Was Experten in den kommenden Monaten am Kryptomarkt erwarten, zeigt eine aktuelle Umfrage von BTC-Echo.
Was Experten in den kommenden Monaten am Kryptomarkt erwarten, zeigt eine aktuelle Umfrage von BTC-Echo.
Fernando Gutierrez-Juarez/picture alliance via Getty Images
  • Bitcoin fällt erstmals seit Mai unter 60.000 US-Dollar. Dennoch bleiben Krypto-Experten optimistisch, zeigt der Krypto-Experten-Index von „BTC-ECHO“.
  • Die Mehrheit der Experten erwarten in den nächsten sechs Monaten steigende Kurse, getrieben von makroökonomischen Rahmenbedingungen wie Zinssenkungen.
  • 78 Prozent rechnen mit einem neuen Bitcoin-Allzeithoch in den kommenden zwölf Monaten, wobei einige Prognosen bis zu 130.000 US-Dollar reichen.

Der Krypto-Markt bewegt sich seit Wochen zwischen Seitwärtsphase und Korrektur – nun fiel der Bitcoin erstmals seit Mai dieses Jahres unter die Marke von 60.000 US-Dollar.

Dennoch sind die Mehrheit der Krypto-Experten für die kommenden Monate optimistisch gestimmt, zeigt der aktuelle Krypto-Experten-Index von „BTC-ECHO“. Das Branchenmedium fragt quartalsweise Expertinnen und Experten der Finanz- und Kryptobranche nach ihren Einschätzungen zum Kryptomarkt.

Experten erwarten steigende Kurse

Dabei zeigt sich, dass die Mehrheit der Experten, auf eine 30-Tagessicht, zwar weiterhin eine Seitwärtsbewegung erwarten, aber in den kommenden sechs Monaten mit steigenden Kursen rechnen.

Als Gründe heben die Profis vor allem den Einfluss positiver makroökonomischer Rahmenbedingungen, wie mögliche Zinssenkungen, hervor. Weitere kurstreibende Faktoren könnten auch die anstehenden US-Wahlen sowie die Situation rund um die Spot ETFs in den USA sein.

20 Prozent der Experten sehen ein hohes Crashpotential

Trotz des derzeit eher schwierigen, Marktumfeldes wird die Gefahr heftiger Kurseinbrüche niedriger eingeschätzt als noch im vorherigen Quartal, heißt es in dem Report. Waren es im vorherigen Quartal nur 20 Prozent, die das Korrekturpotential als niedrig eingeschätzt haben, sind es in diesem Quartal inzwischen 48 Prozent. Dennoch sehen 20 Prozent der Befragten ein hohes Crashpotential, während der Rest der Befragten neutral gestimmt ist.

Während sich Martin Postweiler, Co-Founder von Nupont, größere Einbrüche vor allem bei sogenannten Memecoins vorstellen kann, sieht Dennis Daiber von Bitwala die Bitcoin-Rückzahlungen an Mt.-Gox-Gläubiger als mögliches Risiko.

Die insolvent gegangene Kryptobörse

Worum es dabei geht? Mt.Gox wurde 2010 gegründet und entwickelte sich zu einer der größten Bitcoin-Börsen der Welt. 2014 meldete die Handelsplattform jedoch Insolvenz an, nachdem rund 850.000 Bitcoin verloren gingen.

Jetzt hat die insolvente Bitcoin-Börse angekündigt, ab Juli 2024 mit der Rückzahlung von rund 142.000 Bitcoin und Bitcoin Cash an geschädigte Anleger zu beginnen. Diese Coins haben beim aktuellen Kurs einen Wert von etwa 7,6 Milliarden Euro. Marktteilnehmer befürchten jetzt einen erheblichen Verkaufsdruck, wenn ein Großteil der Gläubiger die zurückerhaltenen Bitcoins schnell veräußern, um die enormen Kursgewinne seit 2014 zu realisieren.

Michael Geike von 21 Oaks Capital denkt, dass ein Crash, mit Rückgängen von über 25 Prozent, eher unwahrscheinlich ist, da er einen langsamen Übergang in ein Sommerloch für wahrscheinlicher hält. Anders sieht das Patrick Tobler von NMKR, der das Risiko starker Einbrüche höher einschätzt: „Das Crash- beziehungsweise Korrekturpotenzial von Kryptowerten schätze ich als moderat bis hoch ein. Der Krypto-Markt ist bekannt für seine Volatilität, und externe Faktoren wie regulatorische Änderungen oder globale wirtschaftliche Entwicklungen könnten starke Korrekturen auslösen.“

So hoch könnte das nächste Bitcoin-Allzeithoch ausfallen

Darüber, dass ein neues Bitcoin-Allzeithoch in den kommenden zwölf Monaten zu erwarten ist, ist sich die Mehrheit der Experten – mit 78 Prozent – jedoch einig. Das sind allerdings deutlich weniger als noch im vorherigen Quartal, indem noch 93 Prozent der Befragten davon ausgingen.

Manche Expertinnen und Experten wagen dabei sogar konkrete Bitcoin-Prognosen: So schreibt Paul Otto vom Krypto-Vermögensverwalter F5 Crypto, dass seine Einschätzung bei 80.000 US-Dollar im Oktober und 100.000 US-Dollar im Dezember 2024 liegt. Berthold Baurek-Karlic kommentiert: „Unsere Analysten (Venionaire Web3) erwarten einen Bitcoin Kurs von EUR 130k … ich persönlich bin sogar noch bullisher.“ Auch Eric Heinemann von Tres Finance erwartet, dass in diesem Zeitraum die Marke von 100.000 US-Dollar bei Bitcoin geknackt wird.

Über den Report: BTC-ECHO hat 50 Experten befragt, Erhebungszeitpunkt war Juni 2024. Es handelt sich bei den im Report getätigten Aussagen um die persönliche Meinung der Experten. Die Aussagen stellen nicht zwangsläufig die Meinung der Unternehmen dar, die sie vertreten beziehungsweise für die sie arbeiten.

Disclaimer: Aktien, Immobilien und andere Investments sind grundsätzlich mit Risiko verbunden. Auch ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals kann nicht ausgeschlossen werden. Die veröffentlichten Artikel, Daten und Prognosen sind keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Rechten. Sie ersetzen auch nicht eine fachliche Beratung.