Laut Analyse der Forschungsgruppe Wahlen konnte sich der deutsche Sieger CDU/CSU – übrigens wie immer seit 1979 – wieder mal auf seine älteren Wähler verlassen. Sie sind nach wie vor die mit Abstand wichtigste Stütze der Union: Bei den ab 60-Jährigen holt sie 39 Prozent. Bei allen unter 60-Jährigen liegt sie mit 25 Prozent genau wie die SPD mit zehn Prozent deutlich unter ihrem Gesamtergebnis.
Die AfD holt bei allen unter 60-Jährigen 19 Prozent, bei den über 60-Jährigen hingegen nur elf Prozent. Die Grünen brechen bei allen unter 30-Jährigen massiv ein und erreichen nur noch zwölf Prozent (2019 lagen sie in dieser Altersgruppe noch bei 33 Prozent und wurden damit klar stärkste Kraft), bei den 16- bis 24-jährigen Jung- und Erstwählern sind es sogar nur elf Prozent. CDU/CSU und AfD liegen in der Gruppe U-25 gleichauf (jeweils 17 Prozent), die SPD erreicht bei den 16- bis 25-Jährigen nur neun Prozent, Volt kommt hier ebenfalls auf überraschend starke neun Prozent.
Die Linke liegt bei den unter 30-Jährigen mit sieben Prozent um mehr als das Doppelte über ihrem Gesamtergebnis, bei FDP und BSW gibt es über die Altersgruppen hinweg nur geringe Unterschiede.
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Vergleicht man das Wahlverhalten von Frauen und Männern in Deutschland, fällt auf, dass die Grünen bei den Frauen um drei Prozentpunkte besser abschneiden (14:11), die AfD hingegen um sieben Prozentpunkte schlechter (12:19). Bei allen anderen Parteien sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern marginal.
Bei den Berufsgruppen schnitt die Union bei Selbstständigen und Beamten überdurchschnittlich ab – die Grünen ebenfalls bei den Beamten, dafür liegen sie aber bei den Arbeitern deutlich unter ihrem Schnitt. Die SPD konnte die Selbstständigen am wenigsten von sich überzeugen, die AfD die Beamten. Dafür konnte sich die AfD auf die Stimmen der Arbeiter verlassen.
Die Zustimmung zur Union ging immer weiter zurück, je höher der formale Bildungsabschluss war. Genau umgekehrt, allerdings auf deutlich niedrigeren Niveau, war es bei den Grünen. Die AfD schnitt bei Wählern mit mittlerer Reife am besten ab.
Die Zahlen basieren auf einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen unter 1232 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten in Deutschland in der Woche vor der Wahl (telefonisch/online) sowie auf der Befragung von 46.437 Wählerinnen und Wählern am Wahltag.