Hyundai i40 Testbericht

Viel Platz, eine umfangreiche Serienausstattung und ein gefälliges Design – der Hyundai i40 bietet viel zu einem relativ niedrigen Preis. Eine echte Alternative zu VW und Ford.

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Wow-Wertung
8/10
Bewertet von Andreas Heise nach ausführlicher Prüfung des Fahrzeugs.

Was gut ist

  • Guter Langstreckenkomfort
  • Sehr gute Ausstattung
  • Fünf Jahre Garantie

Was nicht so gut ist

  • Rückmeldearme Lenkung
  • Kein Notbremsassistent
  • Anfahrschwäche (Diesel)

Hyundai i40: Was würden Sie gerne als Nächstes lesen?

Bewertung der Hyundai i40

Wer in Deutschland einen Mittelklasse-Kombi besitzt, fährt zumeist ein deutsches Produkt. Dabei gibt es zum VW Passat VariantOpel Insignia Sports Tourer oder Ford Mondeo Turnier doch gute Alternativen. Der i40 Kombi, der auf weiten Strecken in Europa entwickelt wurde, ist so eine interessante Alternative.

Schon vom Platzangebot hält der i40 Kombi sehr gut mit. Wer im 4,78 Meter langen Kombi einlädt, muss bei den Koffern nicht zurückstecken. Das Kofferraumvolumen liegt bei 553 bis 1.719 Liter.

Das Platzangebot fällt auch im Innenraum großzügig aus, was man auch von der sehr guten Serienausstattung behaupten kann. Das unterscheidet Hyundais Mittelklasse von den Produkten deutscher Hersteller, wo gerade die Extras den Preis oft erheblich nach oben treiben.

Im Sommer 2016 erhielt der i40 Kombi ein Facelift. Dabei wurde der Hyundai an der Front und den Scheinwerfern überarbeitet. Das Angebot an Sicherheitsassistenten wurde erweitert und ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe eingeführt. Unter der Haube arbeiten weiterhin die bekannten Motoren, die in der Spitze nicht so stark ausfallen wie bei der deutschen Konkurrenz.

Noch so ein Unterschied. Aber im Hyundai Kombi interessiert sich ein Großteil der Kunden auch eher für die ökonomischeren Motoren der mittleren Leistungsklasse. Die deckt Hyundai mit 116 bis 165 PS im i40 Kombi gut ab.

Fazit: Viel macht der große Hyundai Kombi richtig und wenig falsch. Sein gutes Platzangebot, seine Langstreckenqualitäten, sein überdurchschnittliches Ausstattungsniveau und seine überzeugende Verarbeitungsqualität sprechen für ihn.

Abstriche muss man bei der Fahrdynamik machen. Die Fünf-Jahres-Garantie bildet dagegen einen weiteren Kaufanreiz. Die gibt kein deutscher Hersteller auf einen Mittelklassekombi. Auch das macht den i40 Kombi in der Mittelklasse zur interessanten Alternative.

Wie viel kostet der Hyundai i40?

Leistung, Verbrauch und CO2-Ausstoß

Die Talente des i40 Kombi liegen in seiner Langstreckentauglichkeit. Der Federungskomfort kommt hier am besten zum Tragen. Bei sportlichen Fahrmanövern spürt man die Kehrseiten der Abstimmung.

Bei stark angebremsten Kurven taucht der i40 vorne ein und bei schnell hintereinander folgenden gerät er ins Wanken. Auch Fahrbahnfugen könnten etwas weniger nach innen vordringen.

Der i40 Kombi wird mit drei Motoren, zwei Benzinern und einem Dieselmotor, mit 116 bis 165 PS Leistung ausgeliefert. Die Kraftübertragung erfolgt mit dem Schaltgetriebe, der Wandlerautomatik oder dem Doppelkupplungsgetriebe.

