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Wirtschaft „Mein Gerät finden“

Handy weg, und dann? Das sind die neuen Möglichkeiten für Android-Nutzer

Korrespondent für Innovation, Netzwelt und IT
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Quelle: picture alliance/PantherMedia/Andrey Popov
Google bringt mit „Mein Gerät finden“ eine neue Möglichkeit für Android-Nutzer heraus, um verlorene Handys, Kopfhörer oder Smartwatches zu finden. An bestimmten Orten dürfte das System sogar besser funktionieren als Apples AirTag. Doch es lauern auch Gefahren.
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Viele deutsche Android-Nutzer bekommen aktuell eine Mail von Google, Titel: „Das ‚Mein Gerät finden‘-Netzwerk ist bald verfügbar“. Damit bringt Google eine Funktion auf sämtliche Android-Geräte, die für Apple-Nutzer längst nicht mehr neu ist: Der Konzern will Milliarden Geräte weltweit zu einem virtuellen Suchnetz zusammen schalten, mit dem die Position von verloren gegangenen Geräten oder Gegenständen auf wenige Meter genau bestimmt werden kann.

Bei Apple heißt diese Funktion „AirTag“, das zugehörige Netzwerk ist seit mehreren Jahren online und hat sich bereits sowohl als extrem hilfreich als auch als potenziell gefährlich erwiesen. Die Idee hinter dem System ist einfach: Jedes Smartphone sucht ohnehin in seiner Umgebung nach Funksignalen anderer Geräte, findet so etwa Bluetooth-Kopfhörer, wenn sie eingeschaltet werden.

Dieselben Bluetooth-Signale nutzt Google nun auch dafür, verloren gegangene Geräte zu finden. Meldet ein Nutzer einen mit dem Netzwerk verbundenen Gegenstand verloren, dann wird dessen einmalige Kennzeichnung im gesamten Netzwerk aller beteiligten Android-Geräte zur digitalen Fahndung ausgeschrieben.

Sobald ein Gerät das passende Signal in seiner Umgebung bemerkt, sendet es eine anonyme Nachricht mit der Position an das Netzwerk, der Eigentümer sieht daraufhin auf seinem eigenen Gerät eine entsprechende Mitteilung.

Android-Smartphones konnte man auch bislang schon mit der Gerät-Finden-Android-App von Google suchen. Doch diese nutzt dafür bislang den eigenen Mobilfunksender, Geräte müssen also erstens eine Mobilfunk-Datenverbindung und zweitens ausreichend Akkuleistung zum Senden der Position haben.

Das neue Netzwerk dagegen setzt auf die Bluetooth-Signale, dementsprechend können auch Kopfhörer, smarte Uhren und kleine Funksender, die man an Gegenständen befestigen kann, gesucht werden.

Entsprechende Such-Netzwerke gab es bislang neben Apple auch von diversen Drittanbietern wie etwa Tile. Doch diese leiden bislang darunter, dass sie nicht die ausreichende Verbreitung erreicht haben: Nur Nutzer mit der passenden App auf dem Handy nehmen teil.

Drittanbieter kündigen Peilsender für Googles Netzwerk an

Dementsprechend lückenhaft war die Abdeckung bei einem unfreiwilligen Test von WELT im Frühjahr: Auf dem belebten Kölner Hauptbahnhof dauerte es eine Viertelstunde, bis das Suchnetz von Tile eine Meldung zu einem verloren gegangenen Schlüssel ausspuckte. Apples AirTag-Netzwerk dagegen funktionierte aufgrund der massenhaften Verbreitung von iPhones innerhalb von Sekunden.

Da der Marktanteil von Googles Android-Betriebssystem in Europa deutlich über dem von Apple liegt, dürfte Googles Netzwerk künftig insbesondere an weniger belebten Orten noch besser funktionieren. Schon jetzt haben diverse Drittanbieter wie etwa Chipolo und Pebblebee angekündigt, zu Googles Netzwerk passende kleine Peilsender auf den Markt zu bringen, die als Äquivalent zu den AirTags von Apple etwa an Fahrrädern, in Gepäck oder an Wertgegenständen befestigt werden können.

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Auch will Google Drittherstellern von Elektronik ermöglichen, Geräte wie Kopfhörer in das Netzwerk einzubinden. Wer ein kompatibles neueres Google-Pixel-Telefon wie etwa Pixel 8 und Pixel 8 Pro besitzt, kann zudem die Position seines Gerätes unabhängig davon, ob es eingeschaltet ist, verfolgen. Google will die Geräte so konfigurieren, dass der Bluetooth-Chip im Telefon selbst bei fast leerem Akku und ausgeschaltetem Telefon weiter funktioniert und seine Kennung sendet.

Im Bereich der Diebstahlprävention haben sich die kleinen Funksender von Apple bereits als sehr hilfreich erwiesen: Am Fahrrad oder im Gepäck versteckt ermöglichen die Sender, geklaute Gegenst��nde wieder aufzutreiben. Und gestohlene Smartphones werden dank der Suchfunktion zum Peilsender, selbst wenn ein Dieb so schlau ist, das Gerät direkt nach dem Entwenden auszuschalten.

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Mit der zunehmenden Verbreitung der Suchtechnik allerdings kommen auch Gefahren: Kriminelle Stalker oder eifersüchtige Ex-Partner können einen der Sender nutzen, um den Standort ihrer Opfer in Echtzeit zu verfolgen. Auch Diebe können die Technik für sich nutzen – etwa, wenn sie besonders hochwertige Fahrräder oder Autos in der Öffentlichkeit entdecken und mit einem Sender markieren, um sie später ungestört stehlen zu können.

Dementsprechend haben Google und Apple einige Sicherheitsfunktionen in ihre Netzwerke eingebaut: Google erlaubt es, auf dem Telefon die Suchfunktion für andere so einzuschränken, dass die Positionsmeldung nur dann erfolgt, wenn mehrere Funksender gleichzeitig in der Nähe sind.

Drogenfahnder setzen ebenfalls kleine Funksender ein

So will der Konzern vermeiden, dass Standorte von Gegenständen Personen zugeordnet werden können. Auch eine Warnfunktion gibt es bei Google und Apple: Wenn einer der kleinen Funksender etwa an der Person oder im Auto versteckt wurde, ohne dass der Betroffene davon weiß, wird auf dem Smartphone die Warnmeldung angezeigt, dass ein unbekannter Funksender mitgeschleift wird. So soll besonders Stalkern das Handwerk gelegt werden.

Doch wie schlecht diese Warnmeldung zumindest bislang funktioniert, dafür liefert die Polizei in den USA aktuell reihenweise Belege: Die Drogenfahnder der DEA nutzen die kleinen Funksender, um abgefangene Drogenpakete zu markieren.

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Anschließend schicken sie die Drogen einfach an die ursprünglichen Empfänger-Adressen weiter – meist Postfächer – und scannen per Such-Netzwerk, an welchem Standort die Sender verbleiben. Sobald der Sender nicht mehr weiter bewegt wird, erfolgt prompt die Razzia.

In den USA warnen Opferschutzorganisationen, dass Stalker oder Missbrauchstäter ihre Opfer bereits jetzt auf ähnliche Art finden können.

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