Der Argentinier Lionel Messi ist zum achten Mal zum Weltfußballer des Jahres gewählt worden. Der 36 Jahre alte Weltmeister wurde am Montagabend in London geehrt, war aber nicht vor Ort.
Messi, der seit dieser Saison in der US-Liga bei Inter Miami spielt, galt als Außenseiter unter den Top drei, zu denen noch Kylian Mbappé (PSG) und Erling Haaland (Manchester City) gehörten. Der Norweger war der klare Favorit auf den Titel, hatte aber das Nachsehen. Messi war weder im Saal noch gab es eine vorbereite Videobotschaft, was den großen Moment in Kombination mit dem Unverständnis über den Wahlausgang trübte. Der Applaus jedenfalls war verhalten.
Wahlberechtigt sind Trainer, Spieler, Journalisten – und die Fans, die Messi immer noch mehrheitlich in ihren Herzen tragen. Wie aus den Wahlergebnissen hervorgeht, war die Entscheidung zugunsten von Messi hauchdünn. Wie Haaland bekam der Argentinier insgesamt 48 Punkte – bei Gleichstand zählen die Erststimmen der Kapitäne der Nationalmannschaften, und hier lag Messi deutlich vorn.
Für den größten emotionalen Moment des Abends sorgte Paul Breitner. Während der Gala wurde drei großen, in diesem Jahr verstorbenen, Fußball-Legenden gedacht: dem Engländer Bobby Charlton, dem Brasilianer Mario Zagallo und Franz Beckenbauer, der Deutschland als Kapitän und später als Trainer zum WM-Triumph geführt hatte.
„Bei Weitem der beste Spieler, den Deutschland je hatte“
Nach einem Film über das Wirken des Kaisers wurde sein langjähriger Mitspieler Breitner im Saal interviewt. Der Weltmeister von 1974 war auf diesen Moment sicherlich vorbereitet, hatte aber dennoch Mühe die Fassung zu wahren. „Franz war bei Weitem der beste Spieler, den Deutschland je hatte“, sagte der heute 72-Jährige und kämpfte endgültig mit den Tränen, als er auf den Menschen Beckenbauer zu sprechen kam.
Breitner sprach in höchsten Tönen von der Hilfsbereitschaft und Offenheit seines langjährigen Mitspielers („Er war ein außergewöhnlicher Mensch“), ehe er sich mit einem „Thank you“ wieder auf seinen Stuhl setzte. Auch Moderator Thierry Henry, langjähriger Weltklassespieler, musste nach den Worten Breitners schlucken.
Als beste Fußballerin wurde Aitana Bonmatí (25) ausgezeichnet, die mit Spanien im Sommer den WM-Titel gefeiert hatte. Als bester Trainer wurde Haaland-Coach Pep Guardiola geehrt, beste Trainerin wurde die Niederländerin Sarina Wiegman, die das englische Nationalteam im Sommer ins WM-Finale geführt hatte.