Pro-Kommentar: Darum hat England das EM-Finale verdient!

Joker Ollie Watkins bejubelt seinen Siegtreffer kurz vor Schluss. Links freut sich Jude Bellingham

Joker Ollie Watkins bejubelt seinen Siegtreffer kurz vor Schluss. Links freut sich Jude Bellingham

Foto: UEFA via Getty Images

„Wir wollen alle geliebt werden“ - Das sagt England-Trainer Gareth Southgate (53) nach dem Einzug ins EM-Finale und all der Kritik, die in den letzten Wochen auf die Mannschaft und ihn eingeprasselt ist. Doch damit muss jetzt endlich Schluss sein. Klar spielen die Engländer keinen berauschenden Fußball, haben sich mit Ach und Krach ins Endspiel gekämpft. Aber wenn man dort steht, hat man es auch verdient – ganz einfach!

Wir leben schließlich in einer Leistungsgesellschaft. Vor allem bei großen Turnieren geht es eben nicht um den Schönheitspreis. Wie Griechenland 2004 oder Portugal 2016 den Titel ergaunert haben, interessiert heute niemanden mehr. Das wäre auch bei England der Fall.

Von Anfang an war klar, was Southgate vorhatte: ergebnisorientiert, Fehlervermeidung, kompakt stehen und sich am Ende vorne auf die individuelle Klasse verlassen. Scheint sich auszuzahlen. Große Teams machen das so (wie es Real Madrid dieses Jahr wieder in der Champions League gezeigt hat).

Klar: Das Glück haben die Briten nach Weiterkommen in der Verlängerung, Elfmeterschießen und Nachspielzeit mehr als überstrapaziert. Ich sage dennoch: beeindruckend! Wer bis zum Schluss dran glaubt und in der Lage ist, in den Druck-Momenten so zu liefern, ist der wahre Champion. Nach all den Jahrzehnten voller Schmerz ohne Titel gönne ich es den Three Lions umso mehr – zu tragisch war das verlorene EM-Finale im heimischen Wembleystadion gegen Italien vor drei Jahren. Ganz England lag am Boden. Doch sie haben es geschafft, aus diesem Tal rauszukommen.

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Quelle: Magenta TV

Einen großen Anteil hat auch Harry Kane, der zwar spielerisch blass ist, aber trotzdem drei Tore schoss und die zum Teil unerfahrene Mannschaft als Kapitän anführt. Dass er seinen ersten Profi-Titel überhaupt im Alter von 30 Jahren ausgerechnet mit England in seiner neuen Heimat Deutschland feiert, würde den Kreis schließen.

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