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Nach TU-Präsidentin

Professor der FU Berlin teilt fragwürdige Beiträge

Veröffentlicht am 07.06.2024Lesedauer: 3 Minuten
Peter Schöttler ist Professor für Neuere Geschichte am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin
Peter Schöttler ist Professor für Neuere Geschichte am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität BerlinQuelle: dpa/Monika Skolimowska

Nach der Kritik an der Berliner TU-Präsidentin fällt nun ein weiterer Mitarbeiter einer Berliner Universität durch seine Social-Media-Aktivitäten in Bezug auf den Nahost-Konflikt auf. Ein Geschichtsprofessor an der FU Berlin teilte fragliche Beiträge – und gratulierte Geraldine Rauch zu Standhaftigkeit.

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Die Präsidentin der Technischen Universität (TU) Berlin, Geraldine Rauch, geriet kürzlich in die Kritik, weil sie auf der Plattform X umstrittene Beiträge im Kontext des Gaza-Kriegs mit „Gefällt mir“ markiert haben soll. Nun sorgt ein weiterer Mitarbeiter einer Berliner Hochschule auf der Plattform für Aufsehen. Peter Schöttler, Professor für Neuere Geschichte an der Freien Universität (FU) Berlin, teilte und kommentierte ebenfalls auf X fragwürdige Beiträge.

Am Donnerstag teilte Schöttler auf der Online-Plattform X den Beitrag eines anderen Nutzers, der zwei Bilder des Brandenburger Tors zeigte. Auf dem oberen Bild ist das Wahrzeichen zur Zeit des Nationalsozialismus mit großen Hakenkreuz-Flaggen geschmückt. Auf dem unteren Foto leuchtet das Tor bei einer Solidaritätsbekundung in den israelischen Nationalfarben. Über den Bildern steht: „Geschichte wiederholt sich. Erst als Tragödie. Dann als Farce“. Schöttler kommentierte den Beitrag mit den Worten „Das nenne ich witzig“. Daraufhin verlinkten manche Nutzer die FU Berlin und fragten: „Ist es normal, dass solche Leute bei euch Professor sind oder unternehmt ihr was dagegen?“

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In einem weiteren Beitrag am Freitag teilte Schöttler ein Zitat des ehemaligen israelischen Generals Amiram Levin, der die Ereignisse im Westjordanland als „absolute Apartheid“ bezeichnete.

Am Donnerstag schrieb Schöttler auf X: „Israel behandelt ALLE Einwohner des Gaza-Streifens als feindliche ‚Partisanen‘. Und ein Teil der deutschen (!) Öffentlichkeit findet nichts dabei. Die letzten Monate haben der (Nach-) Geschichte der Shoah ein neues Kapitel hinzugefügt.“

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Schöttler gratuliert Rauch dazu, sich nicht „einschüchtern“ zu lassen

Der TU-Präsidentin Rauch gratulierte er dazu, dass sie sich nicht von „dieser Kampagne“, bestehend aus CDU, Zentralrat der Juden und Springer Presse habe „einschüchtern lassen“. Auf die Reaktion von Olaf Scholz, Rauch aus seinem Beraterkreis auszuschließen, reagierte Schöttler auf X, indem er einen Beitrag teilte, in dem es hieß „Wenn man denkt schlimmer gehts nicht mehr kommt der Olaf Scholz daher“ und weiter „Schäm dich“.

Pro-palästinensische Aktivisten besetzten im Mai die Freie Universität Berlin, auch Professor Peter Schöttler stellte sich hinter die Demonstranten
Pro-palästinensische Aktivisten besetzten im Mai die Freie Universität Berlin, auch Professor Peter Schöttler stellte sich hinter die DemonstrantenQuelle: dpa/Sebastian Gollnow

Rauch soll auf X antisemitische Beiträge geliked haben. Am Donnerstagabend hatte sie bekannt gegeben nicht von ihrem Amt nicht zurücktreten zu wollen. Die Mehrheit des Akademischen Senats hatte zuvor für ihren Rücktritt gestimmt. Bundeskanzler Olaf Scholz teilte am Freitag mit, dass er künftig im Beraterkreis der Bundesregierung auf die Berliner TU-Präsidentin verzichten werde.

Im Mai kam es an der Freien Universität Berlin zu Besetzungen durch Pro-Palästina-Aktivisten. Hunderte Lehrkräfte hatten sich in einem offenen Brief hinter die Demonstranten gestellt, darunter auch Geschichtsprofessor Schöttler.

Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger zeigte sich empört über die Erklärung der Unterstützer. „Dieses Statement von Lehrenden an Berliner Universitäten macht fassungslos“, sagte sie der „Bild“-Zeitung im Mai. Statt sich klar gegen Israel- und Judenhass zu stellen, würden „Uni-Besetzer zu Opfern gemacht und Gewalt verharmlost“. Besonders das Lehrpersonal müsste „auf dem Boden des Grundgesetzes stehen“, sagte die Ministerin.

jml