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So bereiten Sie Ihr Motorrad richtig auf den Winterschlaf vor

ARCHIV - Zum Themendienst-Bericht von Andreas Kötter vom 13. Oktober 2020: Steicheleinheiten: Vorsichtig, aber gründlich reinigen Biker ihren zweirädrigen Liebling, bevor sie ihn in den Winterschlaf bringen. Foto: Monique Wüstenhagen/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++ ARCHIV - Zum Themendienst-Bericht von Andreas Kötter vom 13. Oktober 2020: Steicheleinheiten: Vorsichtig, aber gründlich reinigen Biker ihren zweirädrigen Liebling, bevor sie ihn in den Winterschlaf bringen. Foto: Monique Wüstenhagen/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++
Vorsichtig, aber gründlich reinigen Biker ihren zweirädrigen Liebling, bevor sie ihn in den Winterschlaf bringen
Quelle: dpa-tmn
Die meisten Motorradfahrer motten ihr Fahrzeug in der kalten Jahreszeit ein. Doch das Bike einfach nur in einer Garage abzustellen ist keine gute Idee. Mit diesen Tipps gibt es im Frühjahr kein böses Erwachen.

Kühle Temperaturen und fallende Blätter – der Herbst ist da. Die meisten Motorräder verschwinden in den kommenden Monaten aus dem Straßenbild. Wer nicht zwingend auf sein Bike angewiesen ist, etwa aus beruflichen Gründen, gönnt seiner Maschine in den kommenden Monaten eine Ruhepause.

„Allerdings ist es nicht allein damit getan, das Motorrad in der Garage abzustellen oder – im Freien – mit einer Plane abzudecken“, sagt Michael Lenzen. Zunächst einmal sei nun eine Grundreinigung Pflicht.

„Wer glaubt, darauf verzichten zu können, muss spätestens im Frühjahr mit Rostbefall rechnen, da Schmutz Feuchtigkeit bindet und so Korrosion begünstigt“, mahnt der 1. Vorsitzende des Bundesverbandes der Motorradfahrer.

Gründliche Motorrad-Reinigung vor dem Winterschlaf

Lenzen empfiehlt für die Wäsche eine professionelle Waschbox. Er warnt aber vor dem unsachgemäßen Einsatz eines Hochdruckreinigers. „Man sollte immer genügend Abstand zur Maschine halten und den Strahl auf gar keinen Fall auf Reifen, Radlager oder elektrische Bauteile richten, da sonst massive Schäden drohen.“

Hans-Joachim Kirchvogel rät daher grundsätzlich zur Handwäsche, natürlich nur dort, wo es erlaubt ist. „Etwaige kleine Lackschäden oder sonstige Beschädigungen, etwa am Rahmen, fallen dann schneller ins Auge und können noch vor der Winterpause behoben werden“, so der Motorradexperte des Auto Club Europa (ACE). Bevor mit dem Konservieren der nächste Schritt folgen kann, müsse die Maschine vollständig trocken sein.

ARCHIV - Zum Themendienst-Bericht von Andreas Kötter vom 13. Oktober 2020: Wisch und Weg: Vor der Winterpause sollten lackierte und verchromte Flächen gepflegt und konserviert werden. Foto: Silvia Marks/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++
Vor der Winterpause sollten lackierte und verchromte Flächen gepflegt und konserviert werden
Quelle: dpa-tmn

„Lackierte und verchromte Teile sollten nun mit Fahrzeugpolitur und Wachs behandelt werden, Korrosionsschutz garantiert zudem ein spezielles Öl“, so Lenzen. Allerdings dürfe dieses Öl nicht auf Bremsen oder Kunststoffteile gelangen. „Graphit-Öl wiederum hält die Schlösser leichtgängig, ein dafür ausgewiesenes Pflegemittel Gummi- und Kunststoffteile geschmeidig“, so der Motorrad-Funktionär.

„Ebenfalls Schmiermittel gönnen sollte man den Bowdenzügen und der Kette, sofern die Maschine über eine solche verfügt. Und auch den Luftfilter sollte man reinigen oder ersetzen“, ergänzt Kirchvogel.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Ölwechsel?

Dann gilt es, sich den Füllständen der verschiedenen Flüssigkeiten zu widmen. In Sachen Motoröl gebe es hier zwei Meinungen, so der Fachmann vom ACE.

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„Während die eine Fraktion einen Ölwechsel vor der Winterruhe für überflüssig hält und argumentiert, dass es Verschwendung sei, frisches Öl einzufüllen und das Motorrad dann sechs Monate stehenzulassen, setzt die andere auf einen Ölwechsel zur Winterpause.“ Er selbst ziehe die zweite Option vor, sagt Kirchvogel, damit die Maschine sofort bereit sei, wenn im Frühjahr die ersten Sonnenstrahlen locken.

ARCHIV - Zum Themendienst-Bericht von Andreas Kötter vom 13. Oktober 2020: Gut geschmiert: Wer ein Motorrad mit Kettenantrieb hat, säubert auch die Kette und behandelt sie mit einem geeignetem Spray. Foto: Lukas Barth/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++
Gut geschmiert: Wer ein Motorrad mit Kettenantrieb hat, säubert auch die Kette und behandelt sie mit einem geeignetem Spray
Quelle: dpa-tmn
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„Kontrolliert werden sollten auch Kühlwasser, beziehungsweise Kühlflüssigkeit und der entsprechende Frostschutz sowie die Bremsflüssigkeit“, so Lenzen. In Sachen Kraftstoff dagegen komme es auf die Machart des Tanks an. „Bei einem Blechtank ist sinnvoll, diesen komplett zu füllen, um Rost zu verhindern“, rät er.

„Anders sieht es bei einem Kunststofftank aus. Der sollte möglichst entleert werden, weil sonst Kraftstoffbestandteile durch den Kunststoff diffundieren können.“

Fahrer älterer Maschinen, bei denen die Kraftstoffzufuhr noch nicht durch eine Einspritzpumpe geregelt wird, haben etwas Mehraufwand. Der Vergaser sollte leer sein, rät Kirchvogel. Das soll verhindern, dass die Düsen durch die Verdunstung des Kraftstoffes verharzen.

„Das erreicht man am einfachsten, indem man auf dem Rückweg vom Waschplatz kurz vor dem Ziel den Benzinhahn schließt und so den Vergaser leer fährt.“

Motorrad-Winterschlaf ohne Risiko

Sind alle diese Dinge erledigt, könnte man das Motorrad eigentlich einfach abstellen, an einem möglichst trockenen Ort selbstverständlich. Ganz so simpel ist aber auch das eben nicht.

ARCHIV - Zum Themendienst-Bericht von Andreas Kötter vom 13. Oktober 2020: Hoch die «Beinchen»: Wer sein Motorrad aufgebockt überwintern lässt, kann Standplatten an den Reifen vorbeugen. Foto: Silvia Marks/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++
Wer sein Motorrad aufgebockt überwintern lässt, kann Standplatten an den Reifen vorbeugen
Quelle: dpa-tmn

„Man sollte den Reifendruck um circa 0,2 bis 0,5 bar über den vom Hersteller genannten Wert erhöhen“, erklärt Kirchvogel. „Denn je weniger Aufstandsfläche die Reifen haben, desto geringer ist die Gefahr eines Standplattens.“

Noch besser: Die Maschine so aufzubocken, dass beide Räder entlastet seien. „Der Zubehörhandel bietet für nahezu alle Motorrad-Typen entsprechende Montageständer an, die das garantieren“, weiß der Mann vom ACE.

Auch ein Blick auf die Motorrad-Ausrüstung ist sinnvoll

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Ist die Maschine nun gut versorgt, schadet es nicht, auch der Ausrüstung, also Kleidung, Stiefel und Helm, etwas Aufmerksamkeit zu widmen. „Den Helm sollte man auf Beschädigungen hin untersuchen, dann mit milder Seifenlauge abwaschen und Fliegenreste aus den Lüftungen entfernen“, so der Rat von Vielfahrer Lenzen.

Das Innenfutter des Helms lasse sich oftmals komplett herausnehmen und waschen. Auch die Textilkombi solle man waschen und anschließend wieder imprägnieren, während sich die Lederkombi über eine Reinigung mit Leder- oder Kernseife und anschließendes Einfetten respektive Imprägnieren freue.

ARCHIV - Zum Themendienst-Bericht von Andreas Kötter vom 13. Oktober 2020: Schutz ohne Schmutz: Der Helm lässt sich mit milder Seifenlauge abwaschen, vielfach lässt sich auch das Innenfutter für eine Reinigung herausnehmen. Foto: Lukas Barth/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++
Schutz ohne Schmutz: Der Helm lässt sich mit milder Seifenlauge abwaschen, vielfach lässt sich auch das Innenfutter für eine Reinigung herausnehmen
Quelle: dpa-tmn

„Zu guter Letzt kann es gewiss nicht schaden, wenn der Fahrer selbst ähnlich fit wie seine Maschine über den Winter kommt und versucht, seine normale körperliche Fitness aufrechtzuerhalten“, lautet Lenzens Empfehlung.

Wer monatelang nur auf dem Sofa gelegen habe und glaube, er könne sich im Frühjahr auf das Motorrad schwingen und gleich eine Tour von ein paar Hundert Kilometern abreißen, der werde sich wundern. „Er wird sich verwundert fragen, welcher Scherzbold ihm denn die Motorradklamotten enger genäht habe“, lacht Kirchvogel.

ARCHIV - Zum Themendienst-Bericht von Andreas Kötter vom 13. Oktober 2020: Pflege für die zweite Haut: Nicht nur die Maschine, auch die Schutzausrüstung für den Menschen sollte vor der Winterpause etwas Aufmerksamkeit bekommen. Foto: Monique Wüstenhagen/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++
Pflege für die zweite Haut: Nicht nur die Maschine, auch die Schutzausrüstung für den Menschen sollte vor der Winterpause etwas Aufmerksamkeit bekommen
Quelle: dpa-tmn
dpa

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