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Warum deine Lieblingssongs immer kürzer werden

Aufmerksamkeit: Warum populäre Songs wieder kürzer werden Aufmerksamkeit: Warum populäre Songs wieder kürzer werden
Quelle: Getty Images/Westend61
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Lieder, die in den Charts erfolgreich sind, werden seit Jahren immer kürzer. Sind die Songschreiber etwa fauler geworden? Oder wir ungeduldiger?

Es gibt viele Gründe, warum diese beiden Rockklassiker heute so nicht mehr entstehen würden. Der einfachste: Sie sind zu lang.

Wir reden von „Stairway to Heaven“ (Led Zeppelin, 1971) und „November Rain“ (Guns N’ Roses, 1991), zwei ikonische Songs, die in die Musikgeschichte eingegangen sind. Du wirst schon einmal von ihnen gehört haben, auch wenn du zur jüngeren kmpkt-Leserschaft gehörst. Aber hast du sie schon einmal gehört? Also wirklich angehört, über die volle Länge?

Nun, jetzt ist deine Gelegenheit. „Stairway to Heaven“ ist 8:00 Minuten lang, …

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„November Rain“ sogar 9:16 Minuten.

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Na, klingt das verlockend – mehr als 17 Minuten für zwei Lieder?

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Du weißt, worauf wir hinauswollen. Die Zeiten haben sich geändert, gewaltig. Natürlich hatten die wenigsten Radiosongs vor 30 oder 50 Jahren derart epische Länge. Doch immerhin war es noch möglich, dass eine Komposition wie „November Rain“ ein Hit wird.

Heute werden erfolgreiche Lieder immer kürzer. In den amerikanischen Billboard Hot 100 war der durchschnittliche Song 3:50 Minuten lang. 2018 waren es noch 3:30 Minuten. Das berichtet „Quartz“.

Das Portal „NMF“ schrieb vor zwei Jahren, dass der durchschnittliche Nummer-eins-Hit in den USA 3:48 Minuten lang ist. Seit 2009 würden die Songs kürzer und lägen nun bei 3:30 Minuten. Spannend ist dabei die Entwicklung. In den 60ern waren die Superhits eher zwei Minuten lang, in den späten 80ern fast fünf Minuten.

Es gibt eine naheliegende Erklärung für diese Evolution: Technologie.

Quelle: Getty Images/Vincenzo Lombardo

In den 60ern wurden Lieder auf Single-Schallplatten veröffentlicht, die nur vier bis fünf Minuten Spielzeit pro Seite hatten. Mitte der 70er tauchte die Maxi-Single auf, mit bis zu 16 Minuten pro Seite. Plötzlich war es möglich, auch längere Songs radiotauglich zu produzieren. Das galt erst recht, als in den 80er-Jahren CDs populär wurden.

Die maßgebliche technologische Entwicklung unserer Zeit ist das Streaming. Ziemlich alles an Musik steht uns jederzeit und überall zur Verfügung. Wer aus diesem Überangebot herausstechen möchte, muss die Aufmerksamkeit des Hörers schnell gewinnen.

Mit einem 90-sekündigen Instrumentalintro à la „November Rain“ funktioniert das nicht. Das bestätigt auch eine Studie der Ohio State University von 2015.

Quelle: Getty Images/Tim Robberts

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Der Autor kommt zu dem Ergebnis, dass die durchschnittliche Länge von Intros seit Mitte der 80er von 20 Sekunden auf fünf Sekunden gesunken ist.

Wir leben in einer 'Aufmerksamkeits-Ökonomie' und Aufmerksamkeit ist rar und wertvoll.
Hubert Léveillé Gauvin, Musiktheoretiker, Ohio State University
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Es ist das alte Lied unserer Zeit. Wir werden von allen Seiten mit „Content“ beballert, der um unsere Aufmerksamkeit konkurriert. Denn die lässt sich für Contentanbieter zu Geld machen.

Das Businessmodell von Streamingplattformen hat für Musiker noch eine andere Auswirkung. Kurze Songs sind profitabler. Spotify zahlt Künstlern pro abgespielten Song einen bestimmten Betrag. Wie viel, verraten die Schweden nicht, aber Schätzungen gehen von 0,004 bis 0,008 Dollar (0,0035 bis 0,007 Euro) aus.

Der Betrag ist unabhängig von der Länge des Songs. Mit einem Zwei-Minuten-Song verdient ein Künstler pro Minute viermal so viel, wie mit einem Acht-Minuten-Epos.

Klare finanzielle Anreize, die sich offenbar beim Songschreiben bemerkbar machen.

Quelle: Getty Images/Hero Images

Dieser Effekt könnte sich umkehren, wenn die Musikplattformen ihr Bezahlmodell umstellen würden. Würde ein Musiker etwa pro abgespielte Sekunde bezahlt, hätte er einen Anreiz, bei potenziellen Hitsingles eine extra Strophe einzubauen. Denn hat man den Hörer einmal bei der Aufmerksamkeit gepackt, lohnt sich jede weitere Sekunde, die er seinen neuen Lieblingssong weiterhört.

Das scheint wünschenswert, wenn man sich extreme Auswüchse der streamingoptimierten Songschreiberei anhört. Der Hit „Gucci Gang“ von SoundCloud-Rapper Lil Pump ist nur 2:10 Minuten lang und wurde auf Youtube mehr als 850.000.000 mal aufgerufen. Die ersten Zeilen des Songs gehen absolut auf Nummer sicher, dass der Hörer weiß, welchen Song er hier hört: „Gucci gang, gucci gang, gucci gang, gucci gang, ...“

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