Den größten Raum der Korrespondenz nehmen die Briefe Webers an seine Frau Marianne ein, die selbst eine anerkannte Wissenschaftlerin war und in der Frauenbewegung eine führende Rolle spielte. Marianne und Max Weber führten eine „Gefährtenehe“; sie liebte ihn, er achtete sie. Ihre Ehe wurde von asexueller Zärtlichkeit und konfliktarmer intellektueller Kameradschaft auf Augenhöhe geprägt: „Wir werden nie unglücklich werden, nur gelegentlich geplagt“, schrieb Max Weber seiner Frau im April 1908.