Gerüchte über Fahrerwechsel: Wann drückt Red Bull den Panik-Knopf?

Sergio Pérez (r.) liefert derzeit nicht ab – der Abstand zu Max Verstappen ist zu groß für die Ansprüche von Red Bull

Sergio Pérez (r.) liefert derzeit nicht ab – der Abstand zu Max Verstappen ist zu groß für die Ansprüche von Red Bull

Foto: Leonhard Foeger/REUTERS

Droht Red Bull doch noch ein Fahrerwechsel?

Nachdem Max Verstappen (26) vergangenes Wochenende in Österreich klargestellt hat, dass er 2025 für das Brauseteam fahren wird, sollte eigentlich Ruhe beim Klassenprimus der Formel 1 einkehren.

Doch weit gefehlt.

Im Rahmen des Großen Preis von England (Sonntag ab 15 Uhr live bei Sky und im Live-Ticker) gemunkelt, dass es möglicherweise einen Wechsel neben Verstappen geben könnte.

… ausgerechnet Teamchef Christian Horner (50) sorgte mit Aussagen im TV für Unruhe.

Christian Horner könnte Konsequenzen ziehen, sollte der Konstrukteurs-Titel in Gefahr geraten

Christian Horner könnte Konsequenzen ziehen, sollte der Konstrukteurs-Titel in Gefahr geraten

Foto: Peter Cziborra/REUTERS

So deutet er in Silverstone an, dass Sergio Pérez (34) eine leistungsbezogene Klausel in seinem Vertrag hat – und bei schlechten Leistungen möglicherweise noch ausgetauscht werden könnte.

BILD weiß: Die leistungsbezogenen Klauseln gelten bereits für die aktuelle Saison. Und das könnte für den Mexikaner dramatische Konsequenzen haben.

In den vergangenen fünf Rennen holte der Mexikaner nur 20 Punkte, schied dabei zweimal aus. Seine beste Platzierung war Platz 7 in Österreich. Derzeit liegt er mit 118 Punkten (Verstappen hat 237) auf Platz 5 der Fahrerwertung. Viel zu wenig für die Ansprüche des Weltmeisterteams, welches vor vier Wochen die Vertragsverlängerung von Perez verkündete.

Christian Horner zu Sky: „Wir dachten, die Vertragsverlängerung würde ihm helfen. Checo arbeitet sehr hart daran und er weiß es. Sehen Sie, das ist ein Sport, in dem man sich nicht verstecken kann. Besonders mit Max Verstappen als Teamkollegen weiß er, dass er sich mit den Allerbesten messen muss.“

Noch hat Pérez die Unterstützung von Teamchef Christian Horner. Aber sollte er nicht langsam zurück in die Spur finden, könnte es ungemütlich werden

Noch hat Pérez die Unterstützung von Teamchef Christian Horner. Aber sollte er nicht langsam zurück in die Spur finden, könnte es ungemütlich werden

Foto: Getty Images

Zwar erwartet niemand im Team, dass sich Pérez jede Woche mit Verstappen um den Sieg zofft – dennoch sollte der Mexikaner aber Verstappen helfen, die Konkurrenz in Schach zu halten.

Horner sagte dazu: „Wir brauchen ihn, um Max zu unterstützen: Es gibt jetzt zwei McLarens, zwei Ferraris, zwei Mercedes und wir müssen unbedingt zwei Red Bulls sein.“

Dies gelingt ihm seit fünf Rennen nicht mehr – und schon bekam Verstappen Schwierigkeiten, gewann nur aufgrund seiner fahrerischen Brillanz drei der fünf Rennen.

Auch in der Qualifikation für das England-Rennen wurde es nicht besser – im Gegenteil. Perez warf seinen Wagen bereits in Q1 aus der Kurve und startet nur von Platz 19.

Er wird damit Verstappen beim Großen Preis von England nicht unterstützen können. Der Weltmeister kam auf Platz 4 ins Ziel – gleich drei Briten (Russell, Hamilton und Norris) waren schneller als der Holländer.

Dr. Helmut Marko (l.) hielt bisher immer seine schützende Hand über Perez. Doch möglicherweise verliert auch er bald die Geduld

Dr. Helmut Marko (l.) hielt bisher immer seine schützende Hand über Perez. Doch möglicherweise verliert auch er bald die Geduld

Foto: Getty Images

Nach der Qualifikation sagte Verstappen über die ausbleibende Hilfe von Perez: „Ich versuche darüber nicht nachzudenken. Jeder gewinnt sein Rennen allein – du musst immer alles geben, auch wenn es ungünstig ist, die halbe Mannschaft zu verlieren.“

Auf die negative Entwicklung von Perez angesprochen, sagte er: „Natürlich sehe ich, dass er sich gerade in einem Tal befindet – habe aber das Gefühl, dass er sich gerade herauskämpft. Am Freitag war er super, die Qualifikation einfach unglücklich.“

Ricciardo als Pérez-Ersatz?

Beim Schwesterteam Racing Bulls scheint eine Entscheidung für 2025 gefallen zu sein. Motorsport-Chef Dr. Helmut Marko verkündete, dass das Team wieder einen jungen Fahrer neben Yuki Tsunoda (24) erhalten wird – daher deutet alles auf Liam Lawson (22) hin. Gleichzeitig wäre dies das Aus von Daniel Ricciardo (35).

Für Daniel Ricciardo könnte doch noch eine Chance auf das Cockpit neben Verstappen besitzen

Für Daniel Ricciardo könnte doch noch eine Chance auf das Cockpit neben Verstappen besitzen

Foto: Getty Images

ABER: Trotz durchwachsener Leistungen von Ricciardo in dieser Saison, ist Horner noch immer ein großer Unterstützer des beliebten Australiers. So wird im Fahrerlager gemunkelt, dass Horner Pérez durch Ricciardo ersetzen könnte – sollte der Konstrukteurs-Titel in Gefahr geraten.

Stunden nach der Quali verlassen Max Verstappen (r.) und Daniel Ricciardo (2.v.r.) zusammen mit Teamchef Christian Horner (2.v.l.) gemeinsam die Strecke

Stunden nach der Quali verlassen Max Verstappen (r.) und Daniel Ricciardo (2.v.r.) zusammen mit Teamchef Christian Horner (2.v.l.) gemeinsam die Strecke

Foto: Getty Images

Derzeit führt Red Bull (355) vor McLaren (291). Rechnet man jedoch nur die Punkte der letzten fünf Rennen zusammen, dann zeigt sich folgendes Bild:

  • McLaren: 144 Punkte
  • Mercedes: 132 Punkte
  • Red Bull: 116 Punkte
  • Ferrari: 104 Punkte

Red Bull ist derzeit als Team nur dritte Kraft, obwohl sie mit Max Verstappen den stärksten Fahrer haben.

Bekommt Pérez nicht bald die Kurve, könnte es tatsächlich eng für ihn werden.

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