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Tiroler Staatsanwaltschaft

Sechsjähriger ertrank bei Spaziergang – Vater unter Mordverdacht

Veröffentlicht am 01.03.2023Lesedauer: 2 Minuten
August 2022: Der Kinderwagen von Leon, 6, steht nach dem tödlichen Übergriff auf einem Weg
August 2022: Der Kinderwagen von Leon, 6, steht nach dem tödlichen Übergriff auf einem WegQuelle: dpa

Ein Kind liegt tot im Fluss, sein Vater konnte ihm nicht helfen, weil er zuvor Opfer eines Raubüberfalls wurde: So stellte sich ein Kriminalfall in Österreich zunächst dar. Nun hat die Staatsanwaltschaft einen neuen Tathergang präsentiert.

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Der Fall machte in Österreich tagelange Schlagzeilen, spekuliert wurde über ein mysteriöses Verbrechen: Ein Sechsjähriger war Ende August vergangenen Jahres tot in einem Fluss (Kitzbüheler Ache) gefunden worden.

Laut der damaligen Rekonstruktion des Tathergangs war der Vater des geistig beeinträchtigten Kindes bei einem Spaziergang in St. Johann in Tirol von einem Unbekannten mit einer Flasche niedergeschlagen und im bewusstlosen Zustand beraubt worden. Danach soll das Kind aus dem Kinderwagen gestiegen und in die Ache gestürzt sein.

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Nun, sechs Monate nach dem Ertrinkungstod des Kindes, steht sein Vater, ein gebürtiger Deutscher, unter dringendem Mordverdacht. „Mehrere Indizien haben sich inzwischen zu einem Bild gefügt, das den dringenden Tatverdacht erhärtet“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Innsbruck. Der 38-jährige Vater sei nicht geständig und bleibe bei seiner Darstellung. Das Gericht muss nun bis Donnerstagabend über die Verhängung einer Untersuchungshaft entscheiden.

Vater soll Flasche, mit der er niedergeschlagen wurde, selbst mitgebracht haben

Nach Informationen der Nachrichtenagentur APA soll der Vater die Flasche, mit der er angeblich niedergeschlagen wurde, selbst im Kinderwagen mitgeführt haben. Auch seien die Verletzungen nicht mit der Tat in Einklang zu bringen gewesen. Diese und weitere Indizien wollte der Sprecher der Staatsanwaltschaft nicht kommentieren.

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Sein Verteidiger konnte die Festnahme seines Mandanten nicht nachvollziehen. „Die Polizei wirft ihm scheinbar vor, er habe seinen Sohn von seiner Krankheit erlösen wollen. Mein Mandant ist schockiert über diesen Vorwurf und bestreitet ihn vehement“, meinte der Anwalt zur „Tiroler Tageszeitung“.

Der sechs Jahre alte Leon litt laut Medienberichten am seltenen Syngap-Syndrom, einem Gendefekt, der die geistige und motorische Entwicklung der Betroffenen stark beeinträchtigt.

dpa/krott