Die Benziner

Die Sechsstufen-Wandlerautomatik wird nur in Verbindung mit dem stärkeren Benzinmotor angeboten. Der 165 PS leistende i40 Kombi 2.0 GDI beschleunigt in 9,9 Sekunden von 0 auf 100 und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h. Die stärkere Motorisierung steht allerdings nur in den drei hochpreisigeren Ausstattungslinien Trend, Style und Premium zur Verfügung.

Das 1,6-Liter-Aggregat verbraucht weniger (6,1 statt 7,1 Liter Super), liefert mit seinen 135 PS aber auch weniger Temperament. Die 195 km/h Spitze gehen in Ordnung, aber 11,6 Sekunden vergehen bis Tempo 100. Lieferbar ist der 1.6 GDI nur für die beiden günstigeren Ausstattungslinien Classic und Trend.

Die Diesel

Der 1,7 Liter große Common-Rail-Direkteinspritzer wird in beiden Leistungsstufen entweder mit dem Sechsgang-Schaltgetriebe oder dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe geliefert. Der schwächere Diesel schickt 116 PS und 280 Newtonmeter an die Vorderräder. Der stärkere 141 PS und 340 Newtonmeter. Bei 190 (200) km/h ist die Höchstgeschwindigkeit erreicht und in 12,6 (10,5) Sekunden ist der Sprint bis 100 erledigt.

Beide kommen im Normmittel auf einen Verbrauch von 4,2 und 4,3 l/100 km, leiden aber unter einer Anfahrschwäche, die vom Doppelkupplungsgetriebe allerdings übertüncht wird. In der Praxis verbrauchen beide Motorisierungen, abhängig von der Fahrweise, etwa zwei Liter Diesel mehr.

Platz und Praxistauglichkeit

Wer den i40 Kombi bestellt, hat gute Gründe dafür: Die Familie, viel Gepäck, viel zu transportieren.

Das Raumangebot fällt im i40 Kombi groß aus, aber trotzdem bleibt noch Raum für Kritik. Die Sitzflächen bauen etwas kurz und bieten wenig Seitenhalt. Der Einstieg klappt hinten nicht so gut wie vorne, weil die Dachlinie dort tief verläuft.

Daraus resultiert auch ein anderer Nachteil: Weil die C-Säulen breit sind, sieht man hinten nicht viel. Parksensoren und die Rückfahrkamera sind damit kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit in Hyundais größtem Kombi.

Mit 4,78 Meter Länge bietet der i40 Kombi auf seiner Laderampe viel Platz. Ein Volumen von 553 Liter, wenn hinten jemand mitfährt, und ein Volumen von 1.719 Liter, wenn es zu zweit zum Möbel einkaufen geht, passen in den Kofferraum.

Damit lässt sich deutlich großzügiger einpacken als im Mercedes C-Klasse T-Modell (490 bis 1.510 Liter) oder BMWs 3er Touring (495 bis 1.500 Liter), aber weniger als im VW Passat Kombi. Der Variant bietet einen 650 bis 1.780 Liter großen Laderaum. Die maximale Zuladung und Anhängelast dürften im i40 zumeist dicke reichen. Bis zu 541 Kilogramm dürfen mit ihm transportiert und bis zu 1,8 Tonnen hinten angehängt werden.

Innenraum, Infotainment und Ausstattung

Das Cockpit des i40 Kombi gefällt. Das beginnt bei den verbauten Kunststoffen und deren Oberflächen und Einpassungen und setzt sich bei der klar gegliederten Bedienung fort. Die geht mit wenigen Schaltern nun mal schneller vonstatten als mit zu vielen.

Schnell ist auch das Navigationssystem eingestellt, das ab dem Style zum Ausstattungsumfang gehört. Das Smartphone lässt sich ebenfalls flott einbinden.

Vier Ausstattungslinien

Deutscher Vorsprung durch Technik? Zuerst spürt man den oft im hohen Preis. Der fällt beim i40 Kombi fairer aus. Damit ist er sein Geld wert. Der Kombi wird in den vier Ausstattungslinien Classic, Trend, Style und Premium angeboten.

