Hochsprung-Weltmeisterin Jaroslawa Mahutschich hat den fast 37 Jahre alten Weltrekord verbessert. Die 22-Jährige aus der Ukraine überquerte beim Diamond-League-Meeting in Paris 2,10 Meter. Damit löschte sie die Marke der Bulgarin Stefka Kostadinowa aus, die am 30. August 1987 bei ihrem WM-Titel im Olympiastadion von Rom 2,09 Meter überquert hatte. Kenias Laufstar Faith Kipyegon verbesserte danach über 1500 Meter ihren eigenen Weltrekord auf 3:49,04 Minuten.
Dreieinhalb Wochen vor dem Start der olympischen Leichtathletik-Wettbewerbe ist Mahutschich die Top-Favoritin auf Gold. Die frisch gekürte Europameisterin setzte sich in Paris klar vor der Australierin Nicole Olyslagers durch, die als Zweitplatzierte immerhin 2,01 Meter meisterte. Die bisherige Bestleistung von Mahutschich, die trotz des Krieges in ihrer Heimat konstant Top-Leistungen liefert, stand bei 2,06 Metern.
„Als ich in den Wettkampf gegangen bin, hatte ich das Gefühl, dass ich 2,07 Meter oder vielleicht sogar 2,10 Meter springen könnte“, sagte Mahutschich. „Endlich habe ich die Ukraine in die Geschichtsbücher der Welt-Leichtathletik gebracht.“
Kipyegon stürmte zum Abschluss des Meetings in Paris zu einem weiteren Weltrekord in ihrer großen Karriere. Die 30 Jahre alte Olympiasiegerin und Weltmeisterin blieb dank einer fulminanten Schlussrunde noch sieben Hundertstelsekunden unter ihrer alten Bestmarke vom 2. Juni 2023 in Florenz.
Mihambos Rückkehr und Webers Sieg
Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo hat sich nach ihrer Corona-Infektion mit Platz sieben beim Diamond-League-Meeting in Paris zurückgemeldet. Die 30-Jährige von der LG Kurpfalz sprang knapp einen Monat vor dem olympischen Wettbewerb in Paris 6,60 Meter.
Wie angekündigt absolvierte Mihambo nicht alle Sprünge, sondern nur drei Versuche. „Um in den Grenzen meines Körpers zu bleiben“, sagte sie dem TV-Sender Sky zur Begründung vor dem Wettkampf. Allerdings war lediglich der erste Versuch gültig. Dennoch stellte sie danach fest: „Ich bin sehr zufrieden, weil ich weiß, dass ich noch bessere Sprünge in petto hatte. Leider waren die ungültig. Letztendlich geht es darum, drinzubleiben, und das ist mir heute gelungen.“
Vor dreieinhalb Wochen hatte sich die zweimalige Weltmeisterin mit der Jahresweltbestleistung von 7,22 Metern ihren zweiten EM-Titel gesichert. Bereits in Rom machten sich ihren Angaben zufolge erste Anzeichen der Corona-Infektion bemerkbar. In Paris gewann die EM-Zweite Larissa Iapichino mit 6,82 Metern.
Speerwerfer Julian Weber durfte sich in einer hochklassig besetzten Konkurrenz über seinen ersten Diamond-League-Sieg freuen, auch wenn er bei sich danach noch Potenzial zur Verbesserung sah. Der EM-Zweite aus Mainz gewann mit 85,91 Metern vor Ex-Weltmeister Anderson Peters aus Grenada. Peters schob sich mit 85,19 Metern vor Europameister Jakub Vadlejch aus Tschechien, der 85,04 Meter warf.