WELTGo!
Ihr KI-Assistent für alle Fragen
Ihr KI-Assistent für alle Fragen und Lebenslagen
WELTGO! ENTDECKEN
  1. Home
  2. Politik
  3. Deutschland
  4. Rechtsextremismus: Über 360 Beschäftigte in Sicherheitsbehörden unter Rechtsextremismus-Verdacht

Deutschland Verfassungsschutz

Über 360 Beschäftigte in deutschen Sicherheitsbehörden unter Rechtsextremismus-Verdacht

Verfassungsschutz-Präsident Thomas Haldenwang und Innenministerin Nancy Faeser bei Vorstellung des Verfassungsschutzberichts 2023 vor zwei Wochen Verfassungsschutz-Präsident Thomas Haldenwang und Innenministerin Nancy Faeser bei Vorstellung des Verfassungsschutzberichts 2023 vor zwei Wochen
Verfassungsschutz-Präsident Thomas Haldenwang und Innenministerin Nancy Faeser bei Vorstellung des Verfassungsschutzberichts 2023 vor zwei Wochen
Quelle: dpa/Kay Nietfeld
Ein Lagebericht des Bundesamts für Verfassungsschutz hat bei 364 Beschäftigen in den deutschen Sicherheitsbehörden Anhaltspunkte für Bestrebungen gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung ausgemacht. Die Beschäftigten sind durch Äußerungen in Chats oder Beleidigungen aufgefallen.
Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Der Verfassungsschutz hat bei 364 Beschäftigen in den deutschen Sicherheitsbehörden konkrete Anhaltspunkte für verfassungsfeindliche rechtsextremistische Tendenzen. Dies geht aus dem am Montag veröffentlichten dritten Lagebericht Rechtsextremismus der Behörde hervor. „Der Ruf der überwältigenden Mehrheit der Beschäftigten, die Freiheit und Demokratie verteidigen, darf nicht unter wenigen Extremisten leiden“, warnte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). „Vertrauen und Transparenz sind essenziell und jeder einzelne Fall ist einer zu viel.“

In seinem Lagebericht umfasst das Bundesamt für Verfassungsschutz erstmals auch die Bereiche „Reichsbürger“, „Selbstverwalter“ und der „Verfassungsschutzrelevanten Delegitimierung des Staates“ und umfasst den Zeitraum 1. Juli 2021 bis zum 31. Dezember 2022. Damit umfasst der Bericht bis Ende des Jahres 2022 bekannt gewordene Fälle, die in der Folge ausgewertet wurden.

„Das neue Lagebild zeichnet ein präzises Bild – und legt auch Netzwerke und Verbindungen zu rechtsextremistischen Organisationen offen“, erklärte Faeser: „Es sind gemessen an mehr als 384.000 Beschäftigen allein im Bund wenige Fälle. Trotzdem schauen wir sehr genau hin und handeln.“

Von den 364 Beschäftigen, bei denen Anhaltspunkte für Bestrebungen gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung gefunden wurden, arbeiten 175 bei den Sicherheitsbehörden des Bundes und 189 in den Ländern. Mehr als die Hälfte der Fälle sind so genannte Altfälle, also solche, die bereits im letzten Lagebericht ausgewiesen wurden. Dieser wurde im Mai 2022 vorgestellt, damals gab es bei 327 Bediensteten Anhaltspunkte.

Lesen Sie auch

Die häufigsten Gründe für Anhaltspunkte waren im aktuellen Bericht extremistische Äußerungen in Chats und in sozialen Medien. Auch politisch motivierte Beleidigungen und Kontakte zu oder Mitgliedschaften in extremistischen Organisationen und Parteien wurden registriert.

Verfassungsschutz-Präsident Thomas Haldenwang betonte: „Auch wenn wir hier nur über eine absolute Minderheit von Bediensteten sprechen, so gilt der Bekämpfung von Verfassungsfeinden in unseren Sicherheitsbehörden in jedem einzelnen Fall unsere volle Aufmerksamkeit.“ Welche konkreten Gefahren von Extremisten im öffentlichen Dienst ausgingen, habe die „Reichsbürger“-Gruppierung um Heinrich XIII. Prinz Reuß gezeigt, die Umsturzpläne erarbeitet haben sollen.

AFP/jr

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant
Mehr zum Thema