Erst flog ein Bananen-Milchshake, diesmal war es wohl frisch angerührter Zement: Politiker Nigel Farage ist bereits zum zweiten Mal im laufenden Wahlkampf tätlich angegriffen worden. Wie britische Medien berichten, wurde der 60-Jährige bei einem Auftritt in der Stadt Barnsley (South Yorkshire) von einem Zuschauer beworfen.
Farage, bekannt als „Mr. Brexit“, fuhr auf einem Doppeldeckerbus durch die Straße und konnte sich offenbar noch vor dem fliegenden Matschgemisch wegducken. Der Angreifer, ein Mann in einem roten Kapuzenpullover, hatte sich zuvor offenbar an einer Baustelle am Straßenrand am Zement „bedient“. Darüber hinaus soll auch ein Kaffeebecher in Richtung des britischen Politikers geflogen sein.
Bauarbeiter hielten den Zement-Werfer daraufhin fest, laut der „Daily Mail“ kam es auch zu hitzigen Wortgefechten zwischen beiden Seiten. Die alarmierte Polizei nahm den Angreifer laut der BBC wenig spät fest und stellte seine Personalien fest. Er soll 28 Jahre alt sein.
Farage hatte kurz zuvor einen Wahlkampfauftritt, bei dem es bereits zu Wortgefechten und Streitereien mit Zuhörern kam. Laut BBC hatte eine Gruppe mit dem Titel „Stand Up to Racism“ zu Protesten gegen Farage aufgerufen und war dann auch vor Ort vertreten. Die Polizei hatte dem Politiker daraufhin geraten, sich lieber in den Bus zurückzuziehen und diesen nicht mehr zu verlassen, schreibt BBC weiter.
Auch Milchmixgetränke flogen schon
Wenige Tage zuvor hatte schon eine junge Frau einen Wahlkampfauftritt des ehemaligen Tory-Politikers gestört, der nun für die von ihm mitgegründete Partei Reform UK antritt. Die Frau bewarf Farage mit einem Bananen-Milchshake und beschmutzte den 60-Jährigen im Gesicht und auch dessen Kleidung. Gegen sie wurde Strafanzeige erstattet.
Farage selbst witzelte anschließend in diversen Social-Media-Postings über Milchshakes. Klar dürfte aber auch sein, dass solche Aktionen auch an ihm nicht spurlos vorübergehen dürften, zumal sie immer auch ein Sicherheitsrisiko darstellen. In einem Statement gab sich der 60-Jährige dennoch kämpferisch: „Diese Leute wollen meinen Wahlkampf stoppen. Das wird niemals passieren“.
Reform UK (2018 noch als „Brexit Party“ gegründet, seit 2020 unter neuem Namen) könnte bei den anstehenden britischen Parlamentswahlen laut Umfragen bei beachtlichen 14 Prozent der Wählerstimmen landen. Farage hatte sich erst kürzlich persönlich in den Wahlkampf eingeschaltet, seit Anfang Juni 2024 ist er Parteichef und steht in der Funktion nun auch zur Wahl. Gewählt wird am 4. Juli 2024.