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Die Sicherheitsfirma ESA kassierte aufgrund ausbleibender und verspäteter Lohnzahlungen schon Kündigungen an deutschen Flughäfen. In Frankfurt-Hahn und in Erfurt darf sie jedoch weiter aktiv bleiben.
Die Sicherheitsfirma ESA kassierte aufgrund ausbleibender und verspäteter Lohnzahlungen schon Kündigungen an deutschen Flughäfen. In Frankfurt-Hahn und in Erfurt darf sie jedoch weiter aktiv bleiben.
Getty Images / ullstein bild / SEAN GLADWELL | picture alliance / Augst | Eibner-Pressefoto / dpa | Martin Schutt
Die Flughäfen Berlin-Brandenburg , Weeze in Nordrhein-Westfalen und in Dresden kündigten zuletzt ihrer Sicherheitsfirma ESA. Sie übernahm die Sicherheitskontrolle an den Airports. Hintergrund war, dass die Firma ihren Mitarbeitenden verspätet oder gar keinen Lohn zahlte in den vergangenen Monaten. Die Firma ist jedoch an weiteren Flughäfen aktiv. Welche Folgen hat das für die Qualität der Sicherheitskontrollen, und das ausgerechnet so kurz vor der Hauptreisezeit? Was sagen die Mitarbeiter, was die Auftraggeber? Lest alle Details der Recherche mit BI+.

Die Flughäfen Berlin-Brandenburg (BER), Weeze in Nordrhein-Westfalen und in Dresden kündigten zuletzt ihrer Sicherheitsfirma ESA.

Hintergrund war, dass die Firma ihren Mitarbeitenden verspätet oder gar keinen Lohn zahlte in den vergangenen Monaten. Auf Nachfrage dazu gab ESA dazu bislang keine Stellungnahme ab.

Kritik kommt nun von der Gewerkschaft Verdi: Denn die zuständigen Auftraggeber an den Flughäfen Frankfurt-Hahn und Erfurt halten trotz verspäteten und ausbleibenden Lohnzahlungen an ESA fest.

Zuletzt geriet die private Sicherheitsfirma ESA Luftsicherheit GmbH mit Sitz in Berlin immer wieder in die Schlagzeilen. Der Grund: Sie zahlte ihren Mitarbeitern an mehreren deutschen Flughäfen über Monate hinweg nur verspätet oder gar keinen Lohn. Und das, obwohl die Firma das Geld zuvor vom Bund, den zuständigen Landesbehörden oder Flughafengesellschaften bekommen hatte. Einige Flughäfen wie in Weeze in Nordrhein-Westfalen, in Berlin-Brandenburg oder in Dresden, zogen deshalb in den vergangenen Wochen bereits die Reißleine. Sie kündigten ESA außerordentlich.

Andere hingegen halten trotz des Lohn-Skandals weiterhin an der zweifelhaften Sicherheitsfirma fest. Darunter die Flughäfen in Frankfurt-Hahn und in Erfurt, wo der Auftrag vom Bundesinnenministerium sogar vorzeitig verlängert wurde. Dabei müssen die Mitarbeitenden auch an diesen Flughäfen immer wieder um ihre Löhne bangen.

In Erfurt wurde den knapp 35 ESA-Mitarbeitenden nach Informationen von Business Insider erst im März und nun auch im April verspätet Lohn ausgezahlt. Zudem fehlen laut Mitarbeitenden steuerfreie Leistungen aus April und Mai und Entschädigungszahlungen für den verspäteten Lohn. Noch schlechter steht es in Frankfurt-Hahn, wo knapp 20 ESA-Mitarbeitende tätig sind. Dort sind die am 14. Juni fälligen Lohnzahlungen für das Personal laut unseren Informationen im Mai komplett ausgeblieben. Ein ESA-Mitarbeiter aus Frankfurt-Hahn, der anonym bleiben möchte, berichtet Business Insider: „Noch kann ich meinen Sprit, meine Miete und mein Essen vom Ersparten bezahlen, aber wenn das nächste Gehalt am 14. Juli wieder nicht kommt, ist auch das erschöpft.“ Angesprochen auf die verspäteten und ausbleibenden Lohnzahlungen, antwortete die ESA-Unternehmensgruppe auf unsere Anfrage bislang nicht.

Für die Gewerkschaft Verdi jedoch sind nun die Auftraggeber in Frankfurt-Hahn und in Erfurt am Zug, auf die Missstände bei ESA zu reagieren. „Die ESA-Luftsicherheit GmbH hat nach wie vor große Zahlungsschwierigkeiten. Wer sie weiterhin beauftragt, riskiert, dass sie ihr Personal in Existenznot bringen“, sagt Verdi-Gewerkschaftssekretär Özay Tarim.

In Frankfurt-Hahn hält sich die zuständige Behörde offen, je nach Entwicklung der Lage zu handeln

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