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Die Bundeswehr hat ein Personalproblem. Es durch eine Wehrpflicht zu beheben, könnte internen Zahlen zufolge sehr teuer werden.
Die Bundeswehr hat ein Personalproblem. Es durch eine Wehrpflicht zu beheben, könnte internen Zahlen zufolge sehr teuer werden.
Getty Images / huettenhoelscher, picture alliance / dpa | Karl-Josef Hildenbrand, Collage: Business Insider
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) will die Wehrpflicht in Deutschland zurückbringen.Interne Zahlen seines Ressorts zeigen jetzt erstmals, wie viele neue Stellen es bräuchte, um die Wehrpflicht umzusetzen – und welche Kosten dadurch auf die Bundesregierung zukämen.

Das Verteidigungsministerium prüft die Umsetzung von verschiedenen Wehrpflichtmodellen in Deutschland.

Interne Zahlen zeigen jetzt erstmals, wie viele neue Stellen es bräuchte, um die Wehrpflicht umzusetzen. Damit könnten dreistellige Millionen-Kosten im Jahr auf das Militär zukommen, die bislang nicht finanziert wären.

Nicht eingerechnet sind die Infrastruktur-Ausgaben für beispielsweise neue Kreiswehrersatzämter, die es neuen Planungen zufolge in jedem Bundesland geben sollte.

Die von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) angestoßene Wehrpflicht droht zunehmend zum politischen Rohrkrepierer werden: Obwohl innerhalb der Bundeswehr weiter an einer möglichen Umsetzung gearbeitet wird, hat sich Kanzler Olaf Scholz (SPD) am Dienstag überraschend kritisch zu einer möglichen Wiederbelebung geäußert. „Das würde nicht mehr funktionieren“, sagte Scholz bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem schwedischen Regierungschef Ulf Kristersson in Stockholm. Es habe damals „viel mehr Soldaten, viel mehr Kasernen und viel mehr Infrastruktur“ gegeben, als heute benötigt würden. Es gehe „um eine überschaubare Aufgabe“, mehr Soldaten für die Bundeswehr anzuwerben, so Scholz.

Auch im Verteidigungsministerium werden nach Informationen von Business Insider zunehmend die Bedenken gegen die Pläne geäußert. Dabei wird schon gar nicht mehr von einer klassischen Wehrpflicht wie früher ausgegangen, sondern mehr von einer „Wehrpflicht light“ wie in Schweden: So könnten alle etwa 650.000 wehrfähigen deutschen Männer und Frauen eines Jahrgangs angeschrieben werden und zu einem möglichen Dienst an der Waffe befragt werden. Wer sich dem aufgeschlossen zeigt, könnte gemustert und dann einberufen werden.

Doch allein das, so zeigen jetzt interne Zahlen der Bundeswehr, würde einen starken Personalaufwuchs in der Bundeswehrverwaltung bedeuten.

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