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Wirtschaft Renten-Strategie der Regierung

„Fast keine Anleihen“ – Generationenkapital soll zu 80 Prozent in Aktien gehen

Wirtschafts- und Finanzredakteur
Anja Mikus ist Vorstandsvorsitzende des Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung Anja Mikus ist Vorstandsvorsitzende des Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung
Anja Mikus ist Vorstandsvorsitzende des Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung
Quelle: Marlene Gawrisch/WELT
Die Bundesregierung will in den nächsten Jahren jeweils mindestens zwölf Milliarden Euro in den Staatsfonds für die Rente einzahlen. Die Pläne der Verwalterin des Geldes, Anja Mikus, sind konkret, wie WELT AM SONNTAG erfuhr. Auch Nachhaltigkeit soll eine große Rolle spielen.

Das von der Bundesregierung geplante Generationenkapital soll überwiegend in Aktien investiert werden. „Aufgrund der Renditeanforderungen dürfte der Aktienanteil in Richtung 80 Prozent gehen“, sagte Anja Mikus, Vorstandsvorsitzende der zuständigen Kenfo-Stiftung, WELT AM SONNTAG. Das Portfolio werde „fast keine Anleihen haben“. Mit den Generationenkapital will die Bundesregierung das gesetzliche Rentensystem stabilisieren.

Den Vorwurf, mit der gesetzlichen Rente an der Börse zu zocken, wies Mikus zurück. „Wir zocken nicht. Da kann ich alle beruhigen“ sagte sie. Es gehe nicht darum, kurzfristig Geld anzulegen und die Wertpapiere schnell wieder zu verkaufen. Die anvertrauten Mittel würden langfristig und weltweit diversifiziert investiert.

„Endlich fängt der deutsche Staat an, die Kapitalmärkte stärker für sich und die Altersvorsorge seiner Bürger zu nutzen“, sagte Mikus. Andere Länder machten dies seit Jahrzehnten erfolgreich vor. Sie rechne konservativ mit einer jährlichen Rendite von im Durchschnitt sechs Prozent, von der Zinskosten in Höhe von drei Prozent für die Schulden des Bundes abgezogen werden müssten.

Mikus kündigte für das Generationenkapital eine „renditeorientierte Nachhaltigkeitsstrategie“ mit dem Blick auf die Bereiche Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung an. „Und zwar nicht, um nach außen gut dazustehen, sondern weil Investments in Unternehmen, die sich in diesen drei Bereichen stetig verbessern, langfristig höhere Renditen bringen“, sagte Mikus.

Inwieweit Investitionen in einzelne Branchen ausgeschlossen werden, ließ Mikus offen. Einen zu großen Einfluss der Politik auf die Anlageentscheidungen erwartet die Stiftungsvorsitzende allerdings nicht.

„Der breite Wille der verantwortlichen Ministerien und politischen Vertreter ist, dass wir bei der Kapitalanlage nicht durch politische Einflussnahme behindert werden und flexibel investieren können“, sagte sie.

Verwaltung erfordert kaum Personal

Für die Verwaltung des Generationenkapitals reicht aus ihrer Sicht das derzeit 50-köpfige Team weitgehend aus, das seit 2017 bereits den Atomfonds Kenfo verwaltet. „Mit dem Generationenkapital dürften lediglich fünf bis sieben Beschäftigte hinzukommen“, sagte Mikus.

Der Entwurf des Rentenpakets II der Bundesregierung sieht unter anderem vor, dass der Bund in den nächsten Jahren jeweils mindestens zwölf Milliarden Euro in den neuen Staatsfonds einzahlt. Mit den Erträgen soll dann ab 2036 ein noch stärkerer Anstieg der Rentenbeiträge verhindert werden. Noch wurde das Gesetz von Bundestag und Bundesrat aber nicht verabschiedet. „Ich hoffe, das gelingt bis zur Sommerpause“, sagte Mikus.

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