Das Verhältnis zwischen Preis und Leistung stimmt im Einstiegsmodell Classic, denn die Ausstattung ist gut. Mit dazu gehören die Klimaanlage, das CD-Radio mit AUX- und USB-Anschlüssen und Bluetooth-Freisprecheinrichtung sowie das längs- und höhenverstellbare Lenkrad und der höhenverstellbare Fahrersitz mit elektrisch verstellbarer Lendenwirbelstütze. Ebenso die elektrisch verstell- und beheizbaren Außenspiegel, elektrische Fensterheber rundum, der Bordcomputer und die in drei Stufen einstellbare Servolenkung.

Wer sein Auto weniger rational bestellt, sitzt im komfortbetonten Trend besser, denn hier umfasst das Ausstattungspaket auch die Einparkhilfe vorne und hinten, den automatisch abblendenden Innenspiegel und die elektrisch anklappbaren Außenspiegel sowie den Regensensor und ein Tempomat. Im Winter sorgen eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, die Sitzheizung und das beheizbare Lenkrad für wohlige Wärme. Von außen erkennt man den Trend an den 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, dunkel abgetönten hinteren Scheiben und den Türgriffen in Chrom.

Style mit praktischen Details

Noch mehr Annehmlichkeiten spendiert der Style mit der Sitzheizung auch auf der Rückbank und dem DAB-Radio-Navigationssystem mit sieben Zoll großem Farb-Touchscreen und Subwoofer. Außerdem gehört eine Rückfahrkamera und im Kofferraum das Gepäcknetz und das Gepäckraumordnungssystem mit zum Lieferumfang.

Praktisch ist auch das Smart-Key-System: Steht jemand mit dem Autoschlüssel für wenige Sekunden hinter dem Fahrzeug, öffnet sich die Heckklappe automatisch. Der Style steht auf 17-Zoll-Rädern und ist auch an den seidenglänzenden Chromzierleisten an den Fenstern zu erkennen.

Premium heißt die höchste Ausstattungsklasse im i40 Kombi. In der sind die Sitze mit Leder bezogen, auch der Beifahrersitz elektrisch verstellbar und die Vordersitze bei Bedarf gekühlt. Das Soundsystem stammt von Infinity. Der automatische Einparkassistent übernimmt das Ein- und Ausparken und an der Hinterachse kommt eine elektronische Fahrwerksregelung zum Einsatz, welche die Dämpfung an die Fahrsituation anpasst. Der Premium steht auf 18 Zoll großen Rädern.

Sicherheit und Schutz

Mit dem 2016er Facelift wurde der i40 Kombi sicherer. Hyundai brachte die Assistenzsysteme auf den neusten Stand mit dem Spurhalteassistenten, der Verkehrszeichenerkennung und dem Einparkassistenten.

Zu den weiteren Fahrzeugsicherungen zählen der Airbagsatz (Frontairbags, Seitenairbags vorn und hinten, Vorhangairbags und der Fahrer-Knieairbag), das ESP, der Berganfahrassistent, der Bremsassistent, die Einparksensoren, das Reifendruckkontrollsystem, die adaptiven Bi-Xenon-Scheinwerfer inklusive automatischer Leuchtweitenregulierung, das dynamische Kurvenlicht und der Fernlichtassistent.

Ein Notbremssystem, das sich heute schon in kostengünstigeren Fahrzeugen findet, steht im i40 allerdings nicht im Angebot.

Im ADAC-Bremstest kam der i40 Kombi 1.7 CRDi nach einer Vollbremsung aus 100 km/h nach durchschnittlichen 37,1 Metern zum Stehen. Das Crashverhalten der Karosserie und die Sicherung durch die elektronischen Helfer wurden im Euro NCAP-Crashtest mit der maximalen Wertung von fünf Sternen bewertet.

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