Etwas mehr als zwei Jahre ist es jetzt her, dass der kleine Rufus eingeschult wurde. Ein cleveres Kerlchen mit einer Vorliebe für Mathematik, auch kompliziertere Rechenaufgaben löst er rasch im Kopf. Neulich hat der Achtjährige seiner Mutter erlaubt, einen Blick in seine geheimen Aufzeichnungen zu werfen, eigentlich mit dem Vermerk „priwat“ und einem Totenkopf gekennzeichnet. „Mama ferschtekt Kschenke für mich.“ Und weiter: „Linus ist in Ana ferlibt. Leo ist in Efa ferlibt.“
„Ich dachte, mich trifft der Schlag“, sagt Rufus’ Mutter Barbara Fellner. „Ich weiß zwar, dass mein Sohn nicht gut schreiben kann, genauso wenig wie alle anderen Kinder in seiner Klasse, aber diese krassen Fehler noch einmal so vor Augen geführt zu bekommen hat mich doch etwas geschockt.“