Millionen-Nachschlag für 96: Dürfen sie jetzt einkaufen, Herr Mann?

Sportchef Marcus Mann soll bei 96 eine Aufstiegs-Mannschaft bauen

Sportchef Marcus Mann soll bei 96 eine Aufstiegs-Mannschaft bauen

Foto: Blatterspiel/Jan Huebner

Das wird ein Hauen und Stechen.

Mehr als die Hälfte der Zweitligaklubs will, soll oder muss aufsteigen. Geballte Tradition, totaler Druck bei den Absteigern Köln und Darmstadt, Dauer-Favorit HSV, den Kult-Klubs Schalke und Hertha sowie Fast-Aufsteiger Düsseldorf.

Dazu drängen Nürnberg mit Weltmeister Miro Klose, Kaiserslautern und Rückrunde-Vize Karlsruhe nach oben – und Hannover 96. Da soll im dritten Jahr mit Trainer Stefan Leitl (46) – und im sechsten Versuch seit dem Abstieg 2019 – die Bundesliga-Rückkehr gelingen.

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Quelle: MagentaTV

Leitl bremst: „Natürlich hätte keiner gedacht, dass mit uns noch sechs oder sieben Hochkaräter in der Liga sind. Das wird eine brutale Herausforderung nächste Saison. Alle großen Klubs in dieser 2. Liga wollen um den Aufstieg spielen. Garantien gibt es keine. Es können nur zwei direkt hochgehen. Das heißt, es werden fünf, vielleicht sechs in dieser Liga bleiben ...“

Bei 96 könnten sie die Bremse jetzt lösen und Verstärkungen holen – dank der Millionen-Nachschläge für Ex-Stars.

Dürfen sie einkaufen, Herr Mann?

Nachfrage bei Sportchef Marcus Mann (40), nachdem 96 durch die Millionen-Transfers von Waldemar Anton (von Stuttgart nach Dortmund) und Lawrence Ennali (von Zabrze nach Houston) rund 2,5 Mio. an Beteiligungen kassiert. Vorher gab’s bereits eine Million für Louis Schaub (Rapid Wien) und Yannik Lührs (Dortmund II).

Wie viel der rund 3,5 Millionen Sommer-Einnahme wird jetzt investiert?

„Das lässt sich nicht auf den Euro genau beziffern“, sagt Mann auch BILD-Anfrage. Und so in etwa? „Wir werden weiterhin sinnvoll mit unserem Geld umgehen.“

Diplomatisch formuliert! Wahrscheinlich läuft es so, wie in den vergangenen Jahren bei 96 – und es gibt keine Kohle für Transfers und Ablösesummen. Auch die Winter-Einnahme für Derrick Köhn (vier Mio. Galatasaray Istanbul) verschwand auf einem 96-Konto.

Mit den Transfer-Erlösen gleichen die Gesellschafter um (Noch-)Boss Martin Kind (80) seit Jahren das Minus aus. So müssen die Investoren nicht selbst mit Darlehen aushelfen. Aus der letzten Saison fehlen u.a. 1,5 Millionen, weil Hauptsponsor „brainhouse 247“ pleiteging und gar nichts zahlte.

Dazu kommt: Boss Kind erwartet nächsten Dienstag das Rauswurf-Urteil als Profi-Chef vom Bundesgerichtshof (BGH). Ein Nachfolger ist bisher nicht in Sicht. In diesen unsicheren Zeiten schaffen sie bei 96 die Extra-Kohle lieber beiseite.

Aufsteigen soll Leitl trotzdem. Wie das gehen soll, sagt keiner.

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