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  4. Ukraine-Krieg: Tote und Verletzte nach Luftangriff auf Charkiw

Ausland Laut Behörden

Mindestens zwei Tote und rund zwei Dutzend Verletzte nach Luftangriff auf Charkiw

Krisenregion Charkiw – „Die Russen haben drei taktische Ziele erreicht“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Besuch in der von Russland angegriffenen Region Charkiw die Lage dort als stabil bezeichnet, räumte aber Schwierigkeiten ein. Roland Kather, General a.D., ordnet bei WELT TV die aktuelle Lage ein.

Quelle: WELT TV

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Nach Angaben der Polizei in Charkiw missbraucht die russische Armee etwa 40 Zivilisten in der Grenzstadt Wowtschansk als „menschliche Schutzschilde“. Charkiw selbst wurde zudem Ziel russischer Gleitbomben.
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Bei einem russischen Luftangriff auf die ostukrainische Millionenstadt Charkiw sind nach Behördenangaben mindestens zwei Menschen getötet worden. Außerdem seien 25 Menschen verletzt worden, teilte die Stadtverwaltung mit. Russische Flugzeuge hätten am Freitag zwei Gleitbomben auf die Stadt abgeworfen, schrieb Gebietsgouverneur Gouverneur Oleh Synjehubow auf Telegram. Die zweitgrößte Stadt der Ukraine, die dicht an der Grenze zu Russland liegt, wird von der russischen Luftwaffe seit Wochen bombardiert.

Auch die südukrainische Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer wurde am Freitag von Russland mit Raketen beschossen. Dabei sei ein Mensch getötet, acht weitere seien verletzt worden, teilte Gouverneur Oleh Kiper mit.

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Russland hält nach ukrainischen Angaben zudem Dutzende Zivilisten in der umkämpften Grenzstadt Wowtschansk im Nordosten des Landes gefangen und nutzt sie als „menschliche Schutzschilde“. Es handele sich um 35 bis 40 Zivilisten, sagte der Leiter der Kriminalabteilung der Regionalpolizei Charkiws, Serhij Bolwinow, am Donnerstag. „Die Russen halten sie an einem Ort als menschliche Schutzschilde fest, da sich ihre Kommandozentrale in der Nähe befindet.“

Diese 88-Jährige wurde rechtzeitig aus Wowtschansk gerettet
Diese 88-Jährige wurde rechtzeitig aus Wowtschansk gerettet
Quelle: pa/dpa/AP/Evgeniy Maloletka

Die meisten dieser Geiseln seien ältere Menschen, sagte er überdies. „Und wir wissen, dass die Russen zynisch auf einen älteren Mann geschossen haben, der versuchte, in von der Ukraine kontrolliertes Gebiet zu fliehen“, sagte Bolwinow. Zuvor hatte der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko Moskau vorgeworfen, in der Grenzstadt Wowtschansk Zivilisten gefangen genommen und erschossen zu haben. Aus Moskau gab es zunächst keine Reaktion auf die Anschuldigungen.

Nato-Oberbefehlshaber hält russischen Durchbruch für unwahrscheinlich

Während weiter Kämpfe toben, zeigte sich der Nato-Oberbefehlshaber in Europa, Christopher Cavoli, zuversichtlich, dass die russische Armee keinen strategischen Durchbruch im ukrainischen Charkiw erreichen wird.

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Quelle: Infografik WELT

„Sie sind in der Lage, lokale Vorstöße zu machen, und das haben sie auch getan. Sie haben aber auch einige lokale Verluste erlitten“, sagte er am Donnerstag nach einem Treffen des Nato-Militärausschusses in Brüssel. Die Russen hätten nicht genug Streitkräfte, um einen strategischen Durchbruch zu erreichen. „Ich stehe in sehr engem Kontakt mit unseren ukrainischen Kollegen, und ich bin zuversichtlich, dass sie die Linie halten werden.“

Die schwersten Gefechte gebe es bei den Orten Lipzy und Wowtschansk, teilte der ukrainische Generalstab im Lagebericht für Donnerstagabend mit. Die russische Offensive werde von Kampfflugzeugen durch den Abwurf von Gleitbomben unterstützt. Zugleich heiß es: „Die Einheiten der Verteidigungskräfte halten die Linie und verhindern, dass die Angreifer in die Tiefen unseres Territoriums vordringen.“

Unabhängige Bestätigungen dafür gab es nicht. In der Region seien die Russen zehn Kilometer von der Grenze vorgerückt, gab der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Freitag bekannt. Bei Wowtschansk sei es aber gelungen, die Lage zu stabilisieren, sagte Selenskyj nach seinem Frontbesuch. „Unsere Gegenangriffe dauern an, ebenso wie in anderen Gebieten entlang der Grenze zu Charkiw“, sagte er.

„Russland versucht, den Krieg auszuweiten“, sagt Selenskyj

Selenskyj war am Donnerstag in die Nähe der neuen Front gereist und hatte sich mit den Militärs beraten. Der russische Angriff nahe Charkiw hatte vergangene Woche begonnen. Der Vorstoß wurde dadurch begünstigt, dass die Ukraine ihre westlichen Waffen nicht gegen den Truppenaufmarsch jenseits der Grenze einsetzen durfte. Auch waren die vorderen Verteidigungsstellungen nicht so ausgebaut, wie es eigentlich angeordnet war. Wie an anderen Frontabschnitten gehe die russische Armee auch bei Charkiw ohne Rücksicht auf hohe eigene Verluste vor, teilte der Generalstab in Kiew mit.

Besonders heftige russische Angriffe verzeichnete das ukrainische Militär weiter südlich bei Pokrowsk. „Russland versucht, den Krieg auszuweiten, und begleitet ihn stets mit leeren Worten über den Frieden“, sagte Selenskyj. Er reagierte damit auf Aussagen von Präsident Wladimir Putin bei dessen China-Besuch. Moskau und Peking nannten dort eine politische Einigung als geeigneten Ausweg aus dem Krieg, ohne dies näher zu erläutern. „Wir müssen Russland mit allen Mitteln zu einem echten, gerechten Frieden zwingen“, hielt Selenskyj dagegen.

dpa/AFP/con/säd

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