Umfrageschlappe für die AfD in Sachsen-Anhalt: In einer aktuellen Insa-Umfrage im Auftrag der „Bild“ sind die Rechtspopulisten nicht länger stärkste Kraft. Im Vergleich zur Befragung vor einem halben Jahr rutscht die AfD um vier Prozentpunkte von 33 auf 29 Prozent.
Die CDU von Ministerpräsident Rainer Haseloff bleibt stabil bei 32 Prozent und wäre damit stärkste Kraft. Bei der Landtagswahl im Juni 2021 fuhr der aktuell dienstälteste Ministerpräsident noch 37,1 Prozent ein. Haseloff regiert an der Elbe seit 2011, aktuell in einer Deutschland-Koalition mit SPD und FDP.
Für die Fortführung des Bündnisses könnte es allerdings eng werden: Die SPD kommt in der Umfrage auf acht Prozent, die FDP auf vier und wäre nicht mehr im Landtag vertreten. An der Fünf-Prozent-Hürde kratzen die Grünen.
Gewinner der Insa-Befragung ist das Bündnis Sahra Wagenknecht, das erstmals in Sachsen-Anhalt abgefragt wurde. Wäre am Sonntag Landtagswahl, könnte die Partei aus dem Stand mit zehn Prozent der Stimmen rechnen. Verlierer ist die Linkspartei, die mit fünf Prozent (minus vier Prozentpunkte) um den Einzug um den Landtag bangen müsste. Alle sonstigen Parteien kommen auf sieben Prozent.
„Die Wagenknecht-Partei verändert die politische Landschaft“, sagte Insa-Chef Hermann Binkert der „Bild“. „Vor allem AfD und Linke büßen dafür Stimmen ein. Dadurch kommt die CDU wieder auf Platz 1.“
Doch die Regierungsbildung dürfte kompliziert werden. „Ohne und gegen die CDU kann keine Regierung gebildet werden“, sagte Binkert. „Linke, Grüne, FDP und ein Stück weit auch die SPD müssen die Fünf-Prozent-Hürde fürchten. Alle vier Parteien liegen in unserer Potenzialanalyse bei den sicheren Stimmen unter fünf Prozent.“
Die nächste Landtagswahl in Sachsen-Anhalt steht voraussichtlich 2026 an.
Für den Insa-Sachsen-Anhalt-Trend im Auftrag von „Bild“ wurden vom 10. bis zum 17. April 2024 insgesamt 1000 Bürger aus Sachsen-Anhalt befragt. Die maximale statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3,1 Prozentpunkten.