WELT: Herr Weber, die neue EU-Asylpolitik wird voraussichtlich wenig mit den Ideen zu tun haben, die Angela Merkel in der Flüchtlingskrise von 2015 in Europa durchsetzen wollte.
Manfred Weber: Der Fehler von 2015 war, dass es in der europäischen Diskussion fast nur um Solidarität, zu sehr um einen EU-Verteilmechanismus für Flüchtlinge ging. Grenzsicherung und Rückführung von abgelehnten Asylbewerbern war damals weniger das Thema. Deshalb brauchen wir künftig eine ausgewogene Asylpolitik, die Humanität, Hilfe und Kontrolle in Einklang bringt.
WELT: Wie soll das konkret aussehen?