- Die Warenhauskette ist in vier Jahren in drei Insolvenzen geraten, der Staat hat rund 700 Millionen Euro zur Rettung der Firma dazugegeben, das Geld ist größtenteils abgeschrieben.
- Unsere Recherchen zeigen nun, dass die Vorstände und das Top-Management von Galeria Karstadt Kaufhof trotzdem während der Insolvenz Boni bekommen haben. Allerdings nicht von GKK, sondern von der Muttergesellschaft Signa.
- Bemerkenswert: Nach unseren Recherchen war die Geschäftsleitung und das Top-Management gar nicht bei der Warenhauskette, sondern bei einer Management GmbH angestellt. Eine Sprecherin von Galeria Kaufhof reagierte nicht auf einen Fragenkatalog, ehemalige Vorstände auch nicht.
Für die Misere bei Deutschlands bekanntester Warenhauskette haben aktuelle und ehemalige Leiter viele Erklärungen. Die Corona-Pandemie, später die hohe Inflation, enorme Energiekosten und der Ukrainekrieg – und dann auch noch der Zerfall der Muttergesellschaft Signa. Viele externe Faktoren, man fühlte sich den Umständen ausgeliefert.
Das Problem an diesen Erklärungen ist nur: Andere Handelsketten waren den meisten Umständen ebenfalls ausgeliefert und sind nicht pleite gegangen. Galeria Karstadt Kaufhof meldete seit 2020 gleich drei Mal Insolvenz an. Mit jedem Mal schrumpfte die Warenhauskette, baute Stellen und Filialen ab, die Mitarbeiter nahmen viele Abstriche hin.
Intern gab das Top-Management an, solidarisch zu sein mit der Belegschaft. Im Tarif-Vertrag aus dem Jahr 2020 wird sogar angegeben, dass „leitende Angestellte“ auf elf Prozent ihres Gehalts verzichten – und auf Boni ohnehin.