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Winterurlaub USA

So macht der Winterurlaub in Alaska Spaß

Der größte und nördlichste US-Bundesstaat lockt mit Outdoor-Aktivitäten aller Art. Gut eingepackt und mit dem richtigen Schuss Abenteuerlust im Gepäck wird die Reise ins winterliche Alaska zu einer unvergesslichen Erfahrung. Das gilt besonders beim Heliskiing.
In Alaska, wie hier bei Girdwood, sieht man beeindruckende Polarlichter In Alaska, wie hier bei Girdwood, sieht man beeindruckende Polarlichter
In Alaska, wie hier bei Girdwood, sieht man beeindruckende Polarlichter
Quelle: pa/Design Pics/Carl Johnson

Es ist kurz vor zwei Uhr nachts, als das Telefon klingelt. „Madam, sorry to wake you up...“ Genau darauf habe ich gewartet. Denn beim Einchecken habe ich einen Northern-Lights-Weckruf bestellt. Und nun ist es soweit: Die Polarlichter sind zu sehen! Als ich die Vorhänge zurückziehe, traue ich meinen Augen nicht. Schleier in allen Schattierungen zwischen Hellgrün und Dunkelviolett tanzen am Nachthimmel. Eine halbe Stunde lang dauert der Zauber, der jede Lasershow dieser Welt in den Schatten stellen würde.

Schauplatz des Erlebnisses ist das „Alyeska Hotel“ in Girdwood, rund 60 Kilometer südöstlich von Alaskas größter Stadt Anchorage gelegen und der ideale Standort für ein Winterabenteuer der besonderen Art. Eine Kabinenbahn saust praktisch aus der Hotelhalle mitten hinein ins größte Skigebiet Alaskas.

Trotz der Lage auf einer Höhe von 80 bis 800 Metern wird der Mount Alyeska stets mit reichlich weißer Pracht versorgt, Rekord-Schneemengen sind an der Tagesordnung. Weshalb nach nächtlichem Schneefall in den frühen Morgenstunden die Lawinen abgeschossen werden, bevor die Lifte in Betrieb gehen. Auch das sind Weckrufe der besonderen Art. Immerhin haben hier schon zahlreiche US-Skimeisterschaften stattgefunden und 1973 sogar ein Weltcuprennen, das der damals 19-jährige Hansi Hinterseer gewonnen hat.

Alaska
Quelle: Infografik Die Welt

Ganz neu im „Alyeska Resort“ ist der Nordic Spa, der erste seiner Art in den USA. In einem riesigen Areal inmitten des nördlichsten Regenwalds der Welt breiten sich etliche Pools, Saunen und Relax-Bereiche aus. Was gäbe es Faszinierenderes, als im Sprudelbad zu sitzen und Polarlichter zu beobachten?

Skifahren mit Blick auf das Meer

Zugegeben, Winter in Alaska klingt mehr nach Überlebenstraining als nach Urlaub. Doch es spricht sich immer mehr herum, dass die Mär von mörderischer Kälte und Dauerfinsternis nicht der Wahrheit entspricht. Alaska bietet ideale Outdoor-Bedingungen für naturverliebte Aktivurlauber. So richtig gemütlich wird es ab Mitte Februar. Da scheint die Sonne fast 14 Stunden pro Tag und beschert komfortable Tagestemperaturen um den Gefrierpunkt und wärmer.

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Skifahrern bietet sich ein faszinierendes Ambiente: Wo sonst hat man bei jedem Schwung das Meer vor der Nase? Wo kann man von einem Gourmet-Bergrestaurant aus bei Karibu-Steak oder Lachsfilet einen unverstellten Blick auf sieben Gletscher genießen? Und wo muss man bei der letzten Skiabfahrt ins Tal nach spätestens jedem zehnten Schwung anhalten, um auf die Berge ringsum zu starren, die die Abendsonne in pink- bis violettfarbenes Licht getaucht hat?

Alaska: Hinter dem Skigebiet auf dem Mount Alyeska sieht man den Fjord Turnagain Arm
Hinter dem Skigebiet auf dem Mount Alyeska sieht man den Fjord Turnagain Arm
Quelle: pa/dpa/Udo Bernhart

Spaß und Geselligkeit sind Trumpf bei den einheimischen Skifahrern. Die aktuelle Skimode interessiert hier ebenso wenig wie irgendwelche neuen Skitechnik-Trends. Wenn es frisch geschneit hat, streifen sie sich einfach Allzweckhose und Parka über und stürzen sich juchzend die Hänge hinab. Und wenn sie die steile Buckelpiste am North Face mehr purzelnd als schwingend zurücklegen, schütteln sie sich unten den Schnee aus den Haaren und resümieren gut gelaunt „That was fun!“

Im Frühjahr sind sie bevorzugt in Shorts und T-Shirt unterwegs. Spätnachmittags trifft man die sympathischen Haudegen beim Après-Ski in rustikalen Kneipen wie dem „Sitzmark“ oder der „Girdwood Brewing Company“ und später beim Essen im „Double Musky“ oder im „Jack Sprat“.

Fahrt im Panoramazug durch Alaska

Wer von weither nach Alaska reist, möchte natürlich ein wenig mehr vom Land sehen. Mit dem blau-gelben Panoramazug der Alaska Railroad ruckelt man in gemächlichem Tempo gen Süden. Links eine großartige, unberührte Bergwelt, rechts das tiefblaue Meer und verwunschene Seen, in denen sich die weißen Gipfel spiegeln.

Alaska: Die Fahrt im Panoramazug nach Seward führt durch eine traumhafte Landschaft
Die Fahrt im Panoramazug nach Seward führt durch eine traumhafte Landschaft
Quelle: Planet One Images/Universal Images Group via Getty Images
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Man wird das Gefühl nicht los, an einer hundert Kilometer langen Fototapete entlangzufahren. Vom Zielbahnhof Seward, einem malerischen Küstenstädtchen auf der Kenai-Halbinsel, geht es mit dem Schiff mitten hinein in die Welt der Gletscher, deren Zungen bis ins Meer reichen. Immer wieder brechen unter unheilvollem Getöse riesige Eisbrocken ins Wasser.

Die Seeotter, die lässig auf dem Rücken treiben, lassen sich davon nicht verschrecken. Sie scheinen sich in ihrer Rolle als Fotomodelle richtig wohlzufühlen. Und auch die Seelöwen, die auf einem nackten Felsen ein Sonnenbad nehmen, scheinen das vorbei gleitende Schiff eher als willkommene Abwechslung zu betrachten denn als Störenfried.

Biologin filmt extrem seltenen weißen Orca

Der Biologin Stéphanie Hayes zufolge gibt es weltweit nur etwa fünf weiße Orca-Wale. Einen davon hat sie vor der Küste Alaskas entdeckt – und die Aufnahme im Internet veröffentlicht.

Quelle: WELT

Die Agnes Cove ist die Spielwiese für Orca-Wale. Einer nach dem anderen taucht aus den blauen Tiefen des Meeres auf; sie lassen ihre riesigen Rücken über die Wasseroberfläche rollen und verschwinden wieder. Die Orcas sind übrigens keine Wale, sondern gehören zur Familie der Delfine. Sie bleiben das ganze Jahr über in Alaska, während die Buckelwale die Winter in den Gewässern Hawaiis oder Mexikos verbringen.

Girdwood zum besten Skiort der Welt gekürt

Auf dem Rückweg kehren wir in der „Girdwood Brewing Company“ ein, einer der in den USA so beliebten Mikro-Brauereien. Vor dem Eingang parken ein halbes Dutzend Fat Bikes, das sind grobstollige, bullige Sportfahrräder, mit denen die Einheimischen und Urlauber die verschneiten Weiten rund um Girdwood erkunden.

Drinnen kann man es sich bei süffigen Bierkreationen wie „No Woman, No Crayo“ oder einem Kölsch namens „Down The Chute“ gemütlich machen und mit den lässigen Einheimischen plauschen, die gar nicht fassen wollen, wie und wieso jemand den weiten Weg aus Europa angetreten hat. Dass Girdwood vor einigen Jahren vom renommierten Reisemagazin National Geographic zum besten Skiort der Welt gekürt wurde, finden sie mega-cool, aber auch übertrieben.

Heliskiing in Alaska: Der Blick auf die Gipfel ist überwältigend
Heliskiing in Alaska: Der Blick auf die Gipfel ist überwältigend
Quelle: pa/dpa/Udo Bernhart

Die Krönung eines Skiurlaubs in Alaska ist Heliskiing. Die filigranen Hubschrauber der Chugach Powder Guides bringen uns mitten hinein ins weiße Paradies. Über den Gipfeln schwebend bekommt man erst einmal einen Flash. So unendlich weit ist dieses Land. So betörend. So überwältigend.

Oben angelangt, ergießen wir uns erst einmal in begeisterten „Aaahhs“ und „Oooohs“. Tausende von Gipfeln rundherum, zwischendurch glitzert das spiegelglatte Wasser des Prince William Sound, in dem Eisschollen wie Bauklötze treiben. Man beginnt zu ahnen, dass sich in einem Bundesstaat, der viereinhalb Mal so groß ist wie Deutschland, aber nur rund 700.000 Einwohner hat, die Dimensionen komplett verschieben. Man fühlt sich winzig klein – und doch so großartig.

Tipps und Informationen:

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Anreise: Zum Beispiel mit Lufthansa nach Seattle und weiter mit Alaska Airlines nach Anchorage. Oder mit United via Denver oder Chicago. Reisezeit circa 20 Stunden. Dank der Zeitverschiebung (10 Stunden) ist keine Zwischenübernachtung nötig.

Veranstalter: Aeroski Erben, aeroski.com; Chugach Powder Guides, chugachpowderguides.com

Weitere Auskünfte: anchorage.net; alyeskaresort.com

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