Das Bild zeigt DFG-Präsidentin Katja Becker in einer Diskussion.
DFG / Gareth Harmer

DFG-Jahresversammlung
Förderung anhand rein wissenschaftlicher Kriterien

Zentrales Thema der DFG-Versammlung war der Einsatz der Wissenschaft für demokratische Werte. Der Jahresbericht 2023 wurde vorgestellt.

05.07.2024

Mit einem Plädoyer für die Wissenschaftsfreiheit und dem Bekenntnis zur Verantwortung der Wissenschaft für Demokratie, Weltoffenheit und Toleranz ging die dreitägige Jahresversammlung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) am Mittwoch in Potsdam zu Ende. DFG-Präsidentin Katja Becker betonte, dass nur eine freie Wissenschaft ihren vielfältigen Aufgaben gerecht werden könne: "Für uns in der DFG bedeutet das in erster Linie, dass alle Förderentscheidungen ausschließlich nach Maßgabe wissenschaftsbasierter Qualitätskriterien getroffen werden. Genauso werden wir uns weiter dafür einsetzen, dass die öffentliche Förderung von Wissenschaft insgesamt wissenschaftsgeleitet und rechtssicher erfolgt."

Auf der Jahresversammlung der größten Forschungsförderorganisation in Deutschland werden aktuelle Themen aus Wissenschaft und Gesellschaft diskutiert, Beschlüsse zum Förderhandeln der DFG getroffen und der Jahresbericht vorgestellt. Thematische Schwerpunkte in diesem Jahr waren unter anderem Fragen europäischer Forschungsförderung und Forschungspolitik sowie der Forschungsbewertung im nationalen und europäischen Kontext.

DFG-Jahresbericht 2023

Im vergangenen Jahr hat die DFG laut Jahresbericht 31.750 Projekte aus allen Wissenschaftsbereichen mit einer Gesamtsumme von rund 3,9 Milliarden Euro gefördert. Das entspricht dem letzten Berichtszeitraum. Wie in den Vorjahren sei auch 2023 mehr als die Hälfte aller DFG-geförderten Projekte (gut 55 Prozent) in der Einzelförderung angesiedelt; hier seien rund 1,4 Milliarden Euro Fördermittel bewilligt worden. In den Graduiertenkollegs, Sonderforschungsbereichen und anderen "Koordinierten Programmen" seien 875 Verbünde mit 12.255 Teilprojekten und rund 1,7 Milliarden Euro gefördert worden.

Die meisten Fördermittel hätten die Lebenswissenschaften mit rund 1,4 Milliarden Euro erhalten (36 Prozent der Gesamtbewilligungssumme), gefolgt von den Naturwissenschaften mit rund 919 Millionen Euro (gut 23 Prozent), den Ingenieurwissenschaften mit rund 775 Millionen Euro (knapp 20 Prozent) und den Geistes- und Sozialwissenschaften mit rund 658 Millionen Euro (knapp 17 Prozent). Projekte ohne fachliche Zuordnung seien mit rund 154 Millionen Euro (knapp 4 Prozent) gefördert worden.

Im Rahmen der DFG-Jahresversammlung wurde bereits am Montagabend der diesjährige Communicator-Preis verliehen: Die Auszeichnung ging an das Team von "Cyber and the City" der Universität Tübingen für seine richtungsweisende Kommunikation zum Thema Künstliche Intelligenz. Bei der Festveranstaltung am Dienstagabend sprach Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) ein Grußwort - zur Fördermittel-Affäre äußerte sie sich "Research.Table" zufolge nur andeutend.

hes