Russland wollte Rheinmetall-Chef ermorden ++ Deutsche Politiker alarmiert: „Putin sieht Deutschland als Kriegspartei“

Begutachten Artillerie-Munition: Rheinmetall-Chef Armin Papperger (M.) mit Kanzler Olaf Scholz und Verteidigungsminister Boris Pistorius

Begutachten Artillerie-Munition: Rheinmetall-Chef Armin Papperger (M.) mit Kanzler Olaf Scholz und Verteidigungsminister Boris Pistorius

Foto: Getty Images

Nach Bekanntwerden der russischen Mord-Pläne gegen Rheinmetall-Chef Armin Papperger (61) schlagen Politiker und Sicherheitsexperten Alarm.

Wie BILD berichtete, hatte Russland laut dem US-Sender CNN den Kopf des deutschen Waffenherstellers im Visier, weil Rheinmetall die Ukraine mit der Lieferung von Artilleriegeschossen und Militärfahrzeugen im Kampf gegen den Angriffskrieg von Kreml-Machthaber Wladimir Putin (71) unterstützt.

Heißt: Weil er die Ukraine im Verteidigungskampf gegen Russland mit Waffen unterstützt (u. a. Leopard-Panzer), sollte der deutsche Diplomingenieur sterben!

Marcus Faber (40, FDP), Vorsitzender des Verteidigungsausschusses im Deutschen Bundestag, sagte zu BILD: „Es zeigt sich einmal mehr, dass Russland seinen Krieg und seinen Terror auch nach Europa trägt. Das Putin-Regime trachtet nun auch deutschen Staatsbürgern nach dem Leben“, dies sei „für unsere Sicherheitsbehörden eine zusätzliche Herausforderung“.

Sollte sich der Verdacht bestätigen, „müssen Ausweisungen von Diplomaten und gegebenenfalls die Ausstellung von internationalen Haftbefehlen folgen“.

FDP-Verteidigungspolitiker Marcus Faber, Chef des Verteidigungsausschusses im Deutschen Bundestag

FDP-Verteidigungspolitiker Marcus Faber, Chef des Verteidigungsausschusses im Deutschen Bundestag

Foto: Michael Kappeler/Michael Kappeler/dpa

▶︎ Michael Roth (53, SPD), Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Deutschen Bundestag, sagte zu BILD: „Alle, die sich mit Russland anlegen, seinen Imperialismus anprangern, Putins Allmacht infrage stellen und ihn kritisieren, müssen mit dem Schlimmsten rechnen.“

Er fordert: „Die Härte des demokratischen Rechtsstaates, nicht Beschwichtigung muss unsere Antwort sein.“

Papperger bei einer Führung durch das Rheinmetall-Werk in Unterlüß (Niedersachsen)

Papperger bei einer Führung durch das Rheinmetall-Werk in Unterlüß (Niedersachsen)

Foto: picture alliance/dpa

Güler: Für Putin ist Deutschland schon Kriegspartei

▶︎ Verteidigungsexpertin Serap Güler (44, CDU) sagte zu BILD: „Natürlich müssen wir erst mal die Ermittlungen abwarten. Die Nachricht ist jedoch symptomatisch, wie Russland ohne Rücksicht auf zivile Verluste vorgeht. Dabei ist es egal, was wir für rote Linien ziehen, um keine Kriegspartei zu werden, Putin sieht uns offensichtlich schon als solche.“

CDU-Politikerin Serap Güler

CDU-Politikerin Serap Güler

Foto: WDR/Oliver Ziebe

Güler fordert: „Unsere Reaktion darauf kann meines Erachtens nur eine verstärkte Unterstützung für die Ukraine sein.“

John Kirby (61), Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, sagte beim Sender WELT TV (gehört wie BILD zu Axel Springer), dass er die Berichte kenne, aber „über Geheimdienstangelegenheiten nicht sprechen“ könne. Putin bedrohe weiterhin jede Aktion des Westens, die sicherstellen solle, dass die Ukraine die Unterstützung erhalte, die sie brauche.

John Kirby (61), Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA

John Kirby (61), Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA

Foto: Ken Cedeno - Pool via CNP / Avalon

„Russland führt bereits Krieg gegen uns“

Nico Lange (49), Ex-Chef des Leitungsstabs im Verteidigungsministerium, warnt in BILD: „Mord gehört zum Instrumentarium des hybriden Krieges, den Russland gegen uns führt. Wir müssen die Konzepte von Verteidigung und Abschreckung auf den hybriden Krieg übertragen.“

Der Sicherheitsexperte mahnt: „Dazu müssen wir zunächst einmal anerkennen, dass Russland bereits Krieg gegen uns führt. Mordanschläge, Sabotage, Cyberangriffe, Brandstiftung – wenn diese kriegerischen Akte für Russland keine Konsequenzen haben, wird Russland damit weitermachen.“

Das Bundesinnenministerium wollte auf BILD-Anfrage den CNN-Bericht nicht kommentieren. Ein Sprecher der Faeser-Behörde: Grundsätzlich gelte, „unsere Sicherheitsbehörden sind sehr wachsam und handeln entsprechend, in enger Zusammenarbeit mit unseren internationalen Partnern“.

Und stellt klar: „Die Bundesregierung wird sich durch die russischen Bedrohungen nicht einschüchtern lassen. Wir werden weiter alles daransetzen, mögliche Bedrohungen in Deutschland zu unterbinden.“

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