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Motorradtreffen

Naturschützer fordern Aus für Hamburger Harley Days

Veröffentlicht am 17.05.2023Lesedauer: 3 Minuten
Hamburg Harley Days
So sah die Parade der Teilnehmer der Hamburger Harley Days im vergangenen Jahr ausQuelle: dpa/Jonas Walzberg

Dröhnende Motoren, blitzender Chrom und Tausende Motorräder. Am Freitag beginnen in Hamburg die Harley Days, zu denen an drei Tagen 40.000 Besucher erwartet werden. Doch die Veranstaltung hat nicht nur Fans. Der Umweltverband Nabu fordert ein Verbot.

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Es dröhnen die Motoren, es blitzt der Chrom und Menschen mit bestickten Lederjacken und großen Motorrädern bevölkern den Hamburger Großmarkt: Die dreitägigen Hamburg Harley Days stehen wieder an. Von Freitagmittag an und bis zum Sonntagabend werden wieder rund 40.000 Besucher erwartet – darunter mehrere Tausend Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer, sagte Mitveranstalter Jascha Bergmann von der Bergmann-Gruppe am Dienstag in Hamburg.

Zum Programm bis zum Sonntag gehören neben den geführten Ausfahrten in die Lüneburger Heide oder ins Alte Land auch wieder die Custom-Bike-Show mit den schönsten und umgebauten Bikes sowie lautstarke musikalische Unterhaltung. 19 Konzerte auf zwei Bühnen sind Bergmann zufolge geplant. Den Anfang machen am Freitag die deutsche Hardrock-Formation Bonfire sowie Nazareth („Dream On“, „Love Hurts“). Das Tagesticket kostet zehn Euro.

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Höhepunkt wird aber wohl die Parade der Tausenden Motorräder am Sonntagnachmittag sein. Gegen 14 Uhr wollen die Bikerinnen und Biker am Großmarkt starten und über die Köhlbrandbrücke fahren, einen Schlenker über die Reeperbahn machen und wieder zum Ausgangspunkt fahren. Mit dabei sind als bekannte Motorradfahrer diesmal Star-Tätowierer Randy Engelhard, Kitesurfer Linus Erdmann, Schauspieler Simon Böer, der einstige Udo-Lindenberg-Leibwächter Eddy Kante und Kiez-Kult-Türsteher Fabian Zahrt.

In diesem Jahr feiert die Groß-Veranstaltung ihr 20-jähriges Bestehen, 2003 wurde die Motorradfete zum ersten Mal in der Hansestadt begangen. Harley Davidson hatte 2003 zum 100-jährigen Bestehen des US- Motorradherstellers weltweit in neun Städten Partys gefeiert. Doch nur in Hamburg war die Begeisterung so groß gewesen, dass daraus die „Hamburg Harley Days“ entstanden. „Damals hätten wir nie gedacht, dass wir das so lange hier halten können“, sagte Roger Gierz, Geschäftsführer von Harley-Davidson in Hamburg dazu.

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Die 120-jährige Geschichte des US-amerikanischen Motorradherstellers wird auf dem Gelände am Großmarkt mit einer Ausstellung und vielen historischen Bikes gezeigt. „Darunter sind auch viele Sammlerstücke, zum Beispiel eins aus 1919.“ Gezeigt werden aber auch Autos, zum Beispiel das neueste Ford-Mustang-Modell in einer Deutschland-Premiere.

Der Naturschutzbund kritisierte am Dienstag, dass die Stadt mit Blick auf Klimakrise, Luftqualität oder Lärmbelästigung nicht auf Veranstaltungen wie diese verzichtet oder sie zumindest nachhaltiger gestaltet. „Auch Spaßgesellschaft muss sich weiterentwickeln“, sagte Malte Siegert, Vorsitzender des Nabu Hamburg.

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Siegert: „Hafengeburtstag, Cruise Days, Harley Days – als gäbe es keinen Krieg in der Ukraine, als hätten wir keine Probleme durch den Klimawandel, als wäre die Luft in Hamburg so sauber, dass man sie zusätzlich belasten kann und als würde die Stadt keinen Lärmaktionsplan vorlegen müssen.“ Es mangele den Verantwortlichen im Hamburger Senat am nötigen Bewusstsein, die offensichtliche Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit bei all den Krisen mit entsprechenden Maßnahmen zu schließen.

Die Naturschützer fordern die Hamburger Politik auf, auch bei Events „endlich sichtbare Zeichen“ für einen bewussten gesellschaftlichen Wandel einzuleiten, hieß es.

juve/dpa/epd