Takashi Uchino weinte hemmungslos. Der Abwehrspieler lag in den Armen seines Trainers Daniel Thioune und war untröstlich. Uchino hatte den letzten Elfmeter in einem dramatischen Relegationsrückspiel gegen den VfL Bochum über das Tor gesetzt. Das schier Unmögliche wurde wahr: Nach dem souveränen 3:0 im Hinspiel verspielte Fortuna Düsseldorf doch noch den Aufstieg. Das Team verlor eine dramatische Partie 5:6 im Elfmeterschießen. Düsseldorf bleibt in der zweiten Liga, der VfL Bochum erstklassig.
Trotz des scheinbar komfortablen Vorsprungs wollte Düsseldorfs Sportvorstand Klaus Allofs nichts von einem Debakel wissen. „Das ist doch kein Wunder. Ein Bundesligist ist doch in der Lage, ein 0:3 bei einem Zweitligisten aufzuholen. Alle, die vorher einen Haken dran gemacht haben, die haben keine Ahnung. Es tut echt weh. Vielleicht haben wir uns zu viele Gedanken gemacht, wir waren sehr verkrampft“, sagte Allofs. Das erste Tor für Bochum sei im richtigen Moment gefallen: „Die ganze Dramaturgie sprach dann für den VfL. Wir greifen im nächsten Jahr wieder an, es wird aber nicht leichter werden.“
„Mannschaft wirkte nach den Gegentoren wie gelähmt“
Damit bleiben die Düsseldorfer auch das fünfte Jahr in Folge in der zweiten Liga. Die schon geplanten Feiern mussten abgesagt werden. Sportlich wird sich die Mannschaft wohl in der nächsten Saison ohne ihre besten Spieler wie Christos Tzolis präsentieren und große Konkurrenz im Bestreben um die Rückkehr in die Bundesliga haben.
„Ich glaube, dass wir die drei Tore schlechter waren als der VfL Bochum. Die Jungs haben es nicht verdient. Es ist gerade schwer, diese Leere. Ich habe meinem Team vor der Verlängerung gesagt, dass es dran glauben soll. Die Mannschaft wirkte nach den Gegentoren wie gelähmt“, sagte ein sichtlich angefasster Thioune. Es werde einige Zeit in Anspruch nehmen, das zu verarbeiten. „Die Fallhöhe nach dem 3:0 im Hinspiel war entsprechend hoch.“