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Guide: In ETFs investieren für Anfängerinnen & Anfänger 2024

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit ETFs können Anleger vergleichsweise risikoarm von den Chancen der Aktienmärkte profitieren – per Einmalanlage oder Sparplan.
  • ETFs bilden einen Index nach, zum Beispiel den Dax. Je mehr Aktien der zugrunde liegende Index enthält, desto breiter wird das Risiko gestreut.
  • Für den Kauf von ETFs benötigt der Anleger ein Depot. Das bekommt er besonders günstig bei Online-Brokern.

Viele Anleger sind mit den Erträgen auf ihren Spar-, Tagesgeld- oder Festgeldkonten unzufrieden. Gute Renditechancen bietet in diesen Zeiten der Wertpapierhandel an der Börse. Doch viele Menschen scheuen davor zurück. Zu groß scheint das Risiko, die Ersparnisse zu verlieren.

Einen Ausweg aus diesem Dilemma bieten ETFs. Die drei Buchstaben stehen für Exchange Traded Fund, was börsengehandelter Indexfonds bedeutet. Mit dieser Anlageform können Ratensparer und Anleger zu einem deutlich reduzierten Risiko von den Entwicklungen der Märkte profitieren.

ETFs bieten ein ausgewogenes Verhältnis aus Renditechancen, Sicherheit und Einfachheit. Das macht sie besonders für Anfänger interessant. Aber auch bei versierten Anlegern werden ETFs immer beliebter. Im Jahr 2021 hat das investierte Vermögen im ETF-Segment der Deutschen Börse erstmals die Marke von 1 Billion Euro überstiegen – ein Plus von 39 Prozent gegenüber 2020.

Das unterscheidet ETFs von normalen Fonds

Klassischerweise werden Investmentfonds aktiv von Fondsmanagern betreut. Sie analysieren die Märkte und stellen nach bestimmten Anlagestrategien die jeweils aussichtsreichsten Wertpapiere zusammen. Doch die Zusammensetzung dieser Investmentfonds muss immer wieder überprüft und durch Verkäufe und Neukäufe einzelner Titel angepasst werden. Diese Arbeit lassen sich die Fondsanbieter mit Gebühren vergüten.

ETFs benötigen keine Manager, denn ihre Zusammensetzung steht von vornherein fest. Sie bilden 1:1 einen Aktienindex nach. Das heißt, sie enthalten im gleichen Verhältnis Wertpapiere aller Unternehmen, die in einem Aktienindex zusammengefasst sind. Im Falle des Deutschen Aktienindex Dax sind das zum Beispiel die Aktien der 40 größten deutschen Unternehmen. Die Entwicklung eines ETFs folgt stets dem jeweiligen Index. Steigt der Dax um 1,5 Prozent, legt auch ein Dax-ETF in etwa um diesen Wert zu – und umgekehrt.

ETF Sparplanrechner

Da ETFs im Gegensatz zu klassischen Investmentfonds nicht aktiv gemanagt werden müssen, sind die Kosten für den Anleger deutlich niedriger. Denn Käufe und Verkäufe einzelner Titel sind nur erforderlich, wenn sich die Zusammensetzung des Index ändert. Beim Dax zum Beispiel erfolgt die Überprüfung nur zweimal jährlich, und zwar Anfang September und Anfang März.

So kaufen Anfänger & Beginner ETFs

Wie der Name Exchange Traded Funds bereits sagt, werden ETFs an der Börse gehandelt. Anleger können sie also wie Aktien an Börsen und auf elektronischen Handelsplattformen kaufen und verkaufen. Aktiv gemanagte Investmentfonds erwirbt man im Unterschied dazu bei der Hausbank, bei Fondsvermittlern oder bei Fondsgesellschaften.

Schritt 1: Depot eröffnen

Um ETFs kaufen zu können, muss der Anleger zunächst ein Wertpapierdepot eröffnen. Das ist eine Art Konto, auf dem die georderten ETFs verwahrt werden. Das geht sowohl bei Banken und Sparkassen als auch Direktbanken und Online-Brokern.

Die einzelnen Depotanbieter unterscheiden sich deutlich bei Service und Gebühren. Banken und Sparkassen unterhalten landesweite Filialnetze, stehen den Kunden vor Ort zur Verfügung, bieten persönliche Beratung an und führen Kundenaufträge aus, zum Beispiel eine Depoteröffnung oder einen Wertpapierkauf. Für ihre Präsenz vor Ort und die individuellen Services verlangen sie jedoch vergleichsweise hohe Gebühren.

Online-BrokerDepotführungs-gebührETF-SparpläneETFsWebseite
Etoro0 €etoro.de
Finanzen.net Zero0 €finanzen.net/zero
Flatex0 €1flatex.de*
Justtrade0 €justtrade.com
Scalable Capital0 €scalable.capital
1 exklusive Verwahrgebühr für Xetra-Gold, ADR’s, GDR’s
* Risiko: Investitionen in Wertpapiere bergen Risiken
Quelle: Eigene Recherche
Stand: Juli 2023

Niedriger sind die Kosten bei Direktbanken. Das sind Banken ohne Filialnetz, die ihre Kunden zumindest telefonisch beraten. Sie bieten oft kostenfreie Depots an, kompensieren dies aber durch Ordergebühren beim Wertpapierhandel.

Sehr günstig oder auch kostenfrei sind Depots bei Online-Brokern. Das sind Dienstleister, die Anlegern den Zugang zu Handelsplätzen bieten. Sie stellen eine PC-Software oder eine Smartphone-App zur Verfügung, über die der Anleger dann selbst auf den Handelsplätzen traden kann. Auch das Depot eröffnet man bei einem Online-Broker selbst – via Website und PostIdent-Verfahren. Da die Kosten der Online-Broker gering sind, bieten sie neben dem Depot oft auch den Wertpapierhandel günstig an.

Schritt 2: Die passenden ETFs auswählen

Exchange Traded Funds bilden nicht nur Aktienindizes nach. Anleger können darüber zum Beispiel auch in Devisen-, Renten-, Rohstoff- oder Branchen-Indizes investieren. Laut Statista wurden 2020 weltweit mehr als 7.600 ETFs angeboten. Für Einsteiger in den ETF-Handel sind schon wenige Indexfonds aus unterschiedlichen Anlageklassen ausreichend, um eine gute Risikostreuung und zugleich gute Renditechancen zu erreichen.

Welche Indexfonds für das eigene Portfolio konkret in Frage kommen, hängt von der persönlichen Risikobereitschaft ab. Wer eher auf Nummer sicher gehen will, sollte Anleihe-ETFs übergewichten. Renditeorientierten Anlegern ist ein höherer Anteil von Aktien-ETFs im Portfolio zu empfehlen.

Ein weiteres Auswahlkriterium ist das verfügbare Budget. Je überschaubarer die Ersparnisse oder geringer der Anteil des Gehalts, den Anleger investieren können, desto breiter gestreut müssen sie ETFs anlegen. Nur so lassen sich die Renditechancen hoch und die Risiken gering halten, damit nach Abzug von Depotkosten und Ordergebühren trotz kleiner Anlagebeträge noch ein Gewinn bleibt.

Eine gute Wahl sind daher ETFs, die möglichst viele Titel und Branchen enthalten und große Regionen wie Europa, Asien oder die Welt abdecken. Als Basisinvestments eignen sich zum Beispiel ETFs auf Indizes wie FTSE All World, MSCI World und Stoxx Europe 600.

Schritt 3: Einen ETF-Sparplan anlegen

Hat sich der Anleger für einen oder mehrere ETFs entschieden, kann er diese entweder über eine Einmalanlage oder über einen Sparplan erwerben. ETF-Sparpläne gibt es bei vielen, aber nicht bei allen Depotanbietern. Die Online-Broker Etoro und Nextmarket beispielsweise bieten keine ETF-Sparpläne an, Trade Republic dagegen über 2.400. Wer ETFs besparen möchte, sollte sich also vor der Depoteröffnung erkundigen, ob der Depotanbieter seiner Wahl überhaupt ETF-Sparpläne im Angebot hat beziehungsweise wie groß die Auswahl ist.

Führt ein Anleger sein Depot bei einer Filialbank, kann er mit dem Einrichten eines ETF-Sparplans seinen Bankberater beauftragen. Kunden von Direktbanken und Online-Brokern machen das online selbst, indem sie sich in ihr Depot einloggen und bis zur Sparplaneinrichtung durchklicken.

Dort werden dann der Name des gewünschten ETF oder dessen WKN (Wertpapierkennnummer) oder ISIN (Internationale Identifikationsnummer) sowie die Höhe der Sparrate, das Ausführungsintervall (monatlich, quartalsweise etc.), der Ausführungstag und der Starttermin des Sparplans eingetragen. Mit einem Klick auf „Freigeben“, „Sparplan jetzt erstellen“ oder ähnlich lautenden Buttons wird die Einrichtung des ETF-Sparplans abgeschlossen.

Bei Banken wie DKB oder Targobank können ETFs ab 25 beziehungsweise 50 Euro Mindestsparrate pro Monat bespart werden. Bei Online-Brokern wie Finanzen.net Zero, Flatex und Justtrade geht es ab 25 Euro, bei Trade Republic bereits ab 1 Euro, bei ING Depot und Scalable Capital ebenfalls.

Für Anfänger und Fortgeschrittene Anleger: Was der Kauf von ETFs kostet

Wer in den ETF-Handel einsteigen möchte, sollte neben den Depotführungsgebühren auch weitere Kosten wie Ordergebühren, Handelsplatzentgelte und Sparplanausführungsgebühren vergleichen. Schließlich gilt auch für ETF-Käufer die Regel: Je geringer die Kosten, desto mehr bleibt von der Rendite.

Die Gebührenmodelle der Depotanbieter unterscheiden sich deutlich. Die DKB zum Beispiel bietet zwar ein kostenloses Depot an, verlangt aber für Wertpapierorders bis zu einer Höhe von 5.000 Euro pauschal eine Ordergebühr von 10 Euro und für die Ausführung eines ETF-Sparplans 1,50 Euro pro Sparrate.

Commerzbank4,90 € + 0,25 % der Handelssumme, aber
min.: 9,90 €
max.: 59,90 €
2,50 Euro zuzüglich 0,25 Prozent des Sparbetrags pro ETF-Sparplanausführung
DKB– bis 5.000 € Ordervolumen
10 €
– zwischen 5.000 und 20.000 € Ordervolumen
15 €
– ab 20.000 € Ordervolumen
30 €
– 1,50 € pro ETF-Sparplanausführung
ING 4,90 € + 0,25 % des Volumens
0 € pro ETF-Sparplanausführung
Quelle: Eigene Erhebung, Preis- Leistungsverzeichnisse der Anbieter
Stand: November 2023

Bei der Commerzbank ist das Depot nur dann kostenfrei, wenn mindestens eine Kauf- oder Verkaufsorder pro Quartal erfolgt. Andernfalls werden 0,175 Prozent pro Jahr, mindestens aber 4,95 Euro Depotgebühr pro Quartal (19,80 Euro pro Jahr) fällig. Die Ordergebühr liegt bei 4,90 Euro plus 0,25 Prozent Provision, mindestens aber bei 9,90 Euro.

Beispiel: Eine Wertpapierorder mit einem Kurswert von 5.000 Euro kostet bei der Commerzbank inklusive Börsenentgelt 18 Euro (DKB: 10 Euro). Die Gebühr für die ETF-Sparplanausführung beträgt 0,25 Prozent zuzüglich 2,50 Euro pro Sparrate. Wer 100 Euro monatlich einzahlt, muss somit 2,75 Euro Gebühr bezahlen (DKB: 1,50 Euro).

Tipp für Anfänger: ETFs bei Online Broker

Deutlich günstiger sind im Gegensatz dazu die Gebühren der Online-Broker. Bei Finanzen.net Zero und Justtrade fallen weder Depotkosten noch Gebühren für Wertpapierorders und Sparplanausführungen an. Trade Republic verlangt 0 Euro für Depot und ETF-Sparplanausführung sowie lediglich 1 Euro für eine Wertpapierorder.

Ähnlich günstig ist es bei Scalable Capital. Auch hier zahlt der Anleger für Depot und ETF-Sparplanausführung nichts, während eine Wertpapierorder lediglich mit 0,99 Euro zu Buche schlägt. Allerdings sind nicht alle Online-Broker derart preiswert.

Wie der Verkauf von ETFs funktioniert

Da ETFs wie Aktien ständig an der Börse gehandelt werden, kann der Anleger seine Indexfondsanteile auch jederzeit wieder verkaufen. Er muss keine Mindesthaltedauer beachten. Wer einen Depotanbieter gewählt hat, der den Handel über viele Börsen und Handelsplattformen ermöglicht, der kann auch an einem anderen Handelsplatz verkaufen als er gekauft hat. Auf diese Weise lässt sich bei Kauf und Verkauf immer der aktuell beste Preis nutzen. Allerdings ist ein ständiges Kaufen und Verkaufen nicht ratsam, denn schnell fressen die Gebühren die Rendite auf. Nicht umsonst lautet eine Mahnung an Börsenanfänger: „Hin und Her macht Taschen leer.“

Vorsicht: In Wertpapiere zu investieren, ist immer mit Verlustrisiken verbunden und sollte für Privatanleger als Langfristinvestment gesehen werden. Experten empfehlen Aktien und ETFs mindestens zehn Jahre zu halten. Nur so lassen sich zwischenzeitliche Kurseinbrüche ausgleichen. Auf lange Sicht (15 oder 20 Jahre) sind die meisten Wertpapiere bisher immer wieder deutlich über ihre Vor-Crash-Niveaus gestiegen. Anfänger sollten darum folgende Regeln beachten: Eine Wertanlage nie vorschnell verkaufen, einen langen Atem haben und immer nur das Geld investieren, das man auch in schlechten Zeiten (zum Beispiel Krankheit, Arbeitslosigkeit usw.) nicht benötigt.


Häufig gestellte Fragen zu ETFs

Welche Vorteile haben ETFs gegenüber klassischen Fonds?

Mit ETFs können Anleger die Renditechancen an den Aktienmärkten zu einem vergleichsweise geringen Risiko nutzen. Die Zusammensetzung solcher Fonds entspricht immer einem zugrunde liegenden Index. Dadurch wird das Risiko breit gestreut. Ein weiterer Vorteil ist, dass ETFs keinen Fondsmanager benötigen und somit die Kosten für den Anleger niedriger sind als bei aktiv gemanagten Investmentfonds.

Welche ETFs soll ich kaufen?

Grundsätzlich gilt: Je größer der Index ist, den ein ETF nachbildet, desto breiter die Risikostreuung. Wer möglichst sicherheitsorientiert Geld anlegen möchte, sollte daher ETFs auswählen, die große Märkte oder Regionen abdecken, etwa Europa, Nordamerika, die Schwellenländer oder die Welt. Beispiele für solche ETFs sind der Europe Stoxx 600, der S&P 500, der MSCI Emerging Markets und der MSCI All Country World.  

Ist jetzt ein guter Zeitpunkt für den Einstieg in ETFs?

Experten sagen: Ja, vorausgesetzt, Anleger möchten ihr Geld langfristig anlegen. Wer aktuelle Kurseinbrüche für Spekulationen auf kurzfristige Gewinne nutzen will, sollte lieber nicht investieren, weil die Gefahr weiterer Kursverluste groß ist. Nur wer langfristig anlegt, etwa mit Blick auf seine Altersvorsorge, kann zwischenzeitliche Tiefs aussitzen. In aller Regel erholen sich die Kurse und steigen im Lauf der Jahre weit über das Vorkrisenniveau hinaus.