Quelle: picture alliance/Geisler-Fotopress/Burkhard Schubert; Claudius Pflug
An der Dollar-Dominanz hat die Existenz des Euro zwar nichts geändert. Sein größter Erfolg aber ist es, dass er den Alltag der Europäer erobert hat. Die größten Risiken drohen jetzt aus Russland – wogegen es nur einen wirksamen Schutz gibt.
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Fünfundzwanzig Jahre sind eine lange Zeit. Für eine Währung sind die 25 Jahre, die der Euro am 1. Januar 2024 vollmacht, aber kein hohes Lebensalter. Als die europäische Währung Anfang 1999 als Buchgeld eingeführt wurde, war ihr Schicksal ungewiss. Ein Vierteljahrhundert später lässt sich sagen: Der Euro hat sich etabliert. Und doch wird das nächste Vierteljahrhundert ein Kraftakt.
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In der Welt der Währungen bleibt der Euro mit weitem Abstand die Nummer zwei hinter dem Greenback. Zuletzt entfiel knapp ein Fünftel der bekannten Devisenreserven auf das europäische Geld, der Dollar dominiert mit rund 60 Prozent. An der Dollar-Dominanz hat die Existenz des Euro nichts geändert.
Der größte Erfolg des Euro ist, dass er sich aus dem Alltag der Europäer kaum mehr wegdenken lässt: Unternehmen wie Verbraucher kalkulieren im wahrsten Wortsinn mit der gemeinsamen Valuta. Trotz der hohen Inflation, die die Währungsunion in den zurückliegenden Jahren heimsuchte, hat keine Vertrauenserosion stattgefunden. Euro-Austrittsdrohungen sind abgeflaut.
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Dennoch ist der Euro mit 25 Jahren nicht über den Berg. Gefahr für den Euro geht weiter von der immensen Verschuldung großer Volkswirtschaften aus. Schuldenstände jenseits von 100 Prozent der Wirtschaftsleistung, wie sie Griechenland und Italien, aber auch Frankreich melden, haben das Zeug, den inneren Wert der Währung auszuhöhlen, zumal wenn die Verbindlichkeiten unkontrolliert weiterwachsen.
Bedrohung für den Euro
Die größte Bedrohung für die europäische Valuta kommt aber aus der Geopolitik. Europa dürfte sich in den nächsten Dekaden auf vielen Ebenen im Kampf mit einem imperialistisch auftrumpfenden Russland wiederfinden, der enorme Ressourcen beansprucht – intellektuelle wie auch finanzielle. Ohne gerechte Verteilung der Kosten, aber auch ohne Rückversicherung gemeinsamer Werte, wird die gemeinschaftliche Basis des Euro unterminiert.
Europa kann den Wert seiner Währung nur dann erhalten, wenn sich die Europäer über ihre gemeinsamen Werte einig sind.
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