Dieser Ärger kommt unerwartet!

Nach dem Einzug ins EM-Finale am Sonntag (21 Uhr/ARD und Magenta Sport) gegen England herrschte bei der spanischen Nationalelf zuletzt eine total harmonische Stimmung. Am Donnerstag entbrannte jedoch ein Transfer-Zoff, der im Base-Camp der „Furia Roja“ in Donaueschingen im Schwarzwald für Aufregung sorgte.

Der Klub von Nico Willams (21) warf dem spanischen Verband in einer offiziellen Stellungnahme vor, diesen nicht ausreichend vor den vielen Wechsel-Gerüchten zu schützen, die das Offensiv-Juwel aktuell umgeben!

Der Präsident von Athletic Bilbao, Jon Uriarte (46), polterte auf einer Pressekonferenz: „Nico wurde in den vergangenen Wochen maßlos und unkontrolliert mit Fragen zu seiner Zukunft bombardiert, obwohl er bei der spanischen Nationalelf ist, um die Europameisterschaft zu bestreiten. Der Verband hat es unserer Meinung nach nicht verstanden, Nico davor zu schützen!“

Hintergrund: Williams hat mit seinen starken Leistungen bei der EM (ein Tor und eine Vorlage in fünf Einsätzen) das Interesse mehrerer internationaler Topklubs wie dem FC Barcelona auf sich gezogen. Auch der FC Bayern soll laut einem Bericht der „MARCA“ an ihm interessiert sein.

Da der pfeilschnelle Linksaußen per Klausel für eine festgeschriebene Ablösesumme in Höhe von rund 60 Mio. Euro jederzeit aus seinem bis 2027 laufenden Vertrag aussteigen könnte, wird in den spanischen Medien viel über seine Zukunft berichtet. In jedem seiner Interviews in letzter Zeit wurde Williams nach seinen Plänen nach der EM befragt.

Aus der Sicht von Bilbao hätte der spanische Verband den Spieler davor schützen müssen, um sich bestmöglich auf die EM fokussieren zu können!

Wie die TV-Sendung „El Chiringuito“ berichtet, sollen diese Vorwürfe bei den Verantwortlichen der spanischen Nationalelf für Unverständnis gesorgt haben, da Williams seit dem Einzug ins Viertelfinale auf eigenen Wunsch keine Interviews mehr gegeben habe.

Holland-Trainer rechnet ab„Der VAR bricht den Fußball!“

01:23

Doch damit nicht genug des Ärgers, denn der Bilbao-Boss schoss auch gegen den FC Barcelona, der als heißester Kandidat auf einen möglichen Williams-Transfer gilt!

Grund: Barça-Präsident Joan Laporta (62) hatte kürzlich in einem Interview mit „Catalunya Ràdio“ öffentlich über das Interesse seines Klubs an Williams gesprochen und sogar gesagt: „Stand heute können wir uns den Transfer von Nico erlauben.“

Für den Präsidenten von Athletic ein Unding!

Er sagt: „Der Respekt zwischen allen Akteuren des Fußballs ist für uns fundamental. Unser Verein setzt keine Spieler öffentlich unter Druck, die anderswo unter Vertrag stehen, um diese zu verpflichten.“

Der EM-Star selbst schweigt bislang bezüglich des Transfer-Zoffs, hat sich schon seit einigen Tagen nicht mehr zu seiner Zukunft geäußert. Bei einem seiner letzten öffentlichen Auftritte beim spanischen TV-Sender „TVE“ sagte er allerdings noch: „Ich habe kürzlich einen neuen Vertrag unterschrieben, es fühlt sich sehr seltsam an, dass Sie mich nach meiner Zukunft fragen.“

Das klang, als sei er über die Berichte und Fragen zu seiner Person genauso genervt wie sein verärgerter Klub-Präsident. Williams hatte in den vergangenen Wochen schon mehrfach betont, sich während der EM bestmöglich auf den Erfolg der spanischen Nationalelf fokussieren zu wollen.

Ob ihm das inmitten all des Wirbels zwischen seinem Klub, dem spanischen Verband und dem FC Barcelona aber auch gelingt?