Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank hat am 21. Juli eine bemerkenswerte Wende vollzogen. Eine Erhöhung der Leitzinsen um 50 Basispunkte – das hatte es zuvor in ihrer Geschichte noch nicht gegeben. Der Schritt ist der Schlusspunkt unter einer sieben Jahre dauernde Phase negativer Nominalzinsen.
Zugleich wurde angekündigt, dass die zukünftige Zinsentwicklung nicht mehr im Rahmen der sogenannten „Forward Guidance“ festgelegt wird, sondern dass darüber monatlich in Abhängigkeit von der Entwicklung der Inflation entschieden wird. Eine weitere Anhebung der Leitzinsen wird für den September erwartet, mit der Perspektive, dass er bald wieder die Marke von 1,5 Prozent erreicht.
Die Kehrtwende der EZB dient gleich zwei Zielen auf einmal.