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Wirtschaft Umfassendes Update

Diese bemerkenswerten Funktionen machen Googles Pixel zum ersten echten KI-Smartphone

Korrespondent für Innovation, Netzwelt und IT
Circle to search: Zeichnen Nutzer jetzt einen Kreis um ein Objekt auf einem Bild, liefert Googles KI Kontext dazu Circle to search: Zeichnen Nutzer jetzt einen Kreis um ein Objekt auf einem Bild, liefert Googles KI Kontext dazu
Circle to search: Zeichnen Nutzer jetzt einen Kreis um ein Objekt auf einem Bild, liefert Googles KI Kontext dazu
Quelle: picture alliance/NurPhoto/Joan Cros
Google bringt ein umfassendes Update für seine Pixel-8-Smartphones mit zahlreichen KI-Funktionen heraus. Sie machen nicht nur die Sprachsuche endlich sinnvoll nutzbar. Auch für Gruppenfotos, Kurznachrichten und Bildersuche liefert Google Bemerkenswertes.

Apples digitale Assistentin Siri war beim Auftritt 2011 eine echte Revolution - doch danach fristete sie jahrelang ein Nischendasein, fiel durch wenig intelligente Antworten und teils hanebüchene Unfähigkeit auf. Nur wenig besser war Googles Siri-Pendant „Assistant“, das auf viele Befehle lediglich mit dem Satz „Das habe ich im Internet dazu gefunden“ antwortete. Die Schwäche der beiden fällt seit zwei Jahren umso mehr auf, da inzwischen Chatbots wie ChatGPT vormachen, wie hilfreich Assistenten mit künstlicher Intelligenz für ihre Nutzer sein können.

In den vergangenen zwei Wochen haben Apple und Google nun endlich auch die KI-Revolution auf dem Smartphone ins Rollen gebracht: Apple zeigte auf seiner Entwicklerkonferenz vergangene Woche erstmals eine neue Version von Siri, die von einem großen Sprachmodell namens „Apple Intelligence“ getrieben echte Unterhaltungen mit dem Nutzer ermöglicht. Ähnliches hatte Google im Frühjahr für sein Betriebssystem Android mit seiner KI Gemini angekündigt.

Und während die Apple-Nutzer noch bis zum Herbst auf die KI-Version von iOS warten müssen, hat Google in der vergangenen Woche mit einem Update die künstliche Intelligenz auf seine Pixel-Smartphones 8, 8 Pro und 8a gebracht. Diese sogenannten „Feature Drops“ sind diesmal umfassend - und sie machen die Pixel-Telefone der aktuellen Generation zu den ersten echten KI-Smartphones.

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Googles neue Gemini-Funktionen kommen zwar offiziell zuerst auf den eigenen Pixel-Telefonen. Allerdings hat der Konzern auch mit Samsung bereits eine Kooperation vereinbart, will Gemini auch auf die Galaxy-Telefone der Südkoreaner bringen. Das hat für beide Seiten Vorteile: Samsung kann Googles Gemini-Technologie als eigene Samsung-KI vermarkten, Google kann seine Algorithmen in einem sehr viel größeren Kundenkreis ausprobieren. Denn so gut die Pixel-Telefone sind, so wenig verbreitet sind sie. Insbesondere Googles Flaggschiff Pixel 8 Pro verkauft sich bedeutend schlechter als Samsungs Galaxy-Geräte.

Googles Gemini erlaubt als erste KI auf dem Smartphone echte Unterhaltungen mit Kontext. Damit wird die Google-Suche per Sprache erstmals wirklich sinnvoll nutzbar. Ein Beispiel: Auf die Frage: „Wie wird das Wetter“, liefert Googles Assistent eine Wetter-Zusammenfassung für den aktuellen Standort heute. Auf „Und morgen in Köln?“ folgt der Wetterbericht für Köln am Folgetag.

„Was kann ich morgen dort machen?“ als nächste Anfrage liefert sinnvolle Vorschläge, inklusive des Veranstaltungskalenders, für Köln am Folgetag. Der Gemini-Algorithmus merkt sich vorangegangene Anfragen und konstruiert daraus einen Kontext für das Gespräch - das war so bislang auf dem Smartphone nicht möglich, auch da der „Assistant“ jeweils große Datenmengen an Googles Server schicken musste.

Mit der neuesten Version von Gemini hat Google ein kleineres, weniger datenaufwendiges Modell namens „Nano“ gebaut, das direkt auf dem Smartphone laufen kann. Zum einen sorgt das für mehr Datenschutz, zum anderen werden Googles Server nicht mit Anfragen geflutet. Damit das funktioniert, hat Google in seine Pixel-Telefone der aktuellen Generation mit dem „Tensor G3“ einen Chip eingebaut, der speziell auf das Lösen von Maschinenlern-Aufgaben spezialisiert ist.

Damit spart der Konzern Rechenleistung in den eigenen Rechenzentren, aber auch Akku-Leistung und Datenvolumen seiner Nutzer. Einen ähnlichen Weg will auch Apple gehen, hier wurde eine Version von „Apple Intelligence“ so angepasst, dass sie direkt auf dem Gerät läuft, ohne Rechenhilfe aus der Cloud.

Gemini redigiert Kurznachrichten und macht Verbesserungsvorschläge

Googles Such-Offensive auf dem Smartphone geht noch weiter: Die Nutzer können bereits seit Längerem mittels Kamera nach Dingen suchen. In der neuen Version der Google-Suche interpretiert Gemini nun Bilder. Der Nutzer kann per Finger einen Kreis um das gesuchte Objekt ziehen, dann geht die KI auf die Suche, liefert Kontext und beschreibt, was sie sieht.

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Die Sprachanwendung macht sich noch an anderer Stelle nützlich: Gemini redigiert nun Kurznachrichten und macht Vorschläge dazu, wie sie umformuliert werden können - der Nutzer kann dabei den Stil vorgeben. Zudem kann Gemini auf dem Smartphone Vorschläge für E-Mails vorbereiten. Wer diese Funktion allerdings direkt in Googles Büroprogramme Gmail und Documents integriert haben will, muss aktuell noch ein kostenpflichtiges Premium-Abonnement für Googles One-Dienst abschließen und zahlt 22 Euro im Monat dafür.

Bemerkenswert ist der KI-Einsatz auch in der Kamera-Software der Pixel-Smartphones. Insbesondere das Pixel 8 Pro nutzt drei Objektive gleichzeitig, um Bilder per Algorithmus zusammenzusetzen – eine Funktion, die im Test von WELT gut funktioniert. Die Fotos von Googles Smartphone-Flaggschiff können dann per „magischem Editor“ nachbearbeitet werden.

Googles KI kann etwa störende Elemente aus dem Bild entfernen und generiert passendes Ersatz-Bildmaterial, oder setzt bei Gruppenportraits aus mehreren Fotos ein Bild zusammen, auf dem alle Menschen auf dem Foto die Augen geöffnet haben und lächeln. Porträts können im Nachhinein mit unscharfen Hintergründen veredelt werden, Fotos bei Nacht gelingen dank KI deutlich besser.

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Auch die Optimierung von Belichtung und Farben per KI klappt bemerkenswert gut - das gab es zwar so schon länger, die Algorithmen dafür stellt Google seinen zahlenden Kunden seit mehreren Jahren zur Seite. Neu ist aber auch hier, dass die Bearbeitung mit dem Tensor-Chip weitestgehend auf dem Telefon selbst erfolgt.

In den USA will Google seine KI auf dem Telefon auch noch dazu nutzen, Telefonanrufe in Echtzeit zu analysieren: Sollte ein Betrüger anrufen und etwa einen der bekannten Kundenservice-Scams versuchen, soll die KI den Nutzer warnen. Da die Analyse der Gesprächsinhalte auf dem Telefon selbst erfolgt, soll laut Google die Privatsphäre der Nutzer gewahrt bleiben. Vorerst versucht der Konzern das nur in den USA - ob die Funktion auch mit europäischen KI- und Datenschutzregeln kompatibel wäre, ist noch nicht geklärt.

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