle

Am besten gar nicht! Hitze auf Wolle ist gar keine gute Idee, da die Fasern sehr empfindlich gegenüber Wärme sind. Meistens reicht es schon, das Wollteil während des Duschens im Bad aufzuhängen. Die warme, feuchte Luft löst dann sanft kleine Knitter. Muss, wie im Fall einer Wollhose, wirklich gebügelt werden, dann nur auf der niedrigsten Stufe und mit einem Tuch zwischen Bügeleisen und Hose. Die meisten Geräte haben bereits eine vormarkierte Bügeltemperatur für Wolle.

Die richtige Aufbewahrung von Wolle

Jetzt ist der Wollpullover richtig gewaschen, riecht frisch und ist frei von Falten. Doch wie verstauen wir ihn am besten? Ideal sind verschlossene Behälter mit Deckel. Die schützen die Wolle vor Motten und anderen Schädlingen. Im Schrank verstaut ist sie dann auch noch perfekt vor Licht, Schmutz und Feuchtigkeit geschützt. Außerdem wichtig: Wolloberteile dürfen auf gar keinen Fall auf Bügeln gehangen werden. Da der Stoff schnell nachgibt, leiert das eure liebsten Pieces nur aus.

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Aufbewahrungsbox mit Deckel von Kreher
Aufbewahrungsbox in L von Hay

Tipp: Das hilft bei Pilling

Als Pilling werden die Knoten und “Fussel” auf Kleidungsstücken aus Wolle bezeichnet. Diese können dank Abnutzung aber auch bei falscher Pflege entstehen. Wie ihr einen Pullover vor dem Pilling rettet, könnt ihr hier lesen: