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Fernreisen USA im Indian Summer

Warum die Wälder vor New Yorks Haustür besonders schön leuchten

Das Hudson Valley lässt sich gut mit dem Besuch der Metropole verbinden. Entspannt geht es mit der Bahn von Manhattan ins Flusstal. Im Herbst wird es dann richtig bunt – was schon eine der reichsten Familien der USA flashte.
Blick von oben: Auch aus der Luft betrachtet gibt das Hudson Valley bei New York im Herbst ein schönes Bild ab Blick von oben: Auch aus der Luft betrachtet gibt das Hudson Valley bei New York im Herbst ein schönes Bild ab
Abgehoben: Auch aus der Luft betrachtet gibt das Hudson Valley bei New York im Herbst ein schönes Bild ab
Quelle: Susan Candelario / Alamy Stock Photo
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Sie gilt als eine romantische Bahnstrecke an der Ostküste – die durch das Hudson Valley. Mit dem Metro North Liner lässt sich diese Landpartie aus New York City ganz einfach unternehmen.

Für einen Preis von umgerechnet 18 Euro startet der Zug jede Stunde am Gleis 25 im Bahnhof Grand Central Terminal in Manhattan, fährt immer am Hudson River entlang und hält in jeder Kleinstadt auf der Strecke. Nachhaltiger und preiswerter lässt sich das Flusstal kaum bereisen.

Kaum hat der Zug die letzten Wohnblöcke der Bronx passiert, die wie graue Festungen in den Himmel ragen, beginnt eine andere Welt: vor dem Fenster nichts als Natur. Die Ruhe hier draußen ist der Gegenentwurf zur Reizflut der Metropole.

Quelle: Infografik WELT

Der Fluss windet sich durch eine friedliche Szenerie aus Hügeln und Wäldern. Die Laubbäume wachsen bis ans Ufer, spiegeln sich im Wasser – im Herbst leuchtend gelb und flammend rot. Ein Farbenrausch.

Die beste Reisezeit: der Herbst

Das liegt in dieser Region an dem Zusammenspiel von extremen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht und viel Sonne im Herbst. Ende September bis Anfang November ist also die beste Reisezeit, um dieses Naturschauspiel zu erleben.

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Das Hudson Valley bietet auch große Kunst – mal im Freien wie im „Storm King Art Center“ mit mehr als hundert Skulpturen, die auf Wiesen und Hügeln stehen, mal in ehemaligen Fabrikhallen. Das Kunstmuseum „Dia Beacon“ ist in einer früheren Keksfabrik untergebracht.

Wie ein Gemälde: In dieser Farbenpracht lässt sich der Indian Summer vor den Toren der Stadt erleben
Symmetrisch gespiegelte Farbenpracht: Vor den Toren der Stadt gibt der Indian Summer Vollgas
Quelle: Shutterstock / Nancy Kennedy

Es zeigt, auf großzügiger Fläche, unter anderem Plastiken von Richard Serra, Installationen von Dan Flavin und Donald Judd. In einem eigenen Raum schuf Gerhard Richter 2003 mit „6 Grey Mirrors“ ein ortsspezifisches Werk extra für das „Dia Beacon“. Vom Bahnhof des Städtchens Beacon sind es keine zehn Fußminuten zur monumentalen Schau zeitgenössischer Kunst.

Ganz in der Nähe kann man sich anschließend bei „Hudson River Expeditions“ Kanus und Kajaks ausleihen für ein paar Stunden auf dem Wasser, doch auch an Land gibt es noch so viel mehr zu sehen.

Kontrastprogramm zur Konsumwelt

Beacon gilt als ein Favorit für einen Ausflug, von New Yorkern und Big-Apple-Touristen gleichermaßen. Auf seiner gut zwei Kilometer langen Hauptstraße reihen sich Kunstgalerien, Restaurants, Boutiquen, Feinkostgeschäfte, Antiquitäten- und Buchläden aneinander, nur unterbrochen von Straßencafés und Eisdielen – ein kleinteiliges Kontrastprogramm zur Konsumwelt der Fifth Avenue.

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Auch die 36-jährige Tracey Arms ist ein Beacon-Fan und aus New York hierhergezogen, „schon lange vor der Pandemie“, wie sie betont. Seither haben sich in der Kleinstadt die Hauspreise verdoppelt bis verdreifacht, was auch daran liegt, dass das Angebot knapp ist. Denn kaum ein Hausbesitzer will verkaufen und wegziehen.

Große Kunst unter freiem Himmel: das Outdoor-Museum „Storm King Art Center“ in New York‘s Hudson Valley
Mehr als hundert Skulpturen auf Wiesen und Hügeln: das Outdoor-Museum „Storm King Art Center“ in New York's Hudson Valley
Quelle: picture alliance/Xinhua News Agency/Li Rui

Tracy könnte Millionärin sein, wenn sie nur wollte: „Ich finde fast jede Woche einen Zettel im Briefkasten, ob ich mein Häuschen verkaufen würde – manche mit astronomischen Angeboten.“ Den Handel eingehen will sie trotzdem nicht.

Für Einsteiger, die nur eine kurze Auszeit von New York nehmen und am Abend wieder zurück im Hotel sein wollen, reicht auch ein Ausflug nach Cold Spring. Die Fahrt dauert vom Grand Central Terminal nur 70 Minuten, der letzte Zug zurück geht kurz nach Mitternacht.

In 65 Metern Höhe über den Hudson

Auch Cold Spring ist eine Kleinstadt, seine Main Street beginnt direkt am Bahnhof mit einem Mix aus Läden und Kunstgalerien. Der Cold Spring Cheese Shop (104 Main Street) verkauft Sandwiches und Cookies, Getränke gibt es im Weinladen von Eliza Starbuck (82 Main Street).

Für Fans der Laubfärbung ist Cold Spring ebenfalls eine gute Adresse: Im Herbst bringt ein Trolley die Gäste vom Bahnhof zum nahen „Boscobel House and Gardens“, eine authentisch eingerichtete Museumsvilla aus dem Jahr 1804.

Sie liegt hoch über dem Flusstal mit Blick über Wasser und Wälder. Gegen umgerechnet 13 Euro Eintritt können Besucher durch die Obst- und Blumengärten spazieren und das herbstliche Farbenspiel bei der Wanderung auf dem „Woodland Trail of Discovery“ genießen.

Einen anderen Blick über das Naturspektakel bietet der „Walkway over the Hudson“. Die gut zwei Kilometer lange Fußgängerbrücke führt unweit vom Bahnhof von Poughkeepsie in 65 Metern Höhe über den Fluss.

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Ein gläserner Aufzug bringt die Besucher hinauf auf die Brücke – und mitten hinein in ein unverbaubares 360-Grad-Panorama, noch ein Ausguck für die „fall foliage“, wie die Laubfärbung zum Indian Summer in den USA auch genannt wird. Poughkeepsie (gesprochen Pukipsi) ist bereits die Endstation der Metro North Liner.

In 65 Metern Höhe über den Fluss: der „Walkway over the Hudson“
Eine ehemalige Bahntrasse: der „Walkway over the Hudson“, der vom Bahnhof von Poughkeepsie in 65 Metern Höhe über den Fluss führt
Quelle: The Washington Post via Getty Images/The Washington Post

Wer dem Fluss noch weiter nach Norden folgen will, nimmt am Bahnhof einen Mietwagen. Auf der Fahrt zeigt sich, dass das Tal schon seit jeher die Sommerfrische der Reichen und Mächtigen war.

Immer wieder kommen prächtige Villen in den Blick, mit Türmen geschmückte Schlösschen und Herrenhäuser. Zwei Dutzend dieser „Mansions“ sind heute als Museen öffentlich zugänglich.

Eine Villa mit 21 Kaminen

Keinesfalls verpassen sollte man etwa das Herrenhaus der Vanderbilts im Örtchen Hyde Park aus dem Jahr 1896. Diesen 54-Zimmer-Palast mit 21 Kaminen stellten sich die Vanderbilts, damals eine der reichsten Familien Nordamerikas, an den Hudson.

Das Anwesen ist randvoll mit Brokat und Samt, mit Stuck und Marmor, Kristall und französischen Wandteppichen – und zeigt damit jenen aristokratischen Lebensstil, den die Ostküsten-Oberschicht seinerzeit so gern pflegte.

Die benachbarte Franklin D. Roosevelt Library ist die älteste Präsidentenbibliothek der USA, sie bietet zusammen mit dem Privathaus des 32. Präsidenten einen Einblick in sein Leben und seine Amtszeit von 1933 bis 1945. Er war durch eine Polio-Erkrankung gehbehindert und trieb, wie die Ausstellung zeigt, einen bemerkenswerten Aufwand, um das zu kaschieren.

Rückzugsort der reichen Familie: die Vanderbilt-Mansion im Örtchen Hyde Park
Ein Palast mit 54 Zimmern und 21 Kaminen: die Vanderbilt-Mansion im Örtchen Hyde Park
Quelle: LightRocket via Getty Images/John Greim

Wer für ein paar Stunden in die Alltagskultur der Hudson-Valley-Bewohner eintauchen will, besucht den sonntäglichen Bauernmarkt im Städtchen Rhinebeck. Auch die New Yorkerin Lila Pague, die sich in Rhinebeck niedergelassen hat und in ihrer Boutique „Winter Sun & Summer Moon“ originelle Accessoires verkauft, schätzt das Ambiente.

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„Alles ist entspannt, alle haben Zeit für einen Plausch, man trifft immer interessante Leute“, sagt sie. Hektik ist auf dem Rhinebeck Farmers Market ein Fremdwort. Bauern verkaufen Fingerfood, die Besucher stehen plaudernd beisammen, viele sind mit dem Fahrrad gekommen.

Zwei New Yorker zieht es raus

Dann geht es weiter in das Dörfchen Tivoli, direkt am Hudson gelegen und in Sichtweite der Catskill Mountains. Auch hier trifft man viele Ex-New Yorker.

Wie Andrea und Michael Rhodes, beide Schauspieler, die 20 Jahre lang im Bohème-Stadtteil Greenwich Village lebten. Sie zogen 2009 hierher und gründeten eine Theatertruppe. Und obwohl Tivoli nur knapp 1200 Einwohner zählt, sind die Vorstellungen ihrer Tangent Theatre Company oft ausverkauft.

„Tivoli ist ein magischer Ort“, sagt Michael, „hier haben sich lauter Passionierte und im besten Sinne Verrückte zusammengefunden.“ Abends trifft sich die Community an langen Tischen auf der Terrasse des „Corner“-Restaurants oder zu einer Lesung im „Traghaven’s Pub“, mit einer stattlichen Irish-Whiskey-Auswahl.

Setzen und staunen: Im Hudson River Valley ist der Indian Summer eine bunte Wucht
„Fall foliage“: im Hudson River Valley eine Augenweide der besonderen Art
Quelle: picture alliance/© Bruce Coleman/Photoshot/Ralph N. Barrett

Wer Glück hat, ergattert im Herbst eines der elf Zimmer im „Hotel Tivoli“. Es ist nämlich das einzige im Ort. Es gehört, wen wundert’s, einem Künstler-Paar.

Inhaberin Helen Marden malt nicht nur, sondern backt auch Brot. Den Gästen gibt sie zum Abschied einen Spruch mit auf den Weg: „Wir Einheimischen lesen unseren Ortsnamen am liebsten von hinten nach vorn: Tivoli – I lov it.“

Tipps und Informationen:

Anreise: Lufthansa und United Airlines fliegen zum Beispiel mehrmals täglich von Frankfurt nach New York, Direktflüge gibt es auch ab München, Berlin und Düsseldorf. Im Grand Central Terminal in Manhattan starten jede Stunde die Züge der Metro North Hudson Line zur Fahrt bis nach Poughkeepsie. Wer noch weiter nach Norden will, nimmt den Mietwagen.

Unterkunft: Das „Courtyard by Marriott“ in Poughkeepsie in zentraler Lage, Doppelzimmer ab umgerechnet 110 Euro. Die Liste der prominenten ehemaligen Gäste im historischen „The Beekman Arms“ in Rhinebeck reicht von George Washington, dem ersten Präsidenten der USA, bis Neil Armstrong, den ersten Menschen auf dem Mond, Doppelzimmer ab 159 Euro. Im „Hotel Tivoli“ im gleichnamigen Städtchen turnen Eichhörnchen übers Dach, Doppelzimmer mit Frühstück ab 214 Euro.

Auskunft: dutchesstourism.com; travelhudsonvalley.com

Die Teilnahme an der Reise wurde unterstützt von Dutchess Tourism/Hudson Valley Region. Unsere Standards der Transparenz und journalistischen Unabhängigkeit finden Sie unter www.axelspringer.de/unabhaengigkeit